Am Tag danach war der Zorn noch nicht verraucht.

Bönningstedt. Übereinstimmend beschlossen die Trainer Ralf Palapies und Knut Aßmann, die Zügel bei den Oberliga-Fußballern des SV Rugenbergen wieder ein bisschen anzuziehen. „Das Bemühen ist da. Doch damit allein kommen wir in unserer Spielklasse nicht weit. Wir müssen zurück zu einem Höchstmaß an Konzentration und zur Effizienz. Es ist alles eine Kopfsache“, schimpfte Aßmann. Beim SC Victoria darf man verlieren, das steht außer Frage. Die Art und Weise des 1:2 (0:1) im Stadion Hoheluft aber störte die Verantwortlichen gewaltig. Im Defensivverhalten schlichen sich Fehler ein, die sich als spielentscheidend erwiesen. Vorne ließen die Bönningstedter Topchancen ungenutzt. Das alles passt nicht zum Anspruch der Übungsleiter, mehr als nur Durchschnitt zu sein.

„Dabei war doch zu sehen, wie es geht und dass es geht“, sagte Aßmann. Gemeint waren die letzten 20 Minuten, die der SVR nach Gelb-Roter Karte für Steve Tegeler, der zweimal Gegenspieler im Stile des HSV-Mittelfeldspielers Valon Behrami „abgeräumt“ hatte, in Unterzahl bestritt. Da rannten und kämpfte das Team so, wie es sich die Trainer die gesamte Spielzeit über gewünscht hätten. Mit einem tollen Hackentrick ließ Jan Melich zwei Gegenspieler auf der rechten Seite ins Leere laufen. Seine Maßflanke köpfte Pascal Haase aber über das Tor (72.).

Als der eingewechselte Dennis von Bastian in der 74. Minute den Ball erkämpfte und einen viel versprechenden Konter einleiten wollte, pfiff Schiedsrichter Murat Yilmaz zum allgemeinen Unverständnis ein Foul des Bönningstedters, das er zudem mit Gelb ahndete. In der 85. Minute sprang eine Flanke von Heiko Ansorge perfekt für Kevin Lohrke auf. Der Offensivverteidiger riskierte einen Schuss mit viel Risiko. Der Ball flog auf der gegenüberliegenden Seite ins Aus. Sven Worthmann mit einem Ballverlust im Mittelfeld, und Dennis Schmidt, der mit einem missglückten Abwehrschlag den Eckball vor dem 0:2 verschuldete, mussten sich die Gegentore von Vincent Book (29.) und Alexandros Tanidis (51.) ankreiden lassen. Worthmann rehabilitierte sich in der 55. Minute mit einem Pass zu Pascal Haase, der mit einem schönen Schuss in die linke Ecke den Anschluss herstellte – zu wenig für einen Teilerfolg.