Vor dem ersten Play-off-Duell gegen Schwelm besiegen die Rist-Basketballer die BSW Sixers 94:79

Wedel. Vor der Partie war Headcoach Michael Claxton etwas besorgt: „Für uns geht es um viel, für die Sixers wohl um noch mehr. Diese Situation ist nicht einfach.“ Und lange sollte der Trainer mit seiner Vermutung richtig liegen. Ein Klassenunterschied zwischen dem Tabellenzweiten aus Wedel und dem Letzten, den BSW Sixers (Spielgemeinschaft Bitterfeld-Sandersdorf-Wolfen in Sachsen-Anhalt), war nicht zu erkennen. Stattdessen entwickelte sich eine enge und hart umkämpfte Partie, die die Gastgeber erst dank eines starken letzten Viertels an sich rissen. Am Ende siegte das Team am letzten Spieltag der 2. Basketball-Bundesliga Pro B vor 650 Zuschauern gegen die Sixers 94:79. Die Heimbilanz der Claxton-Schützlinge ist imponierend: Zehn Siege stehen nur zwei Niederlagen gegenüber. Die Sixers hingegen müssen als direkter Absteiger den Gang in die Regionalliga antreten.

Nach dem ersten Viertel lagen die Rist-Herren 23:26 hinten. Danach setzten sich die Gäste in den zweiten zehn Minuten zwischenzeitlich auf 30:23 ab. In die Halbzeit ging es für das Claxton-Team dann mit einem Rückstand von drei Punkten (36:39). „Der Gegner hat es uns mit einer aggressiven Pressverteidigung schwer gemacht. In der zweiten Halbzeit kamen wir damit besser zurecht und haben den Ball gut laufen lassen“, sagte der US-Amerikaner. Insgesamt 18 Ballverluste ohne Not standen für seine Spieler insgesamt dennoch zu Buche: „Das ist in diesem Jahr vermutlich der höchste Wert für uns.“

Auch die Schiedsrichter, einer davon war der Pinneberger Niels Hennig, der seine letzte Partie in der 2. Bundesliga pfiff, mussten oft eingreifen. „Das war aber vorher klar. Für beide Mannschaften stand viel auf dem Spiel“, so Hennig. 29-mal foulten die Sixers. 21 Fouls gingen auf das Konto des Heimteams. Im letzten Viertel setzten sich die Wedeler durch Punkte von Brandon Spearman, Diante Watkins, der mit 27 Punkten abermals Topscorer war und eine Top-Partie ablieferte, sowie von René Kindzeka auf 75:62 ab. Dieser Zwischenspurt zahlte sich aus, denn die Gastgeber gaben den Erfolg anschließend nicht mehr aus der Hand. „Ich bin froh, dass wir direkt vor den Playoffs noch so einen guten Test hatten, den wir bestanden haben. Ich freue mich auf meine ersten Playoffs in Deutschland“, so Claxton, der sich auch freute, dass alle Spieler Punkte zum Sieg beitrugen.

Zwei Drei-Punkte-Würfe und einen Freiwurf in einer kritischen Phase des zweiten Viertels verwertete Jonas Laatzen, der in seiner Rolle als Scharfschütze normalerweise nur wenig Spielzeit erhält. „In den Play-offs kann er noch zu einer echten Waffe werden, weil er wirklich sehr, sehr genau werfen kann“, sagte der Coach.

Die jüngste Hürde wurde nach viel Kampf mit einem Schlussspurt im letzten Viertel erfolgreich genommen. Nun warten in der ersten Runde die EN Schwelm Baskets, die Siebter in der Südstaffel wurden. Die erste Partie wird am Sonnabend, 14. März, um 19 Uhr in der Steinberghalle ausgetragen. Steht es nach Hin- und Rückspiel 1:1, findet die entscheidende dritte Begegnung wieder in Wedel statt.

„Ich freue mich auf die ersten Play-offs in Deutschland. Natürlich wollen wir so weit wie möglich kommen. Gerade für die jungen Spieler sind diese Entscheidungsspiele eine wichtige Erfahrung“, so der Trainer. Diese Partie sei gut gewesen, weiter fokussiert zu bleiben. „Wir dürfen uns nie zu sicher fühlen.“ Auch Diante Watkins freute sich über die Vorstellung gegen die Sixers: „Wir sind bereit für die Play-offs.“

Viertelergebnisse: 20:23, 16:16, 27:19, 31:21SC Rist (Punkte): Diante Watkins (27), Brandon Spearman (17), René Kindzeka (11), Denzell Erves (10), Christoph Roquette (8), Fabian Böke, Jonas Laatzen (je 7), Jens Hirschberg (3), Paul Owusu (2), Lennard Larysz (2).