Mit neuem Trainer-Duo und einem verjüngten Team starten die Basketball-Damen des SC Rist als Meister der Vorsaison in die Regionalligaserie 2014/15

Wedel. Die Zeit des Wartens hat ein Ende für die Basketball-Damen des SC Rist. Am Sonntag, 12. Oktober, starten die Wedelerinnen um 15 Uhr mit einem Heimspiel gegen die Zöglinge der Berliner Tiergarten International School in eine neue Spielzeit der 1. Regionalliga Nord, in die sie als Titelverteidiger starten, nachdem sie auf den Aufstieg verzichtet hatten.

Doch so sehr sich der neue Headcoach Bernardo Velarde, 36, auch auf seine Premierensaison in Wedel freut, wird ihm angesichts der makellosen Bilanz in der Spielzeit 2013/14 gelegentlich mulmig. Nur ein einziges Spiel gegen die WSG Königs Wusterhausen verloren die Rist-Damen mit Ex-Nationalspielerin und Vereins-Jugendkoodinatorin Gundula Laabs auf der Bank.

Vorgängerin steht dem neuen Coach als Co-Trainerin mit Rat und Tat zur Seite

„Gundu hat die Messlatte für mich sehr hoch gelegt“, sagt denn auch der gebürtige Bolivianer, der in der früheren deutschen Bundeshauptstadt Bonn aufwuchs und zuletzt das Herrenteam der TSG Bergedorf zur Vizemeisterschaft in der 2. Regionalliga Nord führte. Umso gelegener kommt es dem neuen Rist-Headcoach, dass ihm seine Vorgängerin künftig mit Rat und Tat als Co-Trainerin zur Seite stehen wird.

Hinter dem stark verjüngten Damen-Team, das künftig ohne die frühere Nationalspielerin Katharina Kühn (zweite Mannschaft), Dana Penno (Karriereende) sowie Sonja Baulecke, Mona Frey (beide Studium), Sina Borchert und Jana Meyer (jeweils Basketball-Pause) auskommen muss, liegt eine anstrengende Saisonvorbereitung inklusive Vorbereitungspartien gegen starke Gegner. „Ich lege großen Wert auf die Verteidigung“, sagt Bernardo Velarde, der von allen von ihm betreuten Mannschaften unabhängig von Geschlecht und Liga-Zugehörigkeit in Training und Spiel 40 Minuten maximalen Druck auf den Ball sehen will.

In dieser Hinsicht wähnt sich der neue Wedeler Damen-Headcoach auf einem guten Weg. „Wir haben zuletzt intensiv und konzentriert an unseren Schwächen gearbeitet.“ Einiges zu tun gebe es für ihn aber doch noch, meinte Velarde. „In der Offensive sind wir noch nicht da, wo wir hinwollen, aber defensiv werden wir schon im ersten Punktspiel 100 Prozent geben können.“

Auftaktgegner Tiergarten ISC dürfte zu den schwächeren Gegnern zählen

Der Auftaktgegner aus Berlin dürfte dabei zu den schwächeren Teams der 1. Regionalliga Nord zählen. „Umso wichtiger ist es für uns, mit einem Sieg in die Saison zu starten“, sagt Velarde, der mit seiner Mannschaft am Saisonende mindestens einen Platz unter den ersten vier belegen möchte. „Wenn wir zudem von Verletzungen verschont bleiben und hart arbeiten, können wir sogar ganz oben mitspielen“, sagt der Südamerikaner, der sich auch als Auswahltrainer des Hamburger Basketball-Verbandes (HBV) engagiert.

Aus dieser Tätigkeit kennt er viele seiner neuen Schützlinge, so etwa auch Andrea Matanovic, die jüngste Spielerin im Rist-Damenkader. 1998 geboren, ist die nur 1,66 Meter große Aufbau- und Flügelspielerin noch ein Jahr in der U17-Bundesliga spielberechtigt, soll aber wie ihre älteren Teamkameradinnen auch in der Damen-Regionalliga zum Einsatz kommen. Deren Nordstaffel ist nach Einschätzung von Gundula Laabs 2014/15 noch ausgeglichener besetzt als in der zurückliegenden Saison. „Das liegt unter anderem an den starken Aufsteigern BG Hamburg-West, TuS Lichterfelde und Osnabrücker TB“, so die Jugendkoordinatorin. Der Hamburger Verbandsrivale und die Niedersächsinnen brächten viel Erfahrung in die Regionalliga ein, die Berlinerinnen seien „sehr jung, aber aggressiv“, sagt Gundula Laabs, die selbst in der heutigen Hauptstadt aufwuchs, beim TuS Lichterfelde das Basketballspielen erlernte und später den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte.

Auch den anderen Berliner Clubs traut Gundula Laabs einiges zu. Die Berlin Baskets präsentierten sich schon 2013/14 als homogenes, athletisches Team und stärkster Rivale im Titelkampf, Citybasket vertraut weiter auf Top-Korbschützin Jessica Doering, und Auftaktgegner Tiergarten ISC reist am Sonntag wohl mit der ehemaligen Wedeler Zweitligaspielerin Anika Sierk an.

Als unangenehme Gegner stuft Gundula Laabs zudem die WSG 81 Königs Wusterhausen, die ihrer Mannschaft die einzige Saisonniederlage beibrachte und sich mit der US-Amerikanerin Charrise Reece verstärkte, sowie die zweite Mannschaft von Bundesligist SV Halle Lions ein.