Rugenbergens Coach Palapies freut sich über die Willenskraft des Teams, das Niendorf dank eines Elfmetertors von Jan Melich besiegt

Bönningstedt. Ralf Palapies war nach einem kleinen Scherz zumute. Der Coach das SV Rugenbergen lobte das Durchhaltevermögen seiner Oberliga-Fußballer beim 1:0 (0:0) dank eines späten Elfmeter-Treffers von Jan Melich über den Niendorfer TSV mit einer doppeldeutigen Bemerkung. „Wir haben den Hintern zusammengekniffen.“

Seine Äußerung traf zunächst wortwörtlich zu. Am letzten Tag ihres Trainingslagers auf Mallorca hatten sich die meisten Spieler nämlich einen Magen-Darmvirus aufgesackt. Besonders schlimm erwischte es Sven Worthmann, Kevin Beese und Max Scholz, die Palapies ebenso wie Dennis Schmidt (Bänderverletzung) aus seinem Aufgebot streichen musste.

Die anderen sahen sich mehr oder weniger in der Lage, statt zum WC über den Rasen zu spurten. Ein Spektakel kam angesichts der Begleitumstände nicht dabei heraus. „Aber vor dieser Willenskraft des Teams ziehe ich den Hut“, betonte Ralf Palapies. Schließlich kam der Sieg mit nur zehn Akteuren zustande. Offensivspieler Milos Ljubisavljevic sah wegen Meckerns erst Gelb (23.) und wegen eines Fouls dann Gelb-Rot (53.).

Die Farbe der Liebe hatten die Bönningstedter am Valentinstag schon vor dem Anpfiff an der Ellerbeker Straße ins Spiel gebracht. Platzkassierer Olaf Henkel überreichte der weiblichen Kundschaft neben den Eintrittskarten auch langstielige rote Rosen, insgesamt 50. Auch die Spieler-Freundinnen Celine, Laura und Annina erfreuten sich am Duft der edlen Gewächse, während es in der 18. Minute stark nach Elfmeter roch. Schiedsrichter Michael Ehrenfort (TuRa Harksheide) hatte aber Zweifel und winkte ab, als Pascal Haase von zwei Gegenspieler „in die Zange“ genommen wurde.

„Danach sind die Niendorfer besser ins Spiel gekommen“, räumte Ralf Palapies ein. Mit zunehmender Spielzeit schwand seine Hoffnung auf drei Zähler, zumal er sich gezwungen sah, den angeschlagenen Mittelfeldspieler Dennis von Bastian zum Seitenwechsel gegen Dominik Radzuweit auszuwechseln. Dann aber hatten alle die Rechnung ohne Pascal Haase gemacht, der seine Oberschenkelzerrung, erlitten in einem Testspiel, auf Mallorca offenbar restlos auskurierte. In der 81. Minute schlich er sich an einen Gegenspieler heran, der ihn nicht kommen sah und beim Versuch, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern, nur Haases Beine traf. Michael Ehrenfort zögerte nicht und deutete auf den Kreidepunkt. Jan Melich ließ sich die einmalige Chance zum Siegtreffer nicht entgehen.