Wedels Basketballer überrennen AstroStars Bochum, zeigen sich gut erholt von der Pleite in Stahnsdorf

Wedel. Am Freitag gab es in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B eine unerwartete Niederlage gegen Eintracht Stahnsdorf (69:85). Zwei Tage später ließ der SC Rist am 24. Spieltag im Heimspiel dem VfL Bochum beim 79:58 keine Chance. „Die Steinberghalle ist eben ein unangenehmer Spielort für jeden Gegner“, sagte Headcoach Michael Claxton mit leichter Süffisanz. Von elf Partien in der Steinberghalle gewannen die Wedeler neun. Lediglich zweimal nahm die Auswärtsmannschaft zwei Punkte mit auf die Heimreise.

Als Tabellendritter mit 26 Punkten haben die Wedeler zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde das Play-off-Ticket gebucht. „Jetzt wollen wir noch zweimal siegen, um den Heimvorteil zu haben“, sagte der Trainer. Sein Team ist Tabellendritter (26 Punkte) – die vier bestplatzierten Mannschaften haben dann in den Play-offs in der ersten und möglicherweise entscheidenden dritten Begegnung das Heimrecht. Bei vier Siegen und sieben Niederlagen in der Fremde wäre dies ein nicht zu unterschätzender Faktor.

„Jede Mannschaft in dieser Liga geht in die Saison, um Meister zu werden. Aber in den Play-offs muss man einfach von Spiel zu Spiel denken. Wichtig ist ein guter Start im ersten Spiel, das wir dann hoffentlich hier zu Hause haben“, so Claxton.

Doch noch steht der Liga-Alltag an: Schon früh in der Partie gegen den VfL zeichnete sich vor rund 800 Zuschauern ein Sieg ab. Nach rund drei gespielten Minuten erzielte Mannschaftskapitän Christoph Roquette das zwischenzeitliche 14:4. Zur Halbzeit lag Rist mit 21 Punkten in Führung. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet wiesen in der ersten Halbzeit eine schwache Feldwurfquote von 21 Prozent auf (7/35). Auch unter dem Korb dominierte Wedel das Geschehen und sammelte mit 32 zu 16 doppelt so viele Rebounds ein wie der Gegner. Auf der Tribüne gab es ungläubige Gesichter. Ein Wedeler Fan merkte richtigerweise an, dass Bochum doch eigentlich Tabellenvierter vor dem Duell gewesen und dementsprechend stark einzuschätzen sei.

An diesem Tage war allerdings ein deutlicher Klassenunterschied zu erkennen. Nicht ein einziges Mal gaben die Gastgeber die Führung ab. Im Schlussabschnitt konnte der VfL den Rückstand auf zwölf Zähler verkürzen – doch die Wedeler drückten das Gaspedal kurzerhand wieder durch und spielten die Begegnung routiniert und abgezockt bis zur Schlusssirene zu Ende.

„Wir sind heute rausgekommen und haben gleich gezeigt, was Sache ist“, sagte Center-Spieler Roquette und auch Claxton lobte die „komplett andere Intensität“ im Vergleich zum schwachen Auftritt in Stahnsdorf. Rund eine Minute vor dem Ende versenkte Topscorer Brandon Spearman, der 25 Punkte erzielte, den Ball mit einem krachenden Dunking zum 72:53. Die ausverkaufte Halle – der SC Rist veranstaltete den Jugendtag mit seinen 380 Nachwuchsspielern – kochte. „Das war eine gute Teamleistung von uns. Jeder hat seinen Beitrag geleistet, dieses Spiel zu gewinnen. Die Fans haben uns stark unterstützt“, sagte Flügelspieler Spearman, der seit seiner Verpflichtung im Januar zum absoluten Leistungsträger Wedels aufstieg.

Für die Meisterrunde sind die Wedeler und ihr Anhang schon bereit. Nun gelte es jedoch, Konstanz in die Leistungen zu bringen. Gerade auswärts. Headcoach Claxton: „Wenn die Körbe wie heute bei Bochum nicht reinfallen, wird man schnell nervös und angespannt. Zudem hatten sie früh mit Foulproblemen zu kämpfen.“ Ähnlich verhielt es sich mit seinem Team bei der Stahnsdorf-Pleite. Doch mit der Play-off-Gewissheit im Rücken kann der SC Rist am Sonnabend, 28. Februar, befreit beim Tabellenführer Rostock Seawolves aufspielen. Die Rostocker sind wie Wedel ebenfalls sehr heimstark (Acht Siege, zwei Niederlagen). Doch als einziges Team in der ausgeglichenen Liga weisen die Seawolves auch in fremder Halle eine positive Bilanz auf (7:5).

Viertelergebnisse: 28:9, 16:14, 13:17, 22:18. Punkte (SC Rist): Brandon Spearman (23), Denzell Erves (16), Diante Watkins, Christoph Roquette (je 13), Fabian Strauß (6), Fabian Böke (4), René Kindzeka. Paul Owusu (je 2), Lennard Layrsz, Jens Hirschberg, Christopher Geist, Nicht eingesetzt: Jonas Laatzen.