Während SV Rugenbergen als Sieger von Horst zum Turnier nach Niendorf weiterzieht, war beim VfL zuletzt die Luft raus

Bönningstedt. Am vorletzten Tag des Jahres treten die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen schon wieder in Aktion. Beim Derpart-Cup in der Sporthalle Sachsenweg treffen sie um 17.30 Uhr auf den Sieger des Vorturniers am 29. Dezember, den FC Süderelbe und ein Auswahlteam von Gastgeber Niendorfer TSV. Müdigkeitserscheinungen sind für Ralf Palapies kein Thema. „Meine Spieler haben einfach Bock auf die Halle“, sagt der Trainer. Diese Freude am Budenzauber kam auch in Horst, wo die Bönningstedter wie im Vorjahr den Bartels-Cup gewannen, zum Ausdruck. Tore von Pascal Haase (2), Steven Tegeler, Jan Düllberg und Dennis von Bastian summierten sich zum 5:0 im Finale über TuRa Meldorf (Schleswig-Holstein-Liga). Der Tabellensiebte der höchsten Hamburger Spielklasse darf sich nun für 1000 Euro in einem Elmshorner Sportgeschäft neu einkleiden.

In Niendorf ändert Palapies nur die Knopfreihe seines ersten Anzugs. Anstelle von Tegeler, Düllberg und Dennis Schmidt spielen Heiko Ansorge, Milos Ljubisavljevic und Timo Vanselow. Zwischen den Pfosten wird wie in der Horst Jacob-Struve-Schule Enrico Carl von der Zweiten zum Einsatz kommen. Dass sich Palapies um Keeper Zakaria Chergui (TBS Pinneberg) als möglichen Ersatz von Dennis Schultz, der zum VfL Pinneberg wechseln will, bemüht, ärgert TBS-Manager Enrico Kieselbach aus folgendem Grund: „Ich kenne es so, dass sich Interessenten an unseren Spielern zuerst mit dem Verein in Verbindung setzen. Dies ist nicht geschehen.“ Palapies räumt das Versäumnis ein und bittet um Entschuldung: „Das Letzte, was wir wollen, ist, Unruhe bei TBS zu stiften.“ Kieselbach wollte sich die Freude über den dritten Platz seiner Mannschaft beim Bartels-Cup nicht verderben lassen. Sonst hätte er Palapies in Horst zur Rede gestellt.

Als souveräner Vorrunden-Sieger (Gruppe B) war TBS in die Endrunde und schließlich sogar ins Halbfinale eingezogen. Pikanterweise kam es zum Duell mit dem SV Rugenbergen, das Dennis von Bastian eine Sekunde vor der Schlusssirene zugunsten der Bönningstedter entschied (4:3). Dafür verschaffte sich TBS mit Gastspieler Marco Kudzia (Germania Schnelsen) und Mehmet Candir zwischen den Pfosten die Genugtuung eines 4:1 im kleinen Finale über den großen Bruder. Aytac Erman (2), Ozan Mutlu und Sonay Hayran verwandelten das 1:0 von VfL-Trainer Michael Fischer in einen Einkaufsgutschein über 300 Euro. Der Turnierdritte will sich Regenjacken zulegen. „Bei uns war die Luft raus“, sagte Michael Fischer, nachdem der VfL schon das Halbfinalspiel gegen die Meldorfer verloren hatte (1:3). Von vornherein mit drei Akteuren der Zweiten angetreten wog der verletzungsbedingte Ausfall von Thorben Reibe, der im letzten Gruppenspiel gegen den FC Reher/Puls eine Oberschenkelprellung erlitt, besonders schwer. Fischer kam zu einer ganz anderen Erkenntnis als Ralf Palapies: „Bei uns ist die Lust auf Hallenturniere nicht mehr so stark wie früher ausgeprägt. Unseren Verpflichtungen im Januar kommen wir trotzdem nach. Aber wir werden überprüfen müssen, ob wir die eine oder andere Teilnahme in einem Jahr nicht besser streichen.“

Überhaupt unter die letzten Vier gekommen zu sein, verdankte der VfL dem BSC Brunsbüttel. Ein Punkt gegen die Brunsbütteler hätte dem TSV Uetersen nämlich gereicht, den VfL vom zweiten Gruppenplatz zu verdrängen. Dann aber leistete sich der Gewinner des Stadtsparkassen-Cups in Wedel, der sowohl Rugenbergen (1:0) als auch den VfL (2:1) bezwang, eine 2:4-Niederlage. Zuvor hatten die Uetersener die Mühle der Qualifikation mit vier Siegen in fünf Partien (Gruppe C) überstanden. „Diesen Anstrengungen an drei aufeinanderfolgenden Tagen mussten wir am Ende Tribut zollen. Die Beine wurden schwer“, sagte Torwart-Trainer Frank Dröge. Als Gruppenzweiter hinter den Uetersenern erkämpfte sich auch das Kreisligateam von Gencler Birligi die Startberechtigung für die Endrunde, war in der Gruppe A aber ebenso überfordert wie der FC Elmshorn.