SV Halstenbek-Rellingen ist nach 3:0 gegen Süderelbe und gleichzeitigem Dassendorf-Patzer Oberliga-Spitzenreiter

Halstenbek. Die Oberliga-Fußballer der SV Halstenbek-Rellingen genossen einen ganz besonderen Tag. Nach einem 3:0 (1:0)-Erfolg über den FC Süderelbe sind sie in der höchsten Hamburger Spielklasse spitze. Dass sie die Tabelle zurecht anführen, können sie sogleich am Sonnabend, 18. Oktober, auswärts gegen den TuS Dassendorf beweisen. Bislang galten die Dassendorfer als Titelfavorit. Nun aber leisteten sie sich am elften Spieltag eine 0:3-Pleite bei Altona 93. Einziges ungeschlagenes Team der Staffel sind damit die Halstenbeker. „Das ist natürlich eine wunderbare Momentaufnahme“, sagt HR-Manager Detlef Kebbe. Nebenbei haben die Halstenbeker bislang die meisten Tore aller 18 Teams erzielt und die wenigsten Gegentreffer erhalten.

„Nun wollen wir auch in Dassendorf zeigen, was wir drauf haben“, kündigte Serhat Ercek an. Kaum anstelle von Marlo Steinecke auf dem Rasen fiel der Spieler mit der Rückennummer 11 nicht nur wegen seiner roten Haare auf. In der 73. Minute kam er nach einem Querpass des ebenfalls eingewechselten Enrik Nrecaj am linken Pfosten zum Abschluss, schoss den Ball aber am Tor vorbei. Das war Erceks erster Ballkontakt. Mit seinem zweiten erzielte er in identischer Position das 3:0. Jan-Marc Schneider lieferte die Flanke von rechts. Ercek musste nur noch den Fuß hinhalten (74.). Regelmäßig treffen auch die Einwechselspieler für die SV Halstenbek-Rellingen. So viel Qualität auf der Bank hat nicht jeder. 250 Fans dankten der ganz in Blau gekleideten Heimelf beim Abpfiff mit viel Beifall.

Schwächen im Defensivverhalten waren allerdings nicht zu übersehen. In der 35. Minute hatten die Gäste aus Hausbruch zunächst Pech bei einem Pfostenschuss von Ernesto Kaisef. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel verfehlte Samuel Louca in bester Schuss-Position das Ziel. Marcel Schöttke, den er umspielt hatte, lag am Boden und zappelte wie ein Maikäfer. Als Mümin Mus (früherer Wedeler TSV) in der 48. Minute auf und davon zog, landete der Ball in den Tannen hinter dem Tor von Keeper Adrian Matthäi. Fraglos schrammten die Halstenbeker mehrfach nur knapp am Ausgleich vorbei.

Letztlich war es der Schiedsrichter, der sie aller Sorgen um die Punkte entledigte. In der 56. Minute meinte Philip Roedig aus den Reihen von Altona 93 jedenfalls, Anton Lasko die Gelb-Rote Karte zeigen zu müssen. Lasko hatte Niklas Siebert daran gehindert, einen Einwurf auszuführen. Die Fans des FC Süderelbe machten ihrem Unmut Luft. „Eine strenge Ermahnung hätte es auch getan.“ Die Halstenbeker ließen den Ball geduldig von einem Spieler zum anderen wandern und warten geduldig auf die Möglichkeit, das 1:0 von Jan-Marc Schneider (4./15-Meter-Schuss) auszubauen. In der 61. Minute war es soweit. Marlo Steinecke, der schon das 1:0 vorbereitet hatte, riskierte auf der rechten Seite einen energischen Vorstoß. Ümit Karakaya erwischte FCS-Torwart Dennis Lohmann mit einem verdeckten Flachschuss auf dem verkehrten – 2:0. Alle Halstenbeker Akteure rannten zum Torschützen, um ihn zu umarmen.

Im HR-Kader hat Trainer Bliemeister gute Alternativen und freie Auswahl

Yannick Sottorf verfolgte die Szene von der Tribüne aus. Der Offensivverteidiger fehlte diesmal wegen Urlaubs. Gegen den FC Süderelbe wurde er von Julian Mentz tadellos ersetzt. Thomas Bliemeister wird es schwer haben, Mentz oder Sottorf zu vermitteln, in Dassendorf nur zweite Wahl zu sein. Seinen ersten Saisoneinsatz gar nicht abwarten kann Sebastian Krabbes, Protagonist der vergangenen Spielzeiten. Schöttke und Robert Hermanowicz haben zurzeit aber einen Vorsprung als Innenverteidiger. Vincent Ermisch, der wegen seines Studiums fehlte, wird auf dieser Position ebenfalls noch ein Wörtchen mitzusprechen haben.

Wer zudem noch einen Arboleda Sanchez (Angriff) auf der Ersatzbank zu bieten hat, der kann von sich behaupten, den Kader gut geplant zu haben. Noch nicht einmal der Ausfall der verletzten Jan Rottstedt sowie Timo Wieckhoff bereitet Thomas Bliemeister zurzeit Kopfschmerzen, dabei hatte er den von der SV Blankenese zur SV Halstenbek-Rellingen gewechselten Wieckhoff als Führungskraft vorgesehen.