Erfolgreiche Serie der Ellerbeker Handballer gegen Oberliga-Verbandsrivalen reißt mit 23:36 gegen HSV Hamburg II

Ellerbek. Fast eine halbe Saison lang hielt die Erfolgsserie des TSV Ellerbek in der Handball-Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein der Männer gegen Rivalen aus dem Bereich des Hamburger Landesverbandes HHV. Doch ausgerechnet zum Hinrundenausklang bekamen des Trainer Michael Bollhöfer und sein ersatzgeschwächtes Team in der heimischen Harbig-Halle mit einem Gegner zu tun, dem zumindest an diesem Tag nicht beizukommen war. Das U23-Team des Bundesliga-Neunten HSV Hamburg setzte sich vor 240 Zuschauern deutlich 36:23 (18:10) durch und revanchierte sich damit für die beiden Niederlagen in der zurückliegenden Saison.

„Die Hamburger waren uns heute in allen Belangen überlegen“, sagte Bollhöfer, der selbst lange für den HSV tätig, vor einigen Jahren die A-Jugendmannschaft des Champions-League-Siegers von 2013 aufbaute und vor dem Oberligaspiel etliche frühere Schützlinge begrüßen konnte, darunter den Elmshorner Ole Stabick. In Komplettbesetzung hätte er seinem Team durchaus eine Chance eingeräumt, sagte der 46 Jahre alte Gymnasiallehrer Bollhöfer.

Doch davon konnte in der letzten Oberliga-Partie des Jahres 2014 nicht die Rede sein, denn mit Christoper Behre (Schleimbeutelriss) fiel ein Rechtshänder im Rückraum komplett aus, und für Kapitän Dennis Lißner (Schulterbeschwerden) reichte es nur zu einem Kurzeinsatz in der Schlussphase.

Deutlichstes Indiz für die Personalmisere beim Heimteam war aber der Umstand, dass mit Linksaußen Jonas Mecke einer der kleinsten im Ellerbeker Kader im Rückraum spielen musste. „Das ist schon eine ungewohnte Rolle für mich“, sagte der Sport- und Deutschlehrer am Pinneberger Johannes-Brahms-Gymnasium.

„Ich habe alles versucht, um das Spiel so schnell wie möglich zu machen, aber das war sehr schwer, weil wir uns alle Chancen hart erarbeiten mussten und dann auch noch viele vergeben haben.“ Der Pädagoge nahm sich selbst von Kritik nicht aus, scheiterte er doch nach einem Treffer im weiteren Verlauf der Partie wie zwei Mannschaftskameraden mit einem Siebenmeter am Torhüter des HSV.

Spielentscheidend war das jedoch nicht mehr, konnte es doch spätestens nach dem Seitenwechsel keinen Zweifel mehr am Sieger geben. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zogen die Gäste aus Hamburg das Tempo an, gewannen viele Bälle und waren im Gegenstoß aufgrund ihrer überlegenen Physis und Athletik nur schwer zu stoppen. Fatal wirkte sich zudem ein zwischenzeitliches Kräfteverhältnis von vier zu sechs Feldspielern zuungunsten der Ellerbeker anfangs der zweiten Halbzeit aus. Die überlegenen Gäste nutzten auch diese nummerische Überlegenheit zu zwei weiteren schnellen Treffern, einen dritten verhinderte dann Ellerbeks Torwart Isaac Luarte Correas mit einer starken Parade.

Trotz der Chancenlosigkeit seines Teams über 60 Minuten war Bollhöfer nicht unzufrieden mit den Leistung seines Teams, das nach seiner Einschätzung vor allem die Ausfälle im Rückraum gut kompensiert hätte. „Für das, was wir personell zu bieten hatten, haben wir uns gut verkauft.“

Einen Seitenhieb auf seinen HSV-Kollegen Jens Häusler konnte sich der frühere Kreisläufer des HSV angesichts des deutlichen Gästevorsprungs in der zweiten Halbzeit denn auch nicht verkneifen. „Während wir versucht haben, auch den Bankspielern Einsatzzeit zu geben und etwas Neues auszuprobieren, hat der HSV bis zuletzt Tempo gemacht.“

Auf eine Steigerung des gesamten Ellerbeker Teams im neuen Jahr hofft derweil Dennis Lißner. „Ich habe im Derby gegen den HSV das Feuer früherer Partien gegen Hamburger Nachbarn vermisst“, sagte der Mannschaftskapitän. Statt bis zuletzt zu kämpfen, hätte sich das Team zu früh mit der Niederlage abgefunden. „Wir hätten zumindest alles versuchen müssen, den Rückstand so knapp wie möglich zu halten.“

Die spielfreie Zeit über Weihnachten und Neujahr wollen die Ellerbeker, die auf dem fünften Tabellenplatz (14:10 Punkte) überwintern, für die Regeneration nutzen, um das erste Rückrundenspiel im Jahr 2015 beim TSV Hürup am Sonntag, 11. Januar (Spielbeginn: 17 Uhr), gut ausgeruht und topfit angehen zu können.