Rist-Basketballer verlieren auch drittes Pflichtspiel gegen Angstgegner Uni-Riesen. US-Boys der Sachsen machen den Unterschied

Wedel. Ob in der ein- oder zweigleisigen Pro B, ob in der regulären Saison oder in den Play-offs – die Basketball-Herren des SC Rist können auswärts gegen die Uni-Riesen Leipzig offensichtlich nicht gewinnen. Auch bei ihrem dritten Anlauf, endlich eine Partie in der sächsischen Metropole für sich zu entscheiden und mit einem Sieg die lange Heimreise antreten zu können, scheiterten die Wedeler. Nach langer Führung musste sich die Mannschaft von US-Headcoach Michael Claxton den Gastgebern im Schlussviertel doch noch mit 80:86 (40:39) geschlagen geben.

So hatten sich Claxtons Befürchtungen bestätigt, dass die Uni-Riesen seinem Team womöglich noch mehr abverlangen würden als Pro-B-Meister Baskets Akademie Weser-Ems/Oldenburger TB zum Saisonstart. Allerdings deutete der Spielverlauf zunächst nicht unbedingt darauf hin. Nach zähem Beginn führten die Gäste früh, zeigten auch spektakuläre Szenen wie z.B. ein Alley-oop-Dunking von US-Boy Denzell Erves nach Zuspiel von Marvin Boadu und starteten mit einem 9:0-Lauf zum 49:39 in die zweite Halbzeit. Zu denken gab dem Rist-Headcoach aber schon zu diesem Zeitpunkt, dass sich mit Christoph Roquette (vier Regelverstöße) und später auch Erves (drei) zwei große Spieler aufgrund hoher Foulbelastung in der Defensive zurückhalten mussten.

Das rächte sich im Schlussabschnitt, in dem die Sachsen alle Kräfte mobilisierten und die Partie drehten. „Irgendwann hat sich das Momentum zu unseren Ungunsten verschoben“, sagte Michael Claxton, der als Ursache dafür vor allem mentale Fehler ausgemacht hatte. „Wir haben uns durch unsere Reboundschwäche und viele dumme Fouls selbst um den Sieg gebracht.“

Davon profitierten beim Gegner vor allem zwei Landsleute des Rist-Coaches. Zum entscheidenden Mann der Schlussphase avancierte Flügelspieler Christopher Flores, ein US-Amerikaner mit honduranischen Wurzeln. Zehn seiner insgesamt 19 Punkte erzielte der Scharfschütze in den letzten eineinhalb Minuten der umkämpften Begegnung. „Er hat einfach zu gute Dreier geworfen, die wir nicht verhindern konnten", sagte Claxton. Leipzigs 2,03-Meter-Center Khalil Kelly bilanzierte derweil mit 24 Punkten und zwölf Abprallern vom Brett ein starkes Double-double. Unter dem Aspekt, dass die Sachsen das Rebound-Duell mit 31:42 verloren hatten, nutzte es den Wedelern am Ende auch wenig, dass mit Topscorer Diante Watkins (20), Boadu (19), Roquette und Erves (je elf) vier Akteure im grünen Trikot zweistellig punkteten.

Zurück in die Erfolgspur finden wollen die Rist-Basketballer nun am kommenden Sonnabend, 11. Oktober (19 Uhr, Steinberghalle), gegen Citybasket Recklinghausen. Die Gastsspiele der Westdeutschen in Wedel waren in den vergangenen Jahren übrigens die Garantie für spektakuläre und korbreiche Begegnungen.

Statistik: Leipzig – SC Rist 86:80 (39:40)Viertelergebnisse: 16:19, 23:21, 16:22, 31:18.SC Rist (Punkte): Diante Watkins (20), Marvin Boadu (13), Christoph Roquette, Denzell Erves (je 11), Fabian Böke (8), Jens Hirschberg, René Kindzeka, Fabian Strauß (je 3), Markus Timm (2), Lenny Larysz.