Fußball Oberliga

2:0 – SV Rugenbergen punktet im Abstiegskampf

| Lesedauer: 4 Minuten
Wolfgang Helm
Fußball kurios: Jan Schrage (l., SV Rugenbergen) und Janek Wrede (M., HEBC) sehen zu, wie sich der aus dem Mittelfeld geschlagene Freistoß von Marcel Schöttke über HEBC-Keeper Patrick Meins hinweg zum 2:0 ins Tor senkt.

Fußball kurios: Jan Schrage (l., SV Rugenbergen) und Janek Wrede (M., HEBC) sehen zu, wie sich der aus dem Mittelfeld geschlagene Freistoß von Marcel Schöttke über HEBC-Keeper Patrick Meins hinweg zum 2:0 ins Tor senkt.

Foto: Ulrich Stückler

Oberliga-Fußballer aus Bönningstedt besiegen den Tabellenzehnten HEBC. Marcel Schöttke trifft mit Freistoß aus dem Mittelfeld.

Bönningstedt. Marcel Schöttke lief zur Seitenbande und schob einen der Spielbälle unter sein Trikot. Der sogenannte „Babybauch“, mit dem Fußballer nach Torerfolgen gerne auf bevorstehenden Familienzuwachs hinweisen. So war es auch beim 2:0 (2:0) des SV Rugenbergen über den HEBC. Unweit der Mittellinie hatte Schöttke einen Freistoß vor das Tor der Eimsbütteler getreten. Der Ball senkte sich in hohem Bogen über Keeper Patrick Meins hinweg ins Netz (32.). Am Spielfeldrand staunte der knapp drei Jahre alte Sirous Schöttke, dem Mutter Sonja voraussichtlich am 12. Oktober ein Brüderchen oder Schwesterchen schenken wird.

Die Bönningstedter werden dann weiterhin in der Oberliga kicken – wenn sie so weitermachen, wie beim Erfolg mit dem letzten Aufgebot über den Tabellenzehnten. Trainer Nils Hachmann richtete nach dem Abpfiff jedenfalls einen unmissverständlichen Appell an die Gruppe: „Wir haben eine Mannschaft geschlagen, die kürzlich Eintracht Norderstedt aus der Regionalliga im Pokal ausgeschaltet hat. Jetzt gewinnen wir auch die nächsten Spiele. Haben das alle verstanden?“

Oberliga: Am Tag der personellen Not begehen die Rugenbergener keine Fehler

In der Stunde der größten personellen Not – nicht weniger als acht Akteure mit Startelf-Potenzial fehlen – machten Hachmann und seine Protagonisten alles, aber auch wirklich alles richtig. Hinten ließ die Dreierkette nichts anbrennen, vor allem nicht in der 40. Minute, als Jan Düllberg das gefährliche Solo von Fabian Lemke entscheidend störte, und beim resoluten Tackling von Denis Urdin im Zweikampf mit Malte Wilhelm, der in günstiger Position zum Schuss ausgeholt hatte (53.). „An uns kommt ihr heute nicht vorbei“, so ließen sich die Aktionen interpretieren.

Dank des Defensivsystems muss SVR-Keeper Hartmann nur einmal ernsthaft eingreifen

Hachmann lobte sich selbst für ein „klares defensives System, das die Spieler auch verstehen“. Zur ersten und einzigen Prüfung von Keeper Patrick Hartmann, extrem fangsicher bei hohen Flankenbällen und daraufhin mehrfach mit Szenenapplaus bedacht, kam es erst in der 75. Minute. Da begrub Hartmann den Ball beim Schuss von Arisch Butt unter sich.

Vorne vertraute Hachmann dem erst am Tag vor dem Spiel aus dem Ski-Urlaub in Sölden (Österreich) zurückgekehrten Yannik Kurowski, wem sonst. Auf der Bank hockten ja nur noch vier Akteure der zweiten Mannschaft, von denen Peer Lukas Ball, Jesper Klünder und Debütant Nick Neukirchner noch zu Kurzeinsätzen kamen.

„Totgesagte leben länger.“ Staubtrocken kommentierte Stephan Kurowski die Szene in der 24. Minute, als sein Sohn nach dem Steilpass von Leo Neumann mit einem wuchtigen Schuss aus Rechtsaußenposition das 1:0 der Gastgeber erzielte (24.). Mehr als zwei Jahre war der frühere Bezirksliga-Stürmer von Roland Wedel an der Ellerbeker Straße nicht über die Rolle des Mitläufers hinausgekommen.

Yannik Kurowski nutzt seine Chancen konsequent

Eisern wartete er auf seine Chance. Die hat er nicht zum ersten Mal genutzt. 2:0 schlug der SV Rugenbergen im Februar den TV Haseldorf (Lotto-Pokal) und Anfang März auch den FC Süderelbe. Schütze des 1:0 war jeweils Yannik Kurowski, „ein Spieler, über den ich jetzt anders denke als noch vor ein paar Wochen“ (Hachmann).

Kurowski rackerte, solange die Kräfte reichten. Nachfolger Peer Lukas Ball begeisterte die Fans mit einem Flachschuss, den Meins hielt. Obwohl auch Schöttke von einem Krampf geplagt aufgeben musste, lag zweimal noch das 3:0 in der Luft. Beim Solo von Henry Koeberer über links und dessen Flachpass fand sich in der Mitte kein Abnehmer (79.). Mark Zimmermann verfehlte nach einem Zuspiel des ganz starken Jan Schrage das Ziel haarscharf (85.).

SV Rugenbergen – HEBC 2:0. Tore: 1:0 Kurowski (24.), 2:0 Schöttke (32.).
SV Rugenbergen:
Hartmann – Urdin, Wilckens, Düllberg – Neumann, Schöttke (78. Klünder), Zimmermann (88. Neukirchner), Stannis, Koeberer – Kurowski (55. Ball), Schrage.
Schiedsrichter:
Ludolph (Hoisbütteler SV).
Zuschauer:
120. Unterhaltungswert: mittel.

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