Coach Dennis Gersdorf ist wütend: Torjäger Patrick Hiob verlässt nach Streitigkeiten den Platz. FC Elmshorn II verliert Pokalspiel in Unterzahl

Elmshorn. Torsten Greve, 47, richtet zwei Empfehlungen an seinen Freund Dennis Gersdorf, 34, Trainer des FC Elmshorn II. Erstens: „Ruf’ mich nie wieder an und frage mich, ob ich als Trainer deiner Mannschaft einspringen kann. Ich würde deinen Wunsch ablehnen. Das habe ich einmal gemacht und garantiert nie wieder.“ Zweitens: „Tu dir das nicht an, für diese Mannschaft weiterhin verantwortlich zu sein."

Als ob der Fußball-Club Elmshorn nicht Sorgen genug mit seiner Ersten hätte, die in der Oberliga dem Abstieg entgegen taumelt: Jetzt macht auch noch die Zweite (Landesliga) Kummer. Im Holsten-Pokalspiel (Achtelfinale) bei Hamm United II (Kreisliga) kam es zum Eklat. Nach einem Treffer von Veton Hajrizi (31.) führten der FCE 1:0, als sich Torjäger Patrick Hiob sowie die Mitspieler Gezim Sabani und Hajrizi auf dem Platz zu streiten begannen. Hiob soll verbal noch schwer entgleist sein. Dann stapfte er in die Kabine und überließ das Team, das ohne Ersatzspieler in Hamburg antrat, die restliche halbe Stunde seinem Schicksal.

Das sah dann so aus, dass die Hammer in Überzahl noch drei Treffer (70., 80., 86.) erzielten und als krasser Außenseiter in das Viertelfinale des Wettbewerbs einzogen. Dennis Gersdorf, der wie sein jüngerer Bruder Lars (Verteidiger) wegen einer Familienfeier fehlte und seinen Vorgänger Torsten Greve um Hilfe gebeten hatte, reagierte am Telefon schwer erzürnt. „Was in Hamm passiert ist, das ist eine Frechheit. Mit Sicherheit hat dieser Vorfall Konsequenzen.“ Dass Gersdorf zurücktritt, ist damit aber nicht gesagt. In den nächsten Tagen will Florian Gossow, Coach der FCE-Ersten, mit ihm sprechen und die Gesamtlage erörtern. Gossow ließ anklingen, vielleicht die Zweite stark zu machen. „Den doppelten Abstieg will ich uns nach Möglichkeit ersparen.“

Zehn Kilometer südwestlich von Elmshorn feierte unterdessen der kleine TSV Seestermühe einen der größten Erfolge seiner Vereinsgeschichte. Die Kreisliga-Fußballer von Trainer Andreas Hermeling brachten das Kunststück fertig, den SC Schwarzenbek aus der Landesliga, Fünfter der Hansa-Staffel, im Wettbewerb um den Oddset-Pokal auszuschalten. Der Dritte der Staffel 8 siegte 3:1 (0:1, 1:1) nach Verlängerung und stockte so seine Teamkasse mit der Prämie von 1000 Euro für das Erreichen des Viertelfinales auf.

Kreisligaverein stockt seine Teamkasse um 1000 Euro auf

Damit ist der TSV schon zwei Schritte weiter als Oberliga-Spitzenreiter SV Halstenbek-Rellingen, der am Sonnabend, 13. Dezember, gegen den SC Victoria erst noch die vierte Runde und gegen den SV Rugenbergen im Februar das Achtelfinale überstehen muss, um TSV-Betreuer Klaus Kimpel und Hermeling diesen Wunsch erfüllen zu können: „Wir wollen jetzt unbedingt ein Spiel gegen HR.“ Kimpel hatte 1970 in Halstenbek mit dem Kicken begonnen. „Ich war dann acht Jahre lang glühender Fan des Herrenteams.“

Hermeling arbeitete von 2008 bis 2012 als Co-Trainer für die Spielvereinigung. Beide Männer lagen sich in den Armen, als Hendrik Mühlenkamp mit einem schulbuchmäßigen Kopfball nach einem Eckstoß von Uwe Lohse die Verlängerung erzwang (1:1/84.). Die weiteren Treffer von Mühlenkamp (112.) und Metin Tefci (120.) stellten dann keine so große Überraschung mehr dar, nachdem sich die Schwarzenbeker in der 65. Minute eine Gelb-Rote Karte, der sie am Ende der Partie Tribut zollen mussten, eingehandelt hatten. Alles entscheidend war aber die 70. Minute, als die Gäste einen von Malte Luitjens verschuldeten Foulelfmeter an die Latte schossen und so nach dem 1:0 (25.) einen höheren Vorsprung verpassten. „Von einem 0:2 hätten wir uns nicht mehr erholt“, räumte Klaus Kimpel ein. Die Schwarzenbeker aber konnten ihr Aus gar nicht fassen. Im Wettbewerb hatten sie den SV Curslack-Neuengamme und den Meiendorfer SV aus der Oberliga bezwungen. Nun scheiterten sie an einem Kreisliga-Team.

Von den ganz besonderen Pokal-Gesetzen kann aber auch die Reserve des SV Rugenbergen (Bezirksliga) ein Lied singen. Das 1:2 (0:0, 1:1) nach Verlängerung im Holsten-Pokal beim SC Sperber II (Kreisliga) traf Trainer Guido Krenzk wie ein Hammerschlag. Das 1:0 der Alsterdorfer in der 85. Minute konnte Felix Semmelhack in der 90. Minute ausgleichen. Dem neuerlichen Rückstand (115.) folgte keine Reaktion mehr. Auch Roland Wedel II – 0:4 (0:2) bei Germania Schnelsen II – ist „raus“.