Rist-Herren besiegen Uni-Riesen Leipzig im ersten Viertelfinalspiel

Wedel. Ty Shaw, Headcoach der Uni-Riesen Leipzig, und Michael Claxton, Trainer der Wedeler, haben eine Gemeinsamkeit. Shaw stammt aus dem amerikanischen Bundesstaat Idaho, Claxton, der in Detroit geboren wurde, aber in Montana aufwuchs, sind harte Arbeit gewohnt. Dort spielt Landwirtschaft und Viehzucht eine große Rolle. Und ehrliche, harte Arbeit war auch in der Steinberghalle zu bewundern. Der SC Rist siegte 76:63 und führt damit in der Viertelfinal-Serie mit 1:0. „Die Play-offs sind eine Frage des Willens. Und wir wollten den Sieg heute mehr als die Uni-Riesen.“

Es wurde geschubst, geschlagen, die Ellenbogen ausgefahren. „Ich fand die Schiedsrichter heute gut. Sie haben vieles durchgehen lassen und diese extrem physische Spielweise ermöglicht“, sagte der Wedeler Coach. Nach einem ausgeglichenen Beginn konnte sich der SC Rist auf 18:10 absetzen. Zur Halbzeit waren es dann immerhin noch vier Zähler Vorsprung.

Christoph Roquette wird mit 28 Punkten zum überragenden Akteur

Entscheidend war dann ein Zwischenspurt des SC Rist im dritten Viertel: Dort konnte sich das Team auf 14 Punkte absetzten. Leipzig konnte keine Aufholjagd mehr starten, so dass der SC Rist, über weite Strecken defensiv bestens aufgelegt, eine 13-Punkte-Vorsprung bis zur Schlusssirene verbuchen konnte. Überragender Akteur war Christoph Roquette, der 28 Punkte erzielte. „Es war eine aufregende Partie. Ich bin froh, dass wir ohne großes Zittern gewonnen haben“, sagt Claxton und hatte noch lobende Worte für seinen Centerspieler parat: „Jetzt in den Play-offs zeigt er seinen besten Basketball. Er wirft gut aus der Mitteldistanz und kämpft unheimlich hart unter dem Korb.“ Roquette selber stellte viel mehr den Sieg als seine eigene Performance in den Vordergrund.

„Wir können ganz entspannt mit der Führung im Rücken nach Leipzig fahren. Sollte es da nicht klappen, haben wir das entscheidende Spiel wieder hier.“ Und das Publikum am Steinberg sei ein ganz Besonderes, wie Claxton meint: „Sie haben ein tolles Gespür, wann es besser ist, die Spieler konzentriert in der Offensive agieren zu lassen, und wann Lärm gemacht werden muss.“

In diesen Tagen steht wieder einmal Training an. Schließlich kommt es am Sonnabend, 4. April, bereits zum Rückspiel in Leipzig (19.30 Uhr). Gewinnt der SC Rist auch auswärts, ist das Halbfinal-Ticket gebucht. Anderenfalls kommt es am Dienstag, 7. April, wiederum am Steinberg zu einem Entscheidungsmatch. Coach Claxton: „Die Leipziger werden rauskommen und uns erneut alles abverlangen, da bin ich sicher. Sie werden verdammt hart arbeiten.“ Manchmal wird Basketball eben nicht gespielt, sondern gearbeitet.

Viertelergebnisse: 21:14, 15:18, 17:10, 23:21

Punkte (SC Rist): Christoph Roquette (28), Diante Watkins (16), Brandon Spearman (11), Denzell Erves (9), Paul Owusu (7), Fabian Strauß (3), Fabian Böke (2), Lennard Larysz, Jens Hirschberg (je 0), Nicht eingesetzt: Jonas Laatzen