Tierarzt Dr. Pasquale Piturru gibt Tipps, was gegen die Angst der Vierbeiner getan werden kann

Was für viele Menschen ein Heidenspaß ist, kann für Haustiere zu einer Tortur werden. Wenn zum Jahreswechsel geknallt und geböllert wird, dann verkriechen sich Katzen, und Hunde ziehen den Schwanz ein. Besonders Waldi und Co. sind von dem Silvestervergnügen immer wieder betroffen.

Der Pinneberger Tierarzt Dr. Pasquale Piturru, der auch Fachtierarzt für Verhaltenskunde ist, kennt den Grund, warum besonders Hunde von dem menschlichen Silverstervergnügen betroffen sind. „Es ist nicht allein das laute Knallen“, sagt er. „Vielmehr bereitet die mit Schwefeldämpfen geschwängerte Luft den Hunde regelrecht Schmerzen.“ Der Grund dafür ist das empfindliche Riechorgan des Tieres. „Ein Hund riecht im Vergleich zu Menschen so gut, wie ein Mensch im Vergleich zu Maulwürfen sehen kann“, erklärt er den Vorteil der Hundenase gegenüber dem Menschen. Während dieser auf fünf Quadratzentimeter Nasenschleimhaut etwa fünf Millionen Riechzellen hat, sind es beim Hund und je nach Größe bis zu 250 Millionen.

Wie hilft man Waldi? „Nehmen Sie Ihren Hund und fahren zum Jahreswechsel mit ihm auf die Autobahn“, rät Piturru. Das sei ausreichend weit weg vom Lärm und schwefelhaltiger Luft. Wer den Jahreswechsel lieber mit Freunden begeht, könnte dem Tier auch Beruhigungsmittel geben. Aber Vorsicht, so der Arzt, Valium hält beim Hund nicht solange an wie beim Menschen. Unbedenklicher seien natürliche Produkte wie Ferromone oder das Milchprotein Zylkène. Sicherheitshalber sollte man einen Tierarzt konsultieren.