Mit Gründungsmitglied Jörn Maier als Football-Headcoach hoffen die Fighting Pirates auf Comeback in der 2. Bundesliga

Elmshorn. Andere Teams hätten vielleicht resigniert. Nach einem Auswärtssieg in Lübeck verloren die Footballspieler der Elmshorn Fighting Pirates 2014 die folgenden 13 Spiele in der 2. Bundesliga Nord allesamt, stiegen als abgeschlagener Tabellenletzter ab. Doch den Kampfgeist der Elmshorner US-Sportler konnt die Horrorsaison nicht brechen. Schon im kommenden Sommer soll ein weiterer Anlauf Richtung German Football League GFL) 2 unternommen werden, und wer auf der Kommandobrücke das Sagen haben soll, steht ebenfalls schon fest. Der 43 Jahre alt Jörn Maier, ehemaliger NFL (Nordamerikanische Profi-Liga)- und Nationalmannschafts-Trainer im Nachwuchs- und Frauenbereich, übernimmt das Männer-Team seines Stammclubs, Trainingsbeginn für die Mission Wiederaufstieg ist Anfang Oktober.

„Wir freuen uns sehr“, sagt Jörg Lorenz, Vorsitzender der Football-Abteilung im Elmshorner MTV. „Jörn war unser absoluter Wunschkandidat für diesen wichtigen Posten.“ Ausschlaggebend für die Verpflichtung waren für den Pirates-Vorsitzenden vor allem der professionelle Hintergrund und die Erfahrung des neuen Headcoaches, der damit optimal zur künftigen sportlichen Ausrichtung des Clubs passe. „Mit dieser Idealbesetzung planen wir die Rückkehr in die GFL 2“, sagt Lorenz.

„Ich bin gebürtiger Elmshorner und habe die Fighting Pirates vor 23 Jahren gegründet. Mein Herz schlägt für die Pirates“ sagt Maier. „Auch wenn ich andere Stationen als Trainer erlebt habe, war es für mich immer klar, dass ich irgendwann hierher zurückkehren werde.“ Schon in der vergangenen Saison hätte er sein zukünftiges Team kennen gelernt und festgestellt, dass sehr viel Charakter und spielerisches Potenzial vorhanden sei.

Der neue Headcoach Maier sieht sich aber mit immensen Herausforderungen für sich und seinem Trainerstab konfrontiert. „Der Erfolgsdruck steigt, und gleichzeitig wachsen die Anforderungen an unsere bereits jetzt gut funktionierende Organisation.“ Hauptziel sei es, den Fans des American Football in Elmshorn und Umgebung wieder Spaß und Siege im Krückaustadion zu bieten.

Erfolge feierte der neue Pirates-Headcach in den vergangenen 15 Jahren aber nicht nur in Europa, sondern auch in den Vereinigten Staaten, dem Mutterland des American Sports. Von 1995 bis 1998 betreute er die Defensive Backs im Team der Southern Oregon University, ehe es ihn wieder nach Deutschland zog. Seine Stationen dort waren die Aschaffenburg Stallions (GFL, Runningbacks-Coach, 1999), die Frankfurt Ravens (Headcoach, 2000), Düsseldorf Rhein Fire (NFL-Europa, Linebacker-Coach, 2001 bis 2005), die Lübeck Cougars (GFL 2, Headcoach, 2005), die Kiel Baltic Hurricanes (GFL 2, Linebacker, 2006), die Lübeck Cougars (2007 bis 2009, Headcoach), die Kiel Baltic Hurricanes (GFL, Defensive Backs/Special Teams) und in der Saison 2013 erneut die Lübeck Seals (Headcoach).

Letztere Tätigkeit hinderte Maier aber keineswegs daran, schon in der zurückliegenden GFL-2-Saison als Offensive-Line-Trainer bei seinem Stammclub auszuhelfen. Zudem betreute der Elmshorner sieben Jahre lang als Headcoach die Jugend-Landesauswahl von Schleswig-Holstein. In den Jahren 2009 und 2010 war er außerdem als Offensiv-Koordinator der deutschen Frauen-Nationalmannschaft des American Football Verbandes Deutschland (AFVD) tätig..

Das erste Training für die Mission Wiederaufstieg wird Maier am 13. November leiten. Bis dahin sollen dann auch der Trainerstab und der Spielerkader weitgehend feststehen. Try-outs, wie sie im höherklassigen US-Sport üblich sind, wird es laut Olaf Mai, stellvertretender Vorsitzender und Pressesprecher der Elmshorn Fighting Pirates, allerdings nicht geben. „Bei uns kann jeder mittrainieren, auch Einsteiger.“ Zudem benötigte der Kader auch in der Regionalliga eine gewisse Breite und Tiefe. „Je mehr Spieler wir haben, desto besser.“

Fighting Pirates würden die Option Zweite Bundesliga erneut nutzen

Die zurückliegende Saison ist für die Pirates zwar abgehakt, doch ein verlorenes Jahr war 2014 für die Fighting Pirates nach Auffassung von Olaf Mai keineswegs. „Alle Spieler haben viel gelernt.“ Zudem wären auch die Zuschauer im Krückaustadion auf den Geschmack an höherklassigem Football gekommen. Mai: „Wenn wir erneut die Chance bekämen, in der GFL 2 zu spielen, würden wir nicht ablehnen.“