Oberliga-Handballer gewannen deutlich mit 34:24 gegen den FC St. Pauli, bei dem ihr ehemaliger Teamkamerad Klaus Häfele spielt. Dessen vier Tore waren zu wenig

Ellerbek. Die Fans des FC St. Pauli sorgen für gewöhnlich nicht nur in der 2. Fußball-Bundesliga, sondern auch in der Handball-Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein bei Gastspielen ihrer Teams für Stimmung auf den Rängen. An einen Auswärtserfolg ihrer Männer im Hamburg-Derby beim TSV Ellerbek glaubten aber wohl nur die wenigsten Anhänger der Kiez-Handballer. Knapp 30 Schlachtenbummler erlebten dann auch eine herbe Enttäuschung in der Harbig-Halle, mit einem souveränen 34:24 (16:10) beendete das Heimteam eine Serie von drei Niederlagen und zeigte eine seiner besten Saisonleistungen.

„Das war eine klare Steigerung meiner Mannschaft, wir sind auf einem guten Weg, aber noch lange nicht da, wo wir sein wollen“, sagte Ellerbeks Trainer Michael Bollhöfer nach Spielende. Wie entfesselt hatte sein Team vor allem in der zweiten Hauptzeit aufgespielt, obwohl mit Kapitän Dennis Lißner, Matthias Menzel und Tim Blunck drei Stammspieler fehlten und Linkshänder Bennet Kretschmer nach einem unbeabsichtigten Tiefschlag länger behandelt werden musste.

Diese Umstände nützte den Gästen aus Hamburg aber ebenso wenig wie vier Tore ihres Spielmachers und langjährigen Ellerbeker Mannschaftskapitäns Klaus Häfele. Der 39 Jahre alte Rechtshänder, im Hauptberuf Lehrer am Pinneberger Johannes-Brahms-Gymnasium, traf viele Ex-Weggefährten und (Handball-)Schüler wieder, konnte die schwarze Oberliga-Serie des Kiez-Clubs in Ellerbek aber nicht beenden. „Die Punkte können wir ebenso gut per Post nach Ellerbek schicken.“ Trotzdem freut sich der Pädagoge schon auf das nächste Gastspiel in der Harbig-Halle, in der er nach Spielende erneut viele Hände schütteln musste.

Nur einmal im Verlauf der Partie hatten die St. Pauli-Fans Anlass zu Jubelgesängen, als sich ihr Team in der zweiten Halbzeit noch einmal auf 18:20 (41. Minute) herankämpfte, während die Ellerbeker sechs Minuten lang ohne Torerfolg blieben. Doch auch diese Phase überstand das Heimteam, das sich erneut absetzen konnte und zudem davon profitierte, dass sich die Gäste mit Zeitstrafen, etliche davon für Kritik an Schiedsrichterentscheidungen, immer wieder selbst schwächten.

Die Erleichterung über das Ende ihrer Erfolglosigkeit war den Ellerbekern nach Spielende deutlich anzumerken. „Heute musste es nach den ärgerlichen Auswärtspleiten beim TSV Hürup und bei der SG Hamburg-Nord endlich mal klappen“, erklärte Rückraumschütze Christopher Behre, der insgesamt elfmal traf.

Spielverlauf: 2:1, 6:3, 8:5, 9:6, 12:7, 14:7, 15:10, 16:10 – 17:11, 18:13, 20:14, 20:18, 21:18, 23:19, 27:20, 29:22, 31:22, 33:23, 34:24.TSV Ellerbek (Aufstellung, Tore/Siebenmeter): Tobias Laupichler, Isaac Luarte Correas (31. bis 45. Minute) – Bennet Kretschmer (7), Christopher Behre (11), Martin Schleßelmann (3), Niklas Weller (5), Olaf Levin (2), Kevin Reinefeld (1), Christian Brandt, Tarek Fejry (2), Jonas Mecke (3/1), nicht eingesetzt: Fokko Erdmann.