VfL Pinneberg muss bei Hamburger Hallenmeisterschaft Revanchegelüste von HR fürchten. Auch Rugenbergen startet

Pinneberg . Robert Hermanowicz, 26, erinnert sich an das Spektakel des 11. Januars 2014, als ob es gestern gewesen wäre. „Marcel Schöttke, Patrick Hoppe und ich mussten im Neunmeterschießen jeweils dreimal antreten. Am Ende sind wir dann auf ganz bittere Art ausgeschieden.“

Mit 8:9 verloren die Oberliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen seinerzeit das Halbfinalspiel der Hamburger Hallen-Meisterschaft gegen den späteren Turniersieger SC Victoria. Nach einem 2:2 in der regulären Spielzeit bekamen die 1500 Zuschauer in der Alsterdorfer Sporthalle noch ein Neunmeter-Drama geboten.

Die deprimierten Halstenbeker unterlagen im Ausschießen des dritten Platzes auch dem VfL Pinneberg. Wen Trainer Thomas Bliemeister wohl diesmal aufbieten wird, wenn gute Nerven gefragt sind? Hermanowicz dürfte ein Kandidat sein, der hatte gegen „Vicky“ dreimal getroffen. Der bewährte Abwehrspieler hat klare Vorstellungen: „Ich will unbedingt wieder ins Halbfinale.“ Das haben die Nachbarschaftsrivalen VfL Pinneberg und SV Rugenbergen bei den 13. Titelkämpfen (Möbel-Schulenburg-Cup) allerdings auch im Sinn. Nie war der Kreis Pinneberg beim Hamburger Hallenmasters stärker vertreten als 2015. Alle drei Teams verdienten sich die Teilnahme mit starken bis überragenden Leistungen im Punktspielbetrieb. Einer kommt mit Sicherheit weiter, einer fliegt mit Sicherheit in der Vorrunde raus. Verbands-Vizepräsident Rainer Kuhne schaffte es, „Pi“ ausnahmslos in eine Gruppe zu losen. Zudem geht in der Gruppe B der HSV Barmbek-Uhlenhorst an den Start. Der Sieger nimmt 1000 Euro mit nach Hause, der unterlegene Finalist immerhin noch 500.

Bei solchen Summen und der Aussicht auf viel Prestige schlägt auch das Herz von Benjamin Bramaier höher. Wegen gesundheitlicher Bedenken wollte der Mittelfeld-Kämpfer des VfL Pinneberg, bester Spieler und bester Torschütze beim eigenen Turnier in der THS-Halle, Alsterdorf ursprünglich meiden. Trainer Michael Fischer köderte ihn mit wohlwollenden Zeitungsberichten. Nun bietet er exakt die eingespielte Formation auf, die den Erzrivalen SV HR im hektischen Finale des Bert-Meyer-Cups in die Knie zwang (4:1). „Wenn man so will, haben wir noch eine kleine Rechnung mit dem VfL offen“, sagt Robert Hermanowicz.

Rugenbergen verpflichtet Finn Peters, der bei Eintracht Norderstedt spielte

Lockerheit stellt der SV Rugenbergen zur Schau. „Alles kann, nichts muss. Wir wollen frech und ohne Druck aufspielen“, kündigte Trainer Ralf Palapies an. Bei den Turnieren in Horst (1. Platz), Niendorf und Quickborn (3. Platz) erreichten die Bönningstedter so jeweils die Vorschlussrunde. Als zusätzlichen Torwart nehmen sie Enrico Carl (zweite Mannschaft) mit ins Aufgebot, während Finn Peters noch fehlt. Der 22 Jahre alte Innenverteidiger ist die jüngste Verpflichtung, die Manager Andreas Lätsch tätigte. Peters, aus der Nachwuchsarbeit von Eintracht Norderstedt hervorgegangen, studiert jetzt Medizin in Hamburg statt Jura in Halle, wo er zuletzt für den VfL 1896 in der Oberliga Nord-Ost spielte.

Davon bekam der SVR als erster Club Wind – und handelte sofort. Mittelfeldspieler Gary Voorbraak liebäugelt weiterhin mit einem Wechsel zum FC St. Pauli II und wird nächste Woche erneut zum Probetraining beim Kiez-Club erscheinen. Vor den Augen von St. Paulis Offiziellen kann er auf dem Parkett schon einmal Pluspunkte sammeln.