In der Vorsaison abgestiegen schafften die Tennis-Herren 30 des Schenefelder TC nach großem Kampf die sofortige Rückkehr in die Regionalliga

Schenefeld. Matthias Kopp sprang von der Bank am Spielfeldrand hoch und ballte vor Freude die Faust. Gerade hatte der stellvertretende Vorsitzende des Schenefelder Tennis-Clubs (STC) Stunden der Dramatik wie selten zuvor miterlebt. Nach einem nervenaufreibenden 3:3 im Nordliga-Auswärtsspiel gegen den THC Ahrensburg stand fest, dass die Herren 30 des STC als Zweitplatzierter hinter Spitzenreiter TSV Glinde in die Regionalliga Nord aufgestiegen waren. Das Remis reichte gerade noch, bei einem Erfolg der Ahrensburger wären die Gastgeber ihrerseits das glücklichere Team gewesen.

Der Kreis Pinneberg hat im Tennis – wenn auch nicht im Herren- oder Damenbereich – wieder einiges zu bieten, das steht nach diesem Ergebnis fest. Nach den Herren 40 des Pinneberger TC sind also auch die Herren 30 aus Schenefeld in der höchsten norddeutschen Klasse vertreten, die Herren 55 (Senioren) der TG Barmstedt gehören schon seit Jahren zu den Stammgästen im Tennis-Oberhaus. Wolfgang Winkler, die Nummer eins der STC-Crew, sagt stellvertretend für die anderen Mitglieder des Kaders: „Ich glaube, dass wir im Sommer ebenfalls die Chance haben, oben mitzumischen und in die Regionalliga aufzusteigen.“

Dabei war es gerade Winkler, der im Vorfeld des entscheidenden Matches in Ahrensburg für einigen Gesprächsstoff im Mannschaftskreis sorgte. Der 39-Jährige bekannte sich offen zu seinen sportlichen Ambitionen. Die anderen Mitspieler waren sich dagegen nicht so sicher, ob ein nochmaliger Aufstieg Sinn machen würde. Zu gegenwärtig sind in den Gedanken noch die Erinnerungen die vorangegangene Hallensaison, als sich die Schenefelder am Ende sang- und klanglos aus der Regionalliga verabschieden mussten.

Das alles zählt jetzt nicht mehr. „Ein solches Ziel sollte man selbstbewusst angehen“, sagt der mehrmalige Hamburger Meister Wolfgang Winkler. „Auch wenn andere private Dinge mit in die Freizeitplanung hineinspielen, sollte man die Chance wahrnehmen.“ Hat die Nummer eins etwas gutzumachen? Nach fast einjähriger Verletzungspause lief es für ihn zuletzt noch nicht optimal („Ich brauche noch etwa zwei bis drei Monate, dann bin ich wieder der alte.“), dafür holten andere die entscheidenden Punkte zum Sprung nach oben.

Vornehmlich Oliver Warncke-Wittekind verdanken die STC-Herren den Triumph. Der Mannschaftssprecher holte an Position alle zwölf möglichen Punkten, schloss im Einzel und Doppel mit einer Bilanz von 6:0 ab. Unmittelbar beteiligt war die in früheren Zeiten für den Pinneberger TC spielende Nummer zwei beim Remis in Ahrensburg. Sein Einzel gegen Lars Borgstedt entschied Warncke-Wittekind mit 6:4, 6:0, im abschließenden Doppel mit Patrick Suhrbier (beim Stand von 3:2 für den THC Ahrensburg) war die Spannung kaum zu überbieten. Den ersten Satz holte das Duo im Tiebreak (7:6), vergab im zweiten Durchgang dann zum dritten Mal in diesem Winter drei Matchbälle, doch es reichte erneut (7:6).

Wie eng das Top-Trio der Nordliga beieinander lag, zeigt die Tabelle. Im direkten Vergleich haben sich Glinde, der STC und Ahrensburg jeweils 3:3 getrennt, waren letztlich punktgleich (8:2). Die Stormarner aber weisen eine schlechtere Matchpunkt-Differenz gegenüber der Konkurrenz auf.