Nach vier Pflichtspielniederlagen siegt SV Rugenbergen mit 4:1 –Torhüter Schultz bleibt nun doch

Bönningstedt. Wie aus dem Ei gepellt gekleidet scheute sich Großmutter Gitta nicht, Pascal Haase, in dessen Gesicht Grashalme und Schlammspritzer klebten, einen Kuss auf die linke Wange zu drücken. „Siehst du Junge, es wird doch wieder.“

Es geht wieder aufwärts mit den Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen und ihren Stürmer. Das 4:1 (2:0) über den Abstiegskandidaten SC Vier- und Marschlande war ihr erstes Erfolgserlebnis in 2015 nach vier Pflichtspielniederlagen. Haase nutzte ein Zuspiel von Heiko Ansorge zum 1:0 (28.) und holte zudem einen Foulelfmeter heraus, den der frühzeitig für den verletzten Patrick Ziller eingewechselte Gary Voorbraak zum 2:0 verwandelte (36.).

In der 73. und 87. Minute ließ Haase zwar Großchancen ungenutzt, dafür hatte er in der 83. Minute noch Voorbraaks 3:0 mit einem Querpass vorbereitet. Mit einem Gewaltschuss, der rechts oben bei Torwart Kai Erschens einschlug (89.), stellte Dennis von Bastian den vorigen Abstand nach dem 1:3 der Gäste von Timo Aschenbrenner – unfreiwilliges Kopfball-Zuspiel von Steven Tegeler (85.) – wieder her.

Auf die sanfte Talfahrt seiner Mannschaft hatte SVR-Ralf Palapies radikal reagiert. Keeper Dennis Schultz, Jan Düllberg, Viktor Streib, Dennis von Bastian, Kevin Beese und Max Scholz tauchten im Vergleich zum 1:2 beim SC Victoria neu in der Startelf auf. „Sie hatten sich alle mit guten Trainingsleistungen aufgedrängt“, sagt Palapies. Viel verkehrt konnte er mit seinem Umstellungen nicht machen. Die Gäste aus dem Südosten erbrachten den Nachweis von Oberliga-Tauglichkeit nur phasenweise.

Am Ende bedeutete fast jeder Bönningstedter Angriff Torgefahr. Den schönsten Sieg aber verbuchte Palapies möglicherweise kurz vor dem Team-Essen im Anschluss an das Spiel, als er sich kurz mit Dennis Schultz zurückzog. Resultat der Unterhaltung: Der langjährige Stammkeeper, diese Serie von Jannis Waldmann verdrängt, wird dem SV Rugenbergen erhalten bleiben und nicht, wie geplant, zur SV Halstenbek-Rellingen (zweite Mannschaft) zurückkehren. Für den Rest der Saison einigten sich beide Torleute darauf, dass Schultz von den restlichen zwölf Punktspielen fünf bestreiten wird.

„Im Sommer beginnt euer Zweikampf dann von vorn“, versprach Palapies dem Mann, der den Club schon im Winter Richtung VfL Pinneberg verlassen wollte, dann aber beim Gewinn der Hamburger Hallenmeisterschaft den Pokal als Erster in Empfang nehmen durfte. HR II-Coach Oliver Berndt bringt für Schultz´ Sinneswandel Verständnis auf. „Wenn einer Oberliga spielen kann, dann soll er das auch machen. Wir freuen uns auf Schulle zu einem späteren Zeitpunkt.“