Pinneberg. „Das ist ein schwebendes Verfahren, zu dem ich nicht viel sagen möchte.“ Bei den Landesliga-Fußballern des VfL Pinneberg beißt sich Trainer Marc Zippel zurzeit auf die Zunge. Auf dem Tisch liegen aber die Fakten. Die haben es in sich. Es brodelt zwischen dem VfL und den Bezirksliga-Kickern des FC Elmshorn.
Zunächst einmal gibt’s ein Wiedersehen am Mittwoch vor dem Sportgericht des Hamburger Verbandes in Jenfeld. Verhandelt wird der Pinneberger Antrag, die am 10. September abgebrochene Partie im Lotto-Pokal, dritte Runde, zugunsten der Kreisstädter zu werten. Die hatten an der Wilhelmstraße nach 78 Minuten 1:0 geführt, als ein heftiger Regenguss die Unterbrechung des Kreisderbys erforderlich machte. Als Schiedsrichter Niko Lahajnar (TuS Borstel) den Rasen nach einer halben Stunde wieder betrat, stellte er fest, dass alle Kreidelinien verschwommen waren. An eine Fortsetzung war bei diesen Begleitumständen nicht zu denken. Die Pinneberger schlugen vor, die wichtigsten Linien mit Pylonen und Stangen zu kennzeichnen und weiterzumachen. 25 weitere Minuten wurde diskutiert. Am Ende standen die Elmshorner der Pinneberger Idee ablehnend gegenüber. Niko Lahajnar verkündete den Spielabbruch. „Wenn eine Mannschaft nicht will, kann ich nicht wieder anpfeifen.“
Diesen Sonntag sollten sich die Teams auf dem Platz treffen
FCE-Vorstand Uwe Wölm gab eine Stellungnahme ab. „Es war ein umkämpftes Spiel. Wenn dann der Schiedsrichter eine umstrittene Entscheidung fällt, weil er in der Dunkelheit die Linien nur erahnen kann, haben wir richtig Unruhe auf dem Platz.“ Den Pinneberger Unmut könne er nachvollziehen, betonte Wölm. Das VfL-Lager ließ sich damit aber nicht beschwichtigen. Marc Zippel äußerte sich an jenem Abend klipp und klar. „Der FCE steht kurz vor dem Pokal-Aus und nutzt nun die Möglichkeit, dass die Partie nochmals angesetzt wird.“ Dazu kam es zunächst auch. Diesen Sonntag sollte das Wiederholungsspiel ausgetragen werden. Das ist wegen des Pinneberger Einspruchs vertagt.
Wie stark das Klima vergiftet ist, zeigt ein Facebook-Eintrag der Elmshorner. Dort heißt es: „Über Instagram wurden unseren Spielern übelste Unsportlichkeit, Brutalität, widerlichste Beleidigungen und gar Drohungen unterstellt. Doch wer im Glashaus sitzt, soll doch bitte nicht mit Steinen werfen. Übelste Beleidigungen und übertriebene VfL-Härte sollen in diesem Zusammenhang nicht unterschlagen werden. Wir distanzieren uns ganz klar von den Vorwürfen und sind erstaunt über diese üble Nachrede.“ Unterdessen tauschten Pinneberger Akteure reihenweise Fotos von ihren in Elmshorn erlittenen Verletzungen untereinander aus.
Das waren noch Zeiten am 24. Mai 2013, als der FCE als sicherer Meister einmal dem VfL mit einem höchst freundschaftlich geprägten 1:1 den Weg zum Klassenerhalt in der Oberliga geebnet hatte.
Diese Partien stehen am Wochenende an
Auf Punktgewinne gnadenhalber hofft der SV Rugenbergen im Oberliga-Abstiegskampf, der sich aktuell abzeichnet, nicht angewiesen zu sein. Stattdessen erwartet Trainer Michael Fischer allmählich Siege, den ersten der Saison am liebsten schon am Sonntag auf dem Reinmüllerplatz gegen den HEBC, Tabellendritter der Staffel 2. Als erste Reaktion auf das schwache 1:4 gegen den SC Victoria hatte Fischer Zweikämpfe üben und Kondition „bolzen“ lassen. Zweitens ist für ihn die Rückkehr von Sven Worthmann in die Startelf unabdingbar, auch wenn der Kapitän wegen eines zweiwöchigen beruflichen Aufenthalts in Rotterdam sämtliche Übungseinheiten dieses Zeitraums verpasste. Punktlos am Tabellenende dümpelt gar noch der FCUnion Tornesch,der sich auf das Gastspiel bei der Dritten des HSV mit einem 6:1 im freundschaftlichen Vergleich mitTBS Pinneberg (Bezirksliga) einstimmte. Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Björn Dohrn, der nach verletzungsbedingter Pause drei Treffer erzielt hatte. Zudem waren Philipp Werning, Maik Stahnke und Sören Badermann erfolgreich.
In der Landesliga (Staffel 1) winkt der SV Halstenbek-Rellingen die Möglichkeit, mit einem Heimerfolg über Rasensport Uetersen auf den zweiten Rang vorzustoßen. Doch wenn Raspo-Coach Matthias Jobmann wegen des Ausfalls der wichtigen Offensivkräfte Philipp Ehlers (gesperrt) und Marvin Schramm (verletzt) weder ein noch aus weiß, will das nach Ansicht des Trainerkollegen Heiko Barthel (HR) gar nichts besagen. „VfL-Abwehrchef Dominik Füßmann sei nicht zu ersetzen, hieß es vor unserem jüngsten Heimspiel. Und was ist dann passiert? Die Pinneberger haben einen Punkt mitgenommen.“
Fußball-Oberliga (Staffel 2), 6. Spieltag
HSV III – Union Tornesch Spielbeginn: Fr., 20 Uhr. HA-Tipp:1:2.
HEBC – SV Rugenbergen Spielbeginn: So. 10.45, HA-Tipp: 0:1
Landesliga (Staffel 1), NachholspielSV Halst.Rellingen – Rasensport Uetersen Spielbeginn: So. 14 Uhr. HA-Tipp: 3:1.
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