Torwart des SV Rugenbergen will zum Oberliga-Nachbarn VfL Pinneberg wechseln

Bönningstedt . „Ich habe mich für den VfL Pinneberg entschieden“, sagt Dennis Schultz, 31, von 2009 bis zum Sommer 2014 Stamm-Torwart des SV Rugenbergen, danach hinter dem zehn Jahre jüngeren Jannis Waldmann nur noch Ersatz.

Als Manager Andreas Lätsch während der Weihnachtsfeier der Bönningstedter Oberliga-Fußballer Saskia Unger-Schulz ein Beauty-Set überreichte und den Familiennachwuchs (Danilo, 5, Miko, 2) mit einem Gesellschaftsspiel bedachte, sah das nach Geschenken zum Abschied aus. Doch der Wechsel ist noch nicht in trockenen Tüchern. Lätsch beharrt auf einer Entschädigung in der Höhe, die Rugenbergen 2009 an die SV Halstenbek-Rellingen entrichtete. Die Pinneberger wollen am liebsten gar nichts zahlen oder die Summe zumindest drücken. „2009 war Dennis noch fünf Jahre jünger und seine Verpflichtung eine Investition in die Zukunft“, argumentiert ihr Ligaobmann David Fock. Für VfL-Coach Michael Fischer besteht „keine Dringlichkeit, uns zu verstärken“. Der Poker ist eröffnet, mit offenem Ausgang?

„Ich bin eine Nummer eins, keine Nummer zwei“, hatte Schultz stets betont. Ein zweiwöchiger Familien-Urlaub während der Saisonvorbereitung kostete ihn den Stammplatz. Die konstant guten Leistungen Waldmanns, die er vorbehaltlos akzeptierte, machen ihm keine Hoffnungen, sich die Position zurückerobern zu können. „Ich würde mir wünschen, er bliebe“, räumt SVR-Trainer Ralf Palapies ein.

„Schulle“ erfreut sich intern hoher Beliebtheit. Die kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass er seinen Würfelabend immer donnerstags mit den Co-Trainern Knut Aßmann und Mario Jurkschat sowie den Teamgefährten Sebastian Munzel, Dennis Schmidt und Dennis von Bastian auch bei einem Vereinswechsel nicht aufgeben würde. Die Verlierer zahlen in eine gemeinsame Kasse ein, aus der am Saisonende ein Ausflug nach Mallorca finanziert wird.

Einen Stammplatz hätte Schultz übrigens auch in Pinneberg nicht sicher, aber seine Einsatzzeiten. „Es würde sich eine Lösung finden lassen", sagt Michael Fischer, der Torwart Norman Baese eine „hervorragende Entwicklung“ bescheinigt. Handlungsbedarf ist insofern gegeben, dass Zweittorwart Tim Brüggemann von Januar bis März aus beruflichen Gründen nur stark eingeschränkt trainieren kann.