Rekordträchtige Bilanz, aber auch Kurioses beim Tennis-Hallenmeeting des TC Ellerbek. Unter den 254 Akteuren überzeugte auch eine Griechin

Ellerbek. Silvester? Fand für Jörg Hilpert nicht statt. Weihnachten? Na ja, einige Momente der Besinnlichkeit vielleicht, mehr nicht. Vorbereitung und Durchführung des 41. Ellerbeker Tennis-Hallenturniers zum Jahreswechsel hatten den Organisator der Traditionsveranstaltung so beansprucht, dass er am letzten Abend des alten Jahres geschafft auf der Couch lag. Als Silvester in den Mittagsstunden die letzten Matches gespielt waren, musste der Turnier-Organisator und Jugendwart des TCE erst einmal kräftig durchatmen. Mit Steffi Schoop an der Seite hatte der Leiter der TCE-Tennisschule in 510 Stunden 305 Matches mit 673 Sätzen abgewickelt, rund 300 Bälle waren in den sechs Jugend- und zwei Erwachsenenklassen verbraucht worden. Und noch eine Zahl erstaunte: 57 aller Partien wurden im Match-Tiebreak des dritten Satzes entschieden.

Die stärkste Resonanz, die es am Rugenbergener Mühlenweg und beim zweiten Spielort in der Halle der SV HR am Thesdorfer Weg je gab, ist zum einen darin begründet, dass das Meeting bundesweit einen guten Ruf genießt, auch angesichts des günstigen Ferientermins. Auch die Tatsache, dass Preisgelder – in diesem Jahr knapp 1000 Euro – ausgelobt werden, finden die jungen Tennis-Gäste klasse. Beim TC Ellerbek ist mittlerweile der gesamte Vorstand entzückt über das große Interesse. So war es nicht das erste Mal, dass vom Sportwart bis hin zum Platzwart fast jeder mal in der Organisation tätig wurde, um das verantwortliche Duo Hilpert/Schoop zu entlasten.

Turnierleiter Jörg Hilpert verließ die Halle nie vor Mitternacht

Die ausrichtenden Personen hatten nicht alltägliche Dinge auf dem Zettel. Da fand sich in der Turnierkasse plötzlich ein Geldschein aus Bulgarien (Lew) wieder, der dem 20-Euro-Schein sehr ähnlich ist. „Wir haben diesen Scherz am Ende nicht so eng gesehen“, sagte Jörg Hilpert, der auch am Tag zuvor schmunzeln musste. Da war U14-Spieler Leonard Sanders (Uhlenhorster HC) von seinem Vater irrtümlich von Hummelsbüttel zum Wohnort Hilperts nach Henstedt-Ulzburg anstatt zum Spielort nach Ellerbek kutschiert worden. „Hier ist gar keine Halle“, lauteten die Worte der Spielervaters aus dem Auto heraus.

Sportlich auffällig war der Turniersieg des für den Hamburger Polo Club spielenden Pinnebergers Nico Matic. Der gewann das Finale 6:4, 6:4 gegen Tarik Burina (Club zur Vahr Bremen), kassierte 240 Euro und bestätigte damit seinen Aufwärtstrend in der deutschen Rangliste – Platz 87 ist es zur Zeit. Bei den Damen gab es einen Erfolg von Daniela Löchter (Unna), die sich in einem Generationenduell gegen die Rellingerin Svea Crohn, 15, durchsetzte und 180 Euro erhielt. Die für die SV Blankenese antretende Svea Crohn spielte herzerfrischend, gewann auch den ersten Satz (6:1), ehe ihre 20 Jahre ältere Gegnerin die Taktik umstellte und noch mit 6:0 und 10:5 triumphierte. In der U16 siegte eine Spielerin aus Griechenland.

Als Belohnung biss Jörg Hilpert genüsslich in einen Berliner und gönnte sich ein Glas Sekt. „Allein bei den Herren hatten wir sechs Spieler der Leistungsklasse 1 am Start. Mehr geht eigentlich kaum.“