Zweitliga-Basketballer des SC Rist gewinnen das entscheidende dritte Spiel gegen Schwelm – Nächster Gegner ist von Sonnabend an Leipzig

Wedel. Hamed Attarbashi, Headcoach der Hamburg Towers, die eine Liga höher ebenfalls den Sprung in die Play-offs geschafft haben, war einer der 550 Zuschauer in der Steinberghalle beim dritten und damit letzten Achtelfinal-Duell in der Zweiten Basketball-Bundesliga Pro B zwischen dem SC Rist und den EN Baskets Schwelm. Bevor er nach Spielende die Glückwünsche an sein Wedeler Pendant Michael Claxton loswerden konnte, sah Attarbashi eine weitgehend souveräne Vorstellung des Kooperationspartners. 90:71 (43:30) hieß es am Ende. Damit zieht Wedel ins Play-off-Viertelfinale ein.

„Mir fällt eine riesige Last von den Schultern“, so Claxton, der als Siegfaktoren eine konzentrierte Leistung seiner Mannschaft in der Defensive sowie eine geringere Fehlerquote ausgemacht hatte. Dies waren noch die Schwachpunkte bei der Auswärtsniederlage Wedels in Schwelm (63:74) gewesen, die zum 1:1-Ausgleich nach Spielen führte.

Am Dienstagabend konnte nun immer wieder das Quietschen der Schuhsohlen auf dem Hallenboden vernommen werden, wenn die fünf Spieler sich laufintensiv in der Verteidigung unterstützten, um Gegenkörbe zu verhindern. Den besseren Start erwischte Wedel, das 6:2 führte. Schwelm erzielte allerdings die nächsten sechs Punkte. „Beide Teams waren zum Start etwas nervös. Man hat gemerkt, dass es kein Hauptrunden-, sondern das entscheidende Play-off-Spiel war.“

Doch schon früh war auffällig, dass sich insbesondere ein Wedeler Spieler enorm viel vorgenommen hatte: Aufbauspieler Diante Watkins kam insgesamt auf 30 Punkte. „Ich hatte in Schwelm einen schlechten Tag und wollte heute rauskommen und loslegen. Das ist mir gut gelungen, aber es war eine starke Leistung von uns allen“, sagte der US-Amerikaner. „Diante hat ein großes Kämpferherz und ist immer zur Stelle, wenn es darauf ankommt“, so Claxton. Brandon Spearman, mit 21 Zählern zweitbester Korbschütze, war ebenfalls mit der Wedeler Darbietung zufrieden: „Jetzt können wir einmal tief durchatmen. Es war ein hartes Stück Arbeit, ich bin auch ziemlich müde.“ Nach vier Punkten Vorsprung im ersten Viertel warf sich Wedel zur Halbzeit eine relativ komfortable 13-Zähler-Führung heraus (43:30). Trotz der guten Verteidigungsleistung sammelten die Gäste in der Offensive 21 Korbabpraller ein. Zum Vergleich: Wedel erkämpfte sich sieben zweite Wurfchancen, nachdem das Ziel verfehlt worden war. Dies habe Schwelm weiter im Spiel gehalten, so Claxton. Doch die Wedel-Führung geriet nie mehr ernsthaft in Gefahr.

Das erste Viertelfinal-Spiel der Play-offs findet nun am Sonnabend, 28. März, um 19 Uhr in der Steinberghalle statt. Gegner sind die aus der Hauptrunde bestens bekannten Uni-Riesen Leipzig, die sich ebenfalls 2:1 nach Partien gegen den Südstaffel-Konkurrenten Dragons Rhöndorfs durchsetzten konnten. In Leipzig verlor das Claxton-Team im Ligabetrieb 80:86, zu Hause gab es einen 92:65-Erfolg. Und auch in der Vorsaison gab es dieses Play-off-Aufeinandertreffen schon: Wedel setzte sich damals in der dritten Begegnung durch.

„Wir kennen sie, sie kennen uns. Wir sind bereit für die Schlacht“, sagte Diante Watkins. Trainer Claxton warnt vor der „riesigen Herausforderung“. „Knapp zwei Wochen, bevor sie Ende Januar bei uns zu Gast waren, gab es mit Ty Shaw einen neuen Trainer. Mittlerweile sind sie definitiv besser. Die Ideen des Trainers greifen.“ Vermutlich wieder mitwirken kann am Sonnabend René Kindzeka (verstauchtes Handgelenk). Der Langzeitverletzte Janis Stielow erhielt nun die Diagnose „gereiztes Wirbelgelenk“ im Rücken und wird mit Spritzen behandelt. Seine Rückkehr ins Wedeler Team ist weiterhin offen.

Viertelergebnisse: 18:14, 25:16, 25:20, 22:21 Punkte (SC Rist): Diante Watkins (30), Brandon Spearman (21), Christoph Roquette (15), Denzell Erves (7), Paul Owusu, Jens Hirschberg (je 6), Lennard Larysz (5), Fabian Strauß, Fabian Böke, Jonas Laatzen (je 0).