EMTV-Fechter überstehen durch Sieg gegen HFC erste Runde im Deutschlandpokal. Ukrainer Serhiy Kentesh betreut Elmshorner und auch die Hamburger

Elmshorn. Unter den Fechtsportlern des Elmshorner MTV gibt es eine Reihe von Fußball-Fans. So träumt man in Mannschaftskreisen auch vom Einzug ins Pokalfinale, das statt im Mai in Berlin jedoch „nur“ auf der Planche an einem vom Deutschen Fechter Bund noch nicht festgelegten Schauplatz stattfinden wird. Bis zum Finalturnier des Deutschlandpokals mit den letzten acht Clubs ist es für die Degenfechter des EMTV noch ein weiter Weg – immerhin 125 Vereine haben für den Pokalwettbewerb auf Bundesebene gemeldet. Die erste Runde überstand die dreiköpfige Truppe des Großvereins durch einen 45:39-Erfolg beim Hamburger Fecht-Club (HFC).

Und dieser Sieg kam überraschend, denn demselben Gegner, einem der stärksten im Hamburger Umland übrigens, waren die Elmshorner zwei Jahre zuvor noch klar unterlegen gewesen. Kurios beim jüngsten Aufeinandertreffen: Gerald Hinz, EMTV-Abteilungsvorsitzender, Lorenz Mohr und Lennard Delfs werden von Serhiy Kentesh trainiert, der auch die Hamburger Fecht-Cracks betreut. Kentesh, ein Ukrainer, staunte nicht schlecht, dass die Mannen aus dem Kreis ihren Ehrgeiz so hieb- und stichfest umzusetzen wussten. Desgleichen wunderte sich auch seine Frau Natalija. Sie ist ebenfalls Trainerin in Elmshorn und daher bestens im Bilde über das allgemeine Leistungsniveau auf beiden Seiten.

„Im Grunde bilden wir in unserem sportlichen Umfeld eine große Familie, das ist im Fechten einfach so“, sagt Lorenz Mohr, derzeit Mannschaftssprecher des EMTV. Mohr selbst war es sogar, der hochemotionale Gefechte bestritt, so zum Beispiel gegen den von Trainer Kentesh trainierten Martin Sünder, den er nach einem längeren Rückstand letztlich doch noch in die Schranken verweisen konnte. Lennard Delfs, der nach einjährigem Aufenthalt im Fecht-Internat von Tauberbischofsheim nach Elmshorn zurückgekehrt ist, legte noch drei Punkte nach. Das Elmshorner Fecht-Urgestein Gerald Hinz brachte den Gesamtvorsprung schließlich mit gewohnter Routine ins Ziel. Nach dem Erreichen des dritten Platzes unlängst bei den Mannschafts-Landesmeisterschaften ist das ein erneut beachtlicher Erfolg für den EMTV.

Langjährige Erfahrung hat den 49 Jahre alten Hinz zu einem Pionier im Elmshorner Fechtsport gemacht. Seit dem elften Lebensjahr steht er auf der Planche. Beinahe ungezählte Teilnahmen an Turnieren und Meisterschaften auf deutscher und internationaler Ebene zeugen von seinen ungewöhnlichen Erlebnissen.

In Elmshorn registriert der Sparten-Boss zunehmendes Interesse, was auch den Anstieg der Mitgliederzahlen erklärt. „In jüngster Zeit hat sich die Zahl der Fechtsportler von 35 auf rund das Doppelte erhöht“, sagt Gerald Hinz. Daher sei es fast nicht mehr möglich, den Trainingsbetrieb im jetzigen Umfang anzubieten. Die Stundenzahl an den Trainingsabenden (dienstags und donnerstags) ist dementsprechend gesteigert worden.

Beim EMTV wird ausschließlich mit dem Degen gefochten – eine reine Stichwaffe mit einer langen, schmalen, dreikantigen, elastischen und geraden Klinge. Es kann anders als bei anderen Waffengattungen (Säbel, Florett) der ganze Körper getroffen werden. Die Klinge ist mit Griff 110 Zentimeter lang, die gesamte Waffe wiegt höchstens 770 Gramm. Mit dem Fechten kann man übrigens schon ab einem Alter von etwa acht Jahren beginnen. Informationen gibt es bei Gerald Hinz (tel. 04125/1090). Erreichbar ist er per E-Mail unter gerald.hinz@googlemail.com.