Im letzten Spiel des Jahres können die Pro-B-Basketballer des SC Rist ihre Pleitenserie mit Sieg in Herten stoppen

Wedel. Am Vorabend des vierten Advent dürfte es wieder eng werden in den deutschen Innenstädten, wenn Zehntausende von Konsumenten versuchen, auf den letzten Drücker Weihnachtspräsente für Verwandte und Freunde zu ergattern.

Ebenfalls unterwegs und auf der Jagd sind am Sonnabend, 20. Dezember, die Pro-B-Basketballer des SC Rist. Nach Wochen der Erfolglosigkeit in der Nordstaffel der dritthöchsten deutschen Herrenspielklasse können die Wedeler (Tabellenvierter/14 Punkte) mit einem Last-minute-Sieg bei den Hertener Löwen sich und ihrem leidgeprüften Headcoach Michael Claxton im Ruhrgebiet das schönste Geschenk bereiten.

Vom Vorhaben, die schwarze Serie rechtzeitig zum Fest und zum Abschluss des Spieljahres 2014 zu beenden, lässt sich der Wedeler Trainer weder vom Negativ-Trend seines Teams, das die zurückliegenden fünf Spiele verlor, noch von den drei Siegen in Folge für die Löwen abbringen. „Es ist nicht wichtig, in welcher Verfassung sich Herten befindet, sondern einzig und allein, welche Leistung wir zeigen,“ sagt der US-Coach.

Vor allem aber gilt es für die Gäste, ein weiteres Déjà-vu der unangenehmen Art zu vermeiden. Am zurückliegenden Spieltag unterlagen die Wedeler dem damaligen Tabellenletzten Dresden Titans auswärts 70:89, und vor gut einem Monat standen sich der SC Rist und die Hertener Löwen bereits in der Wedeler Steinberghalle gegenüber. Der damalige Tabellenführer unterlag den seinerzeit ebenfalls am Ende des Tableaus positionierten Gästen aus Westdeutschland 72:73.

„Das war ein schreckliches Spiel, bei dem am Ende unsere Fehler ausschlaggebend für die Niederlage waren“, erinnert sich Michael Claxton mit Grausen an insgesamt 17 Ballverluste seines Teams und 22 Fastbreak-Punkte der Hertener. Von der Wedeler Verteidigung kaum zu stoppen war Hertens US-Boy DeShaun Cooper, der 26 Punkte erzielte und etliche Korberfolge für Teamkameraden, unter anderem für seinen Landsmann Robert Franklin, vorbereitete.

Diesmal hofft der Rist-Headcoach aber, das passende Gegenmittel parat zu haben. „Es war fatal für uns, dass in diesem Spiel neben Fabian Böke ausgerechnet Diante Watkins, ein ganz ähnlicher Spieler wie Cooper, aufgrund einer schweren Grippe aussetzen musste“, sagt Claxton. Jetzt aber ist der 1,72 Meter große Aufbauspieler aus Chicago wieder fit und dürfte sich im Ruhrgebiet ein rassiges Spielmacher-Duell mit dem nur geringfügig größeren Cooper liefern. Ausschlaggebend dürfte zudem sein, ob sich unter den Körben Wedels Center-Riesen Christoph Roquette und Denzell Erves gegen den 1,95 Meter großen Franklin durchsetzen können.

Ein Wiedersehen gibt es für die Wedeler im Ruhrgebiet zudem mit Marvin Boadu, der zu Saisonbeginn noch dem Kader des SC Rist angehörte, nach zwei Einsätzen im Pro-B-Team aber eine neue Herausforderung suchte und bei den Hertener Löwen landete. „Marvin ist ein wichtiger Faktor für das Team, das zeigt schon ein Blick auf die Statistik“, sagt Michael Claxton.

Dass die Wedeler Basketballer am zurückliegenden Spieltag im Einsatz waren, während sich die Hertener ausruhen durften, empfindet ihr Coach nicht unbedingt als Nachteil. „Es kann auch hilfreich sein, wenn eine Mannschaft im Spielrhythmus bleibt.“ Entscheidend sei am Sonnabend ohnehin die mentale Stärke, und ausgerechnet in dieser Hinsicht offenbarten die Wedeler zuletzt Defizite. „Körperlich sind fast alle Teams auf einem ähnlichen Niveau, und deshalb gewinnt häufig die Mannschaft mit dem stärkeren Willen“, sagt Claxton.

Mit welchem Personal die Wedeler die Fahrt ins Ruhrgebiet antreten, ist noch nicht ganz klar. Einmal mehr hofft Claxton, auf U20-Nationalspieler Janis Stielow zurückgreifen zu können, der eventuell aber auch für einen Einsatz im Pro-B-Team der Hamburg Towers am Sonntag, 21.Dezember (17 Uhr), gegen den SC Rasta Vechta vorgesehen ist. Center Markus Timm muss aufgrund von Magenbeschwerden passen.