Es hat sie erwischt. Nach elf Begegnungen gingen die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg erstmals wieder leer aus.

Pinneberg . Das 0:2 (0:0) auswärts gegen den Niendorfer TSV kostete sie die Tabellenspitze und liegen jetzt zunächst hinter der TuS Dassendorf und dem seit Wochen beständigen SC Victoria (beide 48 Punkte). Genauso viele Zähler weist der VfL auf, ist allerdings mit einem Spiel in Rückstand. Man kann die Kreisstädter daher als „heimlichen“ Tabellenführer bezeichnen.

VfL-Coach Michael Fischer hatte es beinahe kommen sehen. Zu viele Akteure mussten in der Woche vor dem Spiel im Training kürzertreten. Entsprechend moderat äußerte sich Fischer nach dem Abpfiff der Partie: „Ich verliere zwar ungerne. Aber unter der Bedingung, dass es ein einmaliger Ausrutscher gewesen ist, gestehe ich der Mannschaft so eine schlechte Leistung auch einmal zu.“

Es fing schon damit an, dass sich die Pinneberger in der Konzentration auf das Spiel gestört fühlten. Ständig platzten fremde Personen in ihre Kabine des Sport-Centrums am Sachsenweg. Die Spielbedingungen auf der Niendorfer „Kuhwiese“ spotteten jeder Beschreibung. „Alles nervig, alles unschön. Aber alles das kann nicht als Entschuldigung für unseren schwachen Auftritt herhalten“, betonte Fischer.

Gastgeber Niendorf kann den Sieg in Unterzahl erzwingen

Ganz gewaltig lag ihm im Magen, dass die Niendorfer den Sieg nach Gelb-Roter Karte für Patrick Schumann (51.) in Unterzahl erzwangen. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber schon Keeper René Melzer eingebüßt, der nach einem Pressschlag mit Thorben Reibe ins Krankenhaus kam – Verdacht auf eine schwere Knieverletzung.

Die Vorkommnisse hätten dem VfL eigentlich in die Karten spielen müssen. Dann aber ließ Marvin Baese mit einem Roller in die Arme von Melzer-Nachfolger Tobias Hachmann die Topchance schlechthin ungenutzt (70.). Besser machte es der Niendorfer Eike Thiemann, dem nach einem schwach abgewehrten Eckball ein Kunstschuss glückte (1:0/80.). Dario Streubier machte schließlich alles klar (2:0/90.).

VfL-Manager David Fock gab die Verpflichtung von Offensivspieler Finn Lüneburg (18/Hetlinger MTV) zur neuen Saison bekannt.