ADAC zeichnet MSC Brokstedt als Mannschaft des Jahres aus. Bokeler „Matten“ Kröger hängt noch eine Saison dran

Bokel/Brokstedt. Bereits die Eröffnung der alljährlichen Sportlerehrung des ADAC Schleswig-Holstein, der mehr als 400 Gäste zum „Abend des Motorsports“ in die ACO Thormannhalle nach Büdelsdorf (bei Rendsburg) geladen hatte, begann spektakulär. Auf einem eindrucksvoll glänzenden Motorrad fuhr Bahnsportler Stephan Katt aus Neuwittenbek bei Kiel zur Bühne, um die applaudierenden Gäste zu begrüßen. Ihm folgte mit einem leicht verlegenen Lächeln Matthias Kröger aus Bokel in die Halle, um eine besondere Auszeichnung entgegenzunehmen. Die Motorsport-Fans der Region wissen längst, dass das Duo seit Jahren eines der erfolgreichsten und engagiertesten Aktiven im Norden ist. Kröger wurde, wie die anderen Teamkameraden vom MSC Brokstedt auch, für den Gewinn des deutschen Speedway- Meistertitels im vergangenen Jahr geehrt.

Gründung einer zweiten Mannschaft die große Chance für den Nachwuchs

Es war ein illustrer Aufmarsch der Motorrad-Bahnsport-Asse. Als absoluter Höhepunkt galt auch diesmal wieder die Ehrung für den Sportler des Jahres im Bereich des ADAC. Mit großer Freude kündigte Sportleiter Torsten Johne, der wie gewohnt durch die Zeremonie sämtlicher Ehrungen führte, in diesem Jahr ein absolutes Novum an. So wurde der Speedway-Bundesligamannschaft des MSC Brokstedt zum ersten Mal in Schleswig-Holstein als ein komplettes Team geehrt. „Der Gewinn des DM-Titels in der Bundesliga ist ein großer Verdienst für die Macher beim MSC und dieser soll dann auch entsprechend gewürdigt werden“, so Johne. Als Vertreter für den Brokstedter Club nahmen Matthias Kröger, Teammanagerin Sabrina Harms, der MSC-Vorsitzende Helmut Hahn (beide Kremperheide) sowie Pressesprecher Michael Schubert aus Moorrege die Preise und Pokale in Empfang.

Was Matthias Kröger angeht: Der hatte ebenfalls frohe Kunde parat und teilte dem Brokstedter Traditionsverein im Vorfeld der Veranstaltung mit, noch ein weiteres, möglicherweise letztes Rennjahr in der Bundesliga dranhängen zu wollen. Der 45 Jahre alte MSC-Pilot deutete zudem an, dass er auch der zweiten Mannschaft zur Verfügung stehen wolle, die demnächst gegründet wird und in der 2. Bundesliga (Team-Cup) ein Comeback versucht. Michael Schubert: „Damit bekommen wir hervorragende Alternativen im gesamten Kader.“ „Matten“ Kröger will sich anbieten, wann immer es geht. „Der Nachwuchs im Verein soll gefördert werden. Da will ich mithelfen.“

Ganz so leicht dürfte es für die Brokstedter Crew in der kommenden Saison unter Umständen nicht werden, den deutschen Meistertitel zu verteidigen. In der Bundesliga wird sich die Anzahl der Teams verdoppeln. Waren in der ausgelaufenen Saison mit Brokstedt, Rekordmeister AC Landshut und dem Speedwayteam Wolfslake nur drei Mannschaften am Start, werden es in diesem Jahr sechs sein. „Der Wettbewerb wird härter, aber auch attraktiver“, befand Pressesprecher Schubert.

Nach den mitreißenden Finals im Oktober vergangenen Jahres steht fest, dass der neue deutsche Meister MSC Brokstedt und der AC Landshut erneut das Fundament der Bundesliga 2015 bilden. Beide Vereine haben maßgeblich am neuen Format mit sechs Aktiven pro Mannschaft und der Eingruppierung der Fahrer in A-, B- und C-Kategorie mitgearbeitet. Mit Meldeschluss in der vorigen Woche sind nun auch die weiteren Teilnehmer für den Wettbewerb um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft bekannt. Es sind das Team der DMV White Tigers, entstanden durch eine Kooperation zwischen dem MSC Berghaupten und MSC Diedenbergen (Hessen). Beide Vereine treten jeweils auch mit einer eigenen Mannschaft im Team-Cup als gutem Unterbau für die Jugendarbeit an.

Der MC Nordstern Stralsund steigt nach einem Jahr Abstinenz wieder in den Kampf um den DM-Titel ein. Ein Novum ist die Meldung des MC Norden aus Ostfriesland. Da jede Mannschaft zwei Heimrennen austrägt, wird die kommende Saison mit den zwölf Bundesligamatches der Vorrunde im Frühling und Sommer sowie den beiden Finals im Herbst viel Speedway im Teamformat bieten.

Der Motorradrennsport lässt sich zunehmend besser vermarkten

Die Brokstedter „Wikinger“ könnten angesichts der gestiegenen Zahl an Bundesliga-Clubs finanziell an das äußerst positiv verlaufene Jahr 2014 anschließen. Michael Schubert: „Der Motorsport und damit auch Speedway lässt sich immer besser vermarkten und erhält mehr und mehr Medienpräsenz. Die Stadien sind immer wieder gut gefüllt und die Begeisterung daher groß.“