Es grenzt an ein sportliches Wunder. Nach 14 Runden in der Hamburger Oberliga sind die Fußballer des SV Rugenbergen Tabellenzweiter.

Bönningstedt. Mit einem 2:1 (1:1)-Erfolg auswärts über den Aufsteiger FC Süderelbe überflügelten sie sowohl den Nachbarn VfL Pinneberg als auch den weiter nachlassenden Titelanwärter TuS Dassendorf in der Tabelle. Ralf Palapies blieb uneuphorisch und verschwendete direkt nach dem Abpfiff noch keinen Gedanken an das bevorstehende Spitzenspiel gegen Meister Dassendorf. „Wir haben schon einen Punkt mehr auf dem Konto als nach dem Hinrunden-Ende der vergangenen Serie. Das müsste reichen, für das Hamburger Hallen-Masters qualifiziert zu sein“, sagte der SVR-Coach in aller Sachlichkeit.

Es gab allerdings auch einige Gründe, nicht übermütig zu werden. Im Stadion „Opferberg“ offenbarten die Bönningstedter sogar in Überzahl Mängel im Spielaufbau und Problem mit der kampfbetonten Spielweise der Gastgeber. Umrahmt von einer Gelb-Roter Karte für die Hausbrucher (39.) sowie Rot wegen eines rüden Fouls an Milos Ljubislavljevic (74.) half ihnen der Zufall auf die Sprünge. Beim Abwehrversuch schoss FCS-Keeper Dennis Lohmann den Ball ins Gesicht von Ljubislavljevic. Dessen rechte Wange glühte. Aber der Ball sprang über die Torlinie. Der Torschütze verdrängte den Schmerz und fiel den Teamgefährten in die Arme.

Spitze in der höchsten Hamburger Spielklasse zu sein, das geht nicht immer so komplikationslos vonstatten wie in der 22. Minute. Dennis von Bastian schlenzte den Ball nach einem Zuspiel von Jan Melich elegant mit dem Außenrist an Lohmann vorbei ins Netz – 1:0. Palapies äußerte sich entzückt. „Technisch anspruchsvoll.“ Die Freude über die Führung währte allerdings nur kurz. Aus abseitsverdächtiger Position schoss Samuel Louca das 1:1 (23.). Es wurde am Ende ein hartes Ringen des SVR um die Punkte.