So erleben Cathrin Hissnauer vom TGC Schwarz-Rot Elmshorn und TV-Soap-Star Milos Vukovic als Nicht-Tänzer den Auftakt der RTL-Show „Let’s Dance“

Elmshorn/Köln. Cathrin Hissnauer befindet sich im Dauerstress. Das geht jetzt schon die ganze Woche so. „Es ist der Wahnsinn, was hier abgeht“, sagt die 28 Jahre alte Profi-Tanzsportlerin, die seit über vier Jahren Mitglied im Tanzsport- und Gesellschaftsclub (TGC) Elmshorn ist. Immer wieder wird sie von wildfremden Menschen darauf angesprochen: Auf ihren ersten Auftritt bei der RTL-Show „Let’s Dance“ überhaupt. Ihre riesige Anhängerschar und natürlich auch sie selbst kann es kaum mehr abwarten, ehe nach dem Auftakt am vergangenen Freitag die zweite Staffel des Live-Events im Kölner RTL-Studio abläuft.

Mit ihrem prominenten Partner, dem Schauspieler Milos Vukovic, 33, hat die in Braunschweig lebende Tanzsportlerin und Trainerin eine mitreißende Premiere hingelegt, deren Verlauf sie selbst kaum für möglich gehalten hatte. Mit zwei anderen punktgleichen Paaren belegt das Duo die Spitzenplätze eins, zwei und drei. Und es sind nicht wenige, die den beiden nach den insgesamt 14 Staffeln den Gesamtsieg zutrauen. „Zur besten Sendezeit vor mehreren Millionen Menschen aufzutreten, ist schon etwas Grandioses“, sagt Cathrin Hissnauer, die in diesen Tagen immer wieder darauf angesprochen wird, wie gut sie mit ihrem Partner nicht nur beim Fachpublikum rübergekommen sei. Unzählige Klicks im Internet und bei Facebook zeugen von dem starken Zuspruch für das Paar.

Nach dem gelungenen Auftakt könnte sich dies am Freitag, 20. März (20.15 Uhr) wiederholen. Dann geht es ein zweites Mal so rund für die Zufallspaarung Hissnauer/Vukovic. Nach der Standard-Eröffnung ist diesmal Latein gefordert, da geht es vom Tempo noch mehr zur Sache. Cathrin Hissnauer, langjährige Tanzsportlerin beim TSV Glinde, ist zuversichtlich: „Milos hat sich am Freitag hervorragend geschlagen, wir beide werden das schon machen.“ „Wir beide“? Na ja, so kann man es eigentlich gar nicht nennen. Schließlich muss es Cathrin fast allein managen, sie muss ihren Partner während der jeweils knapp zweiminütigen Darbietung lenken und führen, was die Jury eigentlich nicht sehen sollte, denn beim Tanzen hat ganz klar der männliche Part das Sagen. „Bei mir heißt das Motto: Zuckerbrot und Peitsche. Darauf hat sich Milos eingestellt, ohne dass er denken muss, auf dem Parkett funktionieren zu müssen.“

Man muss nämlich wissen: Milos, seit 15 Jahren Mädchenschwarm bei der RTL-Serie „Unter uns“, hat mit Tanzen wenig im Sinn. Er ist unerfahren, sogar ein absoluter Laie, der sich selbst in der Disco zwingen müsste, in Aktion zu treten. Seine „Tanztrainerin“ hat sich auf die Ausgangslage eingestellt, es ist auch für sie ein enormer Schritt. „Wenn ich jemanden von Grund auf ausbilde, beginne ich wie in der Schule quasi in der ersten Klasse. Um hier zu bestehen und von null auf hundert zu kommen, muss ich etwa neun Klassen überspringen.“

Die Zeit drängt mal wieder. Gestern war wegen eines privaten Termins des TV-Serienstars Trainingspause, heute aber wird wieder Vollgas gegeben. Das Duo übt für den zweiten Auftritt voller Intensität. Die Feinabstimmung läuft gewissermaßen über einen Wimpernschlag, auf den Bewegungsablauf komme es an, wie die Standardspezialistin hervorhebt. Ihr Partner bei hochkarätigen Turnieren ist seit vier Jahren der Italiener Ivo Lodesani, der auch privat ihr Freund ist. Lodesani ist beheimatet in Cosenza in Kalabrien an der Südspitze des „Stiefels“, man sieht sich dennoch recht oft.

Ihren zugewiesener TV-Tanzpartner Milos Vukovic kennt Hissnauer seit dem 12. Februar, das erste Treffen fand in einem Kölner Restaurant statt. Ergebnis: Sympathie auf beiden Seiten. Ausgerechnet an jenem Tag war die 28-Jährige mit Ivo Lodesani von einem Engagement auf dem Luxusschiff „Europa 2“ zurückgekehrt. Cathrin Hissnauer: „Ich dachte, das ist ein bisschen Urlaub, doch ungeschminkt war ich dann doch nicht unterwegs.“ Hintergrund: Am Abend sorgten sie beim Tanzen für ein umfangreiches Showprogramm, an Bord boten sie auch Tanzkurse an. Zurück in heimischen Gefilden ging es sofort ins Rheinland.

Unterstützung für „Let’s Dance“ erhält Milos Vukovic derweil von seiner früheren Freundin Tanja Szewczenko, einer ehemaligen Eiskunstläuferin, die 2014 Platz zwei bei „Let’s Dance“ belegt hatte. Der Austausch der Erfahrungen sind Gold wert. Und Cathrin freute sich auf die Inspiration bei der Kleiderwahl. Aber nichts da: Musik und Outfit werden von RTL kreiert, da können keine Wünsche geäußert werden. Im Verlaufe eines Abends erfahren die Paare dann übrigens auch, ob sie beim nächsten Mal Standard oder Latein zu tanzen haben. Die Reihenfolge der Starterpaare wird dabei per Losverfahren vom Sender festgelegt. Die Frage der Kosten, wie Miete oder Verdienstausfälle, wird von jedem Teilnehmer selbst ausgehandelt und im Idealfall von RTL komplett übernommen. An zwei Tagen dieser Woche war auch ein RTL-Kamerateam gekommen, um Aufnahmen für den Vorspann einer Sendungen zu drehen.

Schüler in Niedersachsen profitieren von Trainingsarbeit mit der 28-Jährigen

„Die Stimmung hier ist bei Promis, Tänzern und RTL-Mitarbeitern einzigartig“, findet Milos Vukovic. Der hat längst erkannt: Gute Laune, eine positive Einstellung und unbeschwertes Herangehensweise sind Eigenschaften seiner Partnerin, die mit ihren Schülern in Braunschweig, Wolfenbüttel und Hannover auch richtig streng werden kann. Das Streben nach Perfektion hat sie seit dem neunten Lebensjahr im Blut, von alleine war der Drang zum Tanzen da. „Meine Eltern haben mich gefördert und bei Turnieren unterstützt.“ Damals in Glinde, wo sie im Elternhaus aufwuchs, nahm die Studentin der Medien- und Kunstwissenschaft erste Tanzstunden. Der Sport ließ sie von da an nicht mehr los.

Wer die erste Folge am Freitag verfolgte, dem dürfte es nicht entgangen sein: Cathrin Hissnauer verbreitete Superlaune, während sie mit Partner Milos locker die Stufen in den Zuschauerbereich hinauf stürmte. Küsschen hier, Küsschen da, so dürfte es auch am Freitag sein. Wie sagte doch schon Marcus Hajek, Präsident der Braunschweig Dance Company, kürzlich: „Wenn sich die Tür öffnet und Cathrin den Raum betritt, geht die Sonne auf.“

Über die strahlende Erscheinung freuen sich auch Mitglieder des TGC Schwarz-Rot, wenn Cathrin Hissnauer mal wieder auf Besuch in Elmshorn ist. Ein Großteil der 170 Mitglieder wird am Freitag wieder live vor dem Fernseher dabei sein, wenn ihr prominentestes Mitglied im Rampenlicht steht. Vereinschef Jörg Radtke: „Das bestimmt wieder eine ganz große Nummer. „Wir wünschen den beiden viel Glück.“