Die Basketball-Männer des SC Rist spielen am Freitag in Stahnsdorf. Am Sonntag folgt das Heimspiel gegen Bochum

Wedel. In der Weihnachtszeit wurde der Reset-Knopf gedrückt. Zuvor hatten die Basketballer des SC Rist in der 2. Basketball-Bundesliga Nord (ProB) sechsmal in Folge verloren. „Die Zeit ohne Basketball hat uns gut getan. Im neuen Jahr hat sich dann ein neuer Teamspirit entwickelt. Alle waren viel konzentrierter und fokussierter bei der Sache“, sagt Headcoach Michael Claxton. Auch die Verpflichtung des US-amerikanischen Flügelspielers Brandon Spearman entpuppte sich als absoluter Glücksgriff. Fünf der sechs Partien in 2015 konnte Wedel für sich entscheiden.

Spearman wirkte fünfmal mit und kann beeindruckende Statistiken vorweisen. Pro Partie steht der Ersatz für den häufig fehlenden Janis Stielow (Kooperation mit dem ProA-Verein Hamburg Towers) Spearman im Schnitt 23:31 Minuten auf dem Feld und erzielt dabei 14,4 Punkte. Zusätzlich sammelt der Winterneuzugang 4,4 Rebounds ein. „Nach dem Abgang von Marvin Boadu und in den Spielen ohne Stielow klaffte auf der Position eine Lücke. Sowohl defensiv als auch in der Offensive hat er großen Anteil an unserem Erfolg“, so Claxton. Seine Vielseitigkeit und Athletik kann der 23 Jahre alte US-Amerikaner aus Chicago, der Kommunikationswissenschaft studiert und zuvor auf Hawaii im Universitätsteam spielte, am Wochenende gleich zweifach unter Beweis stellen.

Der Tabellenzweite aus Wedel hat die Play-offs schon fast in der Tasche

Am Freitag, 20. Februar, gastiert der SC Rist beim RSV Eintracht Stahnsdorf (19.30 Uhr). Sonntag, 22. Februar, hat das Team um 17 Uhr ein Heimspiel gegen die VfL AstroStars Bochum. Eingebettet ist diese Begegnung in den Wedeler Jugendtag. In der Halbzeitpause stellen sich alle 24 Jugend-Teams des Clubs den Fans vor.

Die Wedeler liegen mit 24 Punkten nach 20 ausgetragenen Spielen auf dem zweiten Tabellenplatz, Stahnsdorf (19 Spiele/16 Zähler) ist Drittletzter in der ProB. Am vergangenen Wochenende unterlag die Mannschaft nach einem Zehn-Punkte-Vorsprung wegen eines katastrophalen Schlussabschnitt knapp mit einem Punkt bei Itzehoe (68:69), zuvor gewannen die Brandenburger zwei Partien in Serie. „Stahnsdorf ist wie ein verwundetes Tier. Sie stehen unter Druck und haben ein gutes Team“, sagt der 38 Jahre alte Wedel-Headcoach, der sein Team im Training auch auf die variable Defensiv-Strategie des RSVE einstellte. Topscorer ist der US-Amerikaner Travis Smith, der durchschnittlich 19 Punkte im gegnerischen Korb versenkt.

Der Aufbauspieler sei ein starker Anführer, so Claxton. „Im Hinspiel konnten wir Smith eine Halbzeit lang weitgehend ausschalten. Das war einer der Gründe für den klaren Sieg“, sagt der Trainer. Im November wurde der Gegner in der Steinberghalle beim 76:49-Erfolg dominiert.

Doch ähnlich wie beim SC Rist habe sich das Gesicht des Teams verändert. Der wuchtige Power Forward Reginald Tyler Hines, 105 Kilogramm verteilt auf 1,98 Meter Körpergröße, der pro Partie sich fast neun Korbabpraller sichert, fehlte im Duell in Wedel. Allerdings verpasste Hines – Punkteschnitt 13,6 – angeschlagen die Itzehoe-Partie. Dafür müssen die Wedeler jedoch fest mit einem Einsatz des wiedergenesenen Flügel-Akteurs Kellen Williams (11) rechnen. Dazu gebe es mit den Deutschen Robin Jorch (10.5) und Thomas Schoeps (10,1) weitere gefährliche Spieler.

Erst nach der Partie am Freitag werde dann der Fokus auf Bochum – Hinspiel 62:75 – gelegt. „Der VfL hat einen sehr ausgeglichenen Kader. Sie haben Waffen, wir haben Waffen. Das wird eine interessante Begegnung“, sagt Claxton, der sich vor allem auf die „Play-off-ähnliche Atmosphäre“ in eigener Halle freut. Die Nordrhein-Westfalen liegen mit zwei Punkten weniger als Wedel auf Tabellenplatz vier. Neben Chamseddine Korbi und Michael Haucke ragen vor allem die beiden US-Amerikaner Ryon Howard (16,6 Punkte im Schnitt) und James Sherburne (16,3)aus dem Kollektiv hervor. Claxton lobt: „Howard ist einer der besten Spieler in dieser Liga, der unheimlich vielseitig in seiner Spielweise ist. Ähnlich ist es bei Sherburne.“ Die Bochumer gewannen von den letzten drei Partien zwei und sollten am Saisonende ebenfalls die Play-offs erreichen. „Am besten gewinnen wir alle Spiele, dann sind wir sicher dabei. Maximal brauchen wir wohl nur noch zwei Siege aus vier Partien“, sagt Wedels Coach. Für Sonntag ist der Einsatz von Lennard Larysz, der nach Krankheit auch nicht nach Stahnsdorf reist, fraglich. Sonnabend soll er in der Nachwuchsbasketballbundesliga auflaufen. Stielow fällt wegen hartnäckiger Rückenprobleme weiterhin aus.