Der gefährlichste Gegner, mit dem sich die Zweitliga-Basketballer des SC Rist Woche für Woche in den Punktspielen der Pro B Nord (dritthöchste deutsche Herrenspielklasse) auseinandersetzen müssen, ist ihre Unbeständigkeit.

Wedel. Das zeigte sich auch im abschließenden Duell des Jahres 2014, das die Wedeler bei den Hertener Löwen trotz einer ausgeglichenen ersten Halbzeit und eines starken Endspurts im Schlussabschnitt aufgrund eines schwachen dritten Viertels 79:90 (37:38) verloren.

Unterschiedlicher hätten die Reaktionen von Siegern und Besiegten im Ruhrgebiet, für die Wedeler von jeher ein heißes Pflaster, nach der Schlusssirene kaum ausfallen können. Während die Hertener mit dem früheren Rist-Akteur Marvin Boadu in ihren Reihen nach dem vierten Sieg in Folge das Team der Stunde in der Nordstaffel bleiben und das Tabellenende verließen, warten die Gäste seit nunmehr sechs Partien auf Zählbares. Dabei war die Mannschaft von Rist-Headcoach Michael Claxton mit sieben Siegen aus den ersten acht Partien furios in die Saison 2014/15 gestartet, ehe sie in eine fatale Abwärtsspirale geriet, aus der sie noch immer keinen Ausweg gefunden hat.

Seine Enttäuschung über den neuerlichen Rückschlag versuchte Claxton denn auch nicht zu verbergen. „In der Halbzeitpause war ich davon überzeugt, dass wir uns an beiden Enden des Spielfeldes noch einmal steigern können, aber dann haben sich die Gewichte im dritten Viertel dramatisch zu unseren Ungunsten verlagert“, erklärte der 38 Jahre alte Coach. Gescheitert sah Claxton sein Team vor allem an fehlender Treffsicherheit und der nötigen Zeit, seine Angriffe auszuspielen. „Mentale Fehler in der Verteidigung und viele verpasste Gelegenheiten in der Offensive haben uns um alle Siegchancen gebracht.“

Die insgesamt siebte Saisonniederlage der Wedeler konnte auch eine weitere starke Vorstellung von US-Aufbauspieler Diante Watkins (30 Punkte), der seinen für Herten spielenden Landsmann DeShaun Cooper (13) klar ausstach, noch die zweistelligen Wurfausbeuten von Denzell Erves (14), Christoph Roquette (12) und des auch für die Hamburg Towers (Zweite Bundesliga Pro A) spielberechtigten U20-Nationalspieler Janis Stielow (zehn) verhindern. Marvin Boadu schenkte seinen ehemaligen Vereinskameraden zwölf Punkte ein, davon sechs aus der Ferndistanz.

In der Spielpause über Weihnachten und Neujahr, die die Rist-Basketballer (14 Punkte) trotz ihrer Misserfolgsserie auf einem Play-off-Platz verbringen, will Michael Claxton seinen Spielern Gelegenheit geben, sich von den körperlichen und mentalen Strapazen der seit Ende September absolvierten 14 Pro-B-Partien zu erholen. Allzu viel Zeit verbleibt den Wedelern dafür aber nicht, denn bereits am Sonnabend, 3. Januar (19 Uhr), stellt sich mit den Baskets Magdeburg der nächste Gegner in der Steinberghalle vor.