Souveräne Leistung sorgt für Heimsieg gegen Meiendorf

Pinneberg. Trainer Michael Fischer führt genau Buch. „16 Treffer haben wir bisher nach Eckbällen und Freistößen erzielt.“ Das ist eine Qualität, die den VfL Pinneberg von den anderen Fußball-Teams der Hamburger Oberliga unterscheidet. Mit einem souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg über den bisherigen Tabellenfünften Meiendorfer SV verteidigten die Kreisstädter den ersten Rang. Das 1:0 resultierte aus einem Freistoß, den Flemming Lüneburg zentral vor das MSV-Tor schlug. Christian Dirksen ließ den Ball zu Tim Jeske abprallen, der die Kugel aus einem Meter über die Torlinie grätschte (28.). Damit hatte sich Jeskes Startelf-Einsatz schon gelohnt. Michael Fischer wollte den Stürmer, der nach einem Kreuzbandriss nicht überstrapaziert werden soll, ursprünglich schonen. Dann aber signalisierte Sascha Richert 20 Minuten vor dem Anpfiff Fersenprobleme. Jeske spielte von Anfang an. In der 77. Minute schoss er nach Klasse-Vorarbeit von Sören Badermann auch noch das 2:0. Es war die letzte Aktion des früheren Elmshorners, den Fischer direkt danach für Marvin Baese auswechselte.

„Schließlich haben wir genügend gesunde Spieler auf der Bank, die auch noch ein bisschen mitmischen wollen“, argumentierte der Coach. Entsprechend dankbar war er Richert, ihm reinen Wein eingeschenkt zu haben. „Es gibt auch Spieler, die ihre Verletzung nicht wahrhaben wollen. Die versuchen es dann auf Krampf. Damit ist allerdings niemandem geholfen“, sagt Fischer. Richert wurde – zumindest in dieser Partie – nicht vermisst.

Die Pinneberger präsentierten sich als Einheit ohne Schwachpunkt. Geglänzt haben sie jedoch nicht in jeder Phase der Partie. Dies führte Michael Fischer auch auf den unebenen Boden im Stadion am Rosengarten zurück.

Fischer sieht sein Team vom Gartenbauamt der Stadt gering geschätzt. „Finanzielle Probleme hin und her. Da setze ich mich eine halbe Stunde auf den Traktor und der Rasen ist wieder gut bespielbar. “ Platzwart Thomas Vasel war erkrankt und konnte nicht helfen. „Er ist entschuldigt. Aber dann muss das eben jemand anders kurz und schmerzlos erledigen.“ Mit Ausnahme der fünften Minute, als Fabian Facklam die einzige Meiendorfer Großchance vergab, präsentierten sich die Pinneberger in der Abwehr stabil. „Unsere Jungs hinten sind nicht nur lang und kopfballstark, sondern auch beweglich“, freute sich VfL-Mitarbeiter Uwe Lemke, der Annoncen für die Stadionzeitung „Sportecho“ akquiriert.

Pinneberg hat nach langer Durststrecke große Chancen auf die Meisterschaft

Eine ganze Seite im Heft ist immer den vergangenen Erfolgen gewidmet. Das aktuelle Team will daran anknüpfen. Tim Vollmer traf nach einem Freistoß von Flemming Lüneburg den linken Pfosten (37.). Tim Jeske köpfte eine Lüneburg-Flanke über das Tor, anstatt dem besser postierten Philipp Werning zu überlassen (43.). Lüneburg (52.), Jeske (55.), Werning (62.), der als Zerstörer ungemein starke Benjamin Brameier (72., 88.) und Jan-Philipp Zimmermann (89.) ließen weitere Topchancen ungenutzt. Phasenweise wurde Meiendorf gehörig an die Wand gespielt. Gelingt den Pinnebergern der erste Titelgewinn in der höchsten Hamburger Spielklasse seit 38 Jahren? Die nächsten Aufgaben beim Niendorfer TSV und gegen Rugenbergen haben es allerdings in sich. Danach sind alle schlauer.