Nach der Enttäuschung von Leipzig zeigen die Rist-Herren gegen Recklinghausen wieder ein anderes Gesicht

Wedel. Die Pro-B-Basketballer des SC Rist haben ihrem Trainer Coach Michael Claxton offenbar sehr gut zugehört. „Wir müssen aus unseren Fehlern lernen“, hatte der US-Trainer nach dem bitteren 80:86 bei den Uni-Riesen Leipzig gefordert, und genau das tat seine Mannschaft beim überzeugenden, wenn auch für diese Paarung ungewöhnlich korbarmen 77:60 (33:24) über Citybasket Recklinghausen vor 550 Zuschauern in der Steinberghalle.

Die Fans wurden nur zu Beginn der Partie auf die Folter gespannt. Erst nach zwei Minuten durften die Anhänger der Wedeler, die die Anfangsphase der Spiele traditionell bis zum ersten Korberfolg des Heimteams stehend verfolgen, Platz nehmen, nachdem Rene Kindzeka die 2:0-Führung der Westdeutschen egalisiert hatten. Nach einem zerfahrenen ersten Viertel steigerte sich Claxtons Team dann aber stetig, führte zur Halbzeit mit elf Punkten Vorsprung, den Christoph Roquette nach dem Seitenwechsel fast im Alleingang deutlich ausbaute. Acht Zähler in Folge gelangen dem Center-Routinier, der ebenso motiviert in die Partie gegangen war wie seine Teamkameraden. „Wir haben uns alle sehr über die Niederlage in Leipzig geärgert und wollten es diesmal besser machen“, sagt der 2,02-Meter-Mann, der mit dem effektiv agierenden Fabian Böke unter den Körben einen starken Mitstreiter hatte.

Michael Claxton war aber trotz des am Ende deutlichen Erfolges klar, dass die phasenweise hektische Partie auch anders hätte enden können. „Citybasket kann ein gefährliches Team sein, wenn man es zulässt.“ Letzteres war allerdings vor allem deshalb nicht der Fall, weil die Heimmannschaft den von den Recklinghäusern bevorzugten schnellen und harten Run-and-gun-Basketball rigoros unterband. Zum Laufen (Run) kamen die Gäste nicht, weil die Wedeler das Tempo des Gegners mitgingen, das Schießen (Gun) misslang ihnen, weil das Heimteam kaum freie Würfe zuließ. „Recklinghausens Trefferquote lag nur bei 34 Prozent“, sagte Claxton.

Ein Selbstgänger war der zweite Wedeler Saisonsieg schon aufgrund personeller Probleme auf der Spielmacherposition nicht. So fiel Marvin Boadu kurzfristig aus, während US-Boy Diante Watkins unter der Woche mit Grippe flach gelegen hatte. Dann aber stand der 1,72 Meter kleine Mann aus Chicago doch knapp 33 Minuten auf dem Parkett, war sogar mit 20 Punkten erneut Topscorer der Partie vor seinem Landsmann Denzell Erves (18). Die von Citybasket-Headcoach Thomas Roijakkers zur Saison 2014/15 neu verpflichteten Übersee-Importe Carl Hipp und Joseph Scott dagegen brachten es zusammen auf lediglich 18 Zähler.

„Ich bin stolz darauf, wie die Jungs auf die Enttäuschung nach dem Spiel in Leipzig reagiert haben“, sagte Michael Claxton nach Spielende. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Wedelern allerdings nicht bis zur nächsten schweren Aufgabe. Bereits am Freitag, 17. Oktober (19.30 Uhr), gibt es eine Premiere in der Steinberghalle, wenn dort die SC Itzehoe Eagles aus dem Nachbarkreis Steinburg zum ersten Holsteiner Pro-B-Derby gastieren.

Statistik: Viertelergebnisse: 18:12, 15:12, 26:15, 18:21.SC Rist (Punkte): Diante Watkins (20), Denzell Erves (18), Christoph Roquette (12), Fabian Böke (8), Jens Hirschberg (6), Rene Kindzeka (5), Fabian Strauß (3), Christopher Geist, Markus Timm (je 2), Lennard Larysz (1), Jamo Ruppert, Jonas Laatzen.