Wedel. Der Hund riss den zweijährigen Jungen um und biss zu. Das Kind kam ins Krankenhaus. Nun sucht die Polizei die Halterin des Tiers.

Dieser Hundeangriff ist noch mal glimpflich ausgegangen. Dennoch sucht die Polizei Wedel nun die Halterin eines Husky-Mischlings, der am vergangenen Donnerstag, 22.9., ein kleines Kind angegriffen und gebissen haben soll.

Um 18:38 Uhr soll das unangeleinte Tier am Hundestrand nahe Parkweg auf den erst zwei Jahre alten Jungen zugelaufen sein, ihn von den Beinen gerissen und schließlich gebissen haben. "Die Tierhalterin eilte sofort zu dem Kind und nahm das Tier an die Leine", schildert Sandra Firsching von der Polizeidirektion Bad Segeberg.

Polizei Wedel ermittelt nach Hundeattacke auf Kind

Da der Junge keine offensichtlichen Verletzungen durch den Hund erlitten habe, trennten sich die Mutter des Kindes und die Halterin des Huskys, ohne Kontaktdaten auszutauschen. Derweil wurde der kleine Junge zur Überwachung in ein Hamburger Krankenhaus gebracht.

Nun wurde der Fall offenbar doch zur Anzeige gebracht – womöglich auch, um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern. Das Polizeirevier Wedel ermittele wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und sucht Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zu der Halterin machen können. Die Frau wird gebeten, sich selbst bei den Ermittlern unter der Rufnummer 04103-5018-0 zu melden.

Beißvorfälle in Hamburg seit 2012:

  • 2012: 217 Beißvorfälle
  • 2013: 170
  • 2014: 204
  • 2015: 155
  • 2016: 195
  • 2017: 166
  • 2018: 125
  • 2019: 122
  • 2020: 96
  • 2021: 106

Hund hatte Mädchen in Rahlstedt fast totgebissen

Hundeangriffe auf kleine Kinder enden nicht selten sehr viel dramatischer. Erst im Mai dieses Jahres hatte ein Olde-English-Bulldogge-Mischling in Hamburg-Rahlstedt ein zwei Jahre altes Mädchen attackiert und fast totgebissen. In einer stundenlangen Notoperation konnten Ärzte das Leben des Mädchens retten, das schwer an Kopf und Gesicht verletzt worden war. Der Hund wurde eingeschläfert. "Rocky" war zwar schon wegen eines früheren Angriffs als gefährlich eingestuft worden, zählte aber nicht zu den gefährlichen Rassen nach dem Hamburger Hundegesetz.

In Schleswig-Holstein werden Hunde erst als gefährlich eingestuft, wenn sie etwa durch Beißattacken auffällig geworden sind. Ob dies auf den Husky vom aktuellen Angriff am Elbstrand zutrifft, ist noch unklar. Eine sogenannte Rasseliste gibt es im nördlichsten Bundesland nicht mehr.