Die Drittliga-Männer des VfL Pinneberg beschenken Zuschauer und zwei Mitspieler mit 3:2 über Vorjahrs-Staffelmeister

Pinneberg. Die Toten Hosen hatten es schon vor mehr als 20 Jahren erkannt. „Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft“, behauptete die Düsseldorfer Band um Sänger Campino im Text ihres Hits „Wünsch Dir was“ von 1993. Besonders groß ist die Freude erfahrungsgemäß dann, wenn die Erfüllung bei objektiver Betrachtung alles andere als realistisch ist.

Spätestens seit dem überraschenden 3:2 (20:25, 25:22, 25:19, 21:25, 15:10) über die TSGL Schöneiche in der Jahnhalle sind auch zwei Volleyballer des VfL Pinneberg fest vom Wahrheitsgehalt dieser Zeilen überzeugt. Mittelblocker Janosch Maas hatte sich zu seinem 23. Geburtstag im Topspiel des Tabellenvierten gegen den Zweiten „viele Pässe und einen Sieg“ gewünscht, Youngster Florian Krage schloss sich dem am Vorabend seines 18. Geburtstag an, und ihre Teamkameraden lieferten dann nach 106-minütiger Nettospielzeit im Tiebreak.

VfL-Zuspieler Sebastian Rieck entdeckte dem siebten Saisonsieg einen weiteren positiven Aspekt des Sieges über die Gäste aus Brandenburg, die in der Saison 2013/14 alle 14 Punktspiele für sich entschieden, auf den Aufstieg allerdings verzichtet hatten. „Mit dem Sieg über Schöneiche können wir jetzt von uns behaupten, dass wir als als einziges Team der Staffel behaupten können, jede Mannschaft mindestens einmal besiegt zu haben, die seit der Einführung zur Saison 2012/13 in der Dritten Liga gespielt hat.“

Für den Pinneberger Trainer Daniel Prade grenzte es ebenfalls fast an ein Wunder, dass seine Mannschaft den hoch favorisierten Gästen Paroli geboten und die TSGL Schöneiche am Ende sogar besiegt hatte. Immerhin waren die Brandenburger im Vorfeld der Begegnung an der Richard-Köhn-Straße auf ihrer Facebook-Seite davon ausgegangen, gegen einen „machbaren Gegner“ die Tabellenführung zurückerobern zu können.

„Was mich besonders freut, ist der Umstand, dass unsere Annahme so stabil war, obwohl mit Kapitän Lars Lydorf einer unserer zwei Top-Annahmespieler immer noch verletzt ist", sagte der Coach, der seinem Team ein großes Lob zollte, allerdings auch selbst Komplimente einheimste. „Er analysiert jeden Gegner akribisch und sorgt dafür, dass wir bestens präpariert in jedes Spiel gehen“, sagt Sebastian Rieck.

Auch gegen Schöneiche taktierte der VfL-Coach wieder einmal erfolgreich, und daran hatte Geburtstagskind Janosch Maas erheblichen Anteil, denn der 2,06-Meter-Mann erhielt und verwandelte im Schnellangriff die gewünschten Pässe. Als der Gegner dann auf einen Dreierblock umstellte, ergaben sich freie Räume auf den Außenpositionen, die die VfL-Angreifer ebenfalls nutzten.

Obwohl die Gastgeber diesen Satz abgaben, folgte in den Durchgängen zwei und drei die Wende. Die VfL-Männer überzeugten mit starken Aufschlägen und einem ebenso mutigen wie variablen Angriffsspiel. Anschließend retteten sich die Brandenburger in den Tiebreak, hatten dort aber trotz einer frühen Führung dem Heimteam spätestens nach dem 8:7 beim Seitenwechsel nicht mehr genug entgegenzusetzen. Starke Aufschläge und Fehler der Gäste verhalfen dem Heimteam zum Happy End.

Zu feiern gab es allerdings noch mehr in der Jahnhalle, in der die Zuschauer der siegreichen Mannschaft ebenso applaudierten wie den Darbietungen der Cheerleader-Formation Holm Panthers in den Spielunterbrechungen. So brachten die VfL-Akteure Geburstagskind Maas ein Ständchen. Beschenkt fühlte sich aber auch Mittelblocker Maurice Camplair, der gerade seinen 37. Geburtstag feierte, und vor allem André Kulisch, der in einer brenzligen Situation mit dem Kopf punktete und dafür mit der Disco-Kette für die Aktion mit dem höchsten Unterhaltungswert sorgte.

Ihre nächste Drittliga-Begegnung bestreiten die Pinneberger Volleyballer wieder auswärts. Am Sonntag, 16. Januar, wird die Mannschaft von Daniel Prade um 16Uhr beim USC Magdeburg gastieren.