Der VfL Pinneberg geht an Krücken.

Pinneberg. Und das buchstäblich: In die Gruppe der Verletzten reihte sich vor dem Heimspiel des Fußball-Oberligisten gegen Curslack-Neuengamme mit Gehhilfen Flemming Lüneburg ein. Mit Fußbruch falle Lüneburg vermutlich bis Februar aus, hieß es. Knapp vier Dutzend Zuschauer verloren sich im weiten Rund des Stadion 1. Herbstliche Tristesse - obwohl doch der so arg von Verletzungsorgen geplagte Club den Platz an der Sonne in Hamburgs höchster Liga direkt vor Augen hat.

„Wir sind platt, vom Kopf her, aber auch von der Kraft“, so die Einschätzung von VfL-Trainer Michael Fischer. Und doch: Auch mit dem letzten Aufgebot und auf der letzten Rille bleiben die Pinneberger in der Erfolgsspur. 3:1 (1:0) hieß es am Ende verdient aus Sicht des VfL, der nach dem ersten Rückrundenspiel erstaunliche 38 Punkte auf dem Konto hat und erster Verfolger von Tabellenführer SV HR bleibt.

In Abschnitt eins reichte im trüben Dunst ein lichter Moment, um nach elf Minuten in Führung zu gehen. Alexander Borck erlief im Mittelfeld einen Ball. Der Mittelfeldspieler des VfL zog kraftvoll ein Solo an, passte auf Thorben Reibe. Der Top-Angreifer der Pinneberger leitete den Ball auf Hendrik Boesten weiter. Boesten drehte sich um den Gegenspieler und markierte das 1:0.

Von Curslack-Neuengamme war in der ersten Halbzeit fast nichts zu sehen. und nach der 20minütigen (!) Pause kamen die Gäste ebenfalls zunächst nicht in die Gänge. Wieder war es Borck, der mit einem Solo eine Ecke erkämpfte. Diese brachte Sascha Richert an den Fünfmeterraum, wo Verteidiger Steffen Maaß am höchsten stieg und den Ball zum 2:0 einköpfte (49. Minute).

Dann aber riss beim Tabellenzweiten der Faden, die Gäste kamen plötzlich besser ins Spiel - und der just eingewechselte Dominic Ulaga erzielte für die Vierländer das 1:2 (65.). Für die Entscheidung und den Endstand sorgte der in der 76. Minute von Trainer Fischer eingewechselte Konrad Fey. Nach feinem Doppelpass zwischen Reibe und Sören Badermann kam der Ball zu Fey, der aus fünf Metern traf (87.).