Volleyball kann ungerecht sein.

Pinneberg. 104:102 zugunsten des VfL Pinneberg lautete das Ballverhältnis nach dem Drittliga-Duell mit der zweiten Mannschaft des VC Olympia Berlin, und dennoch gewannen die mit dem deutschen Junioren-Nationalteam identischen Gäste die Partie in der Jahnhalle 3:2 (25:22, 16:25, 25:19, 21:25, 15:13). „Wenn wir ehrlich sind, ist das auch verdient“, sagte VfL-Trainer Daniel Prade, und das Gros seiner Mannschaft sah es ähnlich. „Gegen einen solchen Gegner muss man auch einmal mit einem Punkt zufrieden sein“, sagte Zuspieler Sebastian Rieck.

Vor allem athletische Gesichtspunkte warn aus Sicht des VfL-Stellers ausschlaggebend. „Die Berliner waren alle 17 Jahre alt, zwei Meter groß und mit enormer Sprungkraft ausgestattet.“ Die Pinneberger dagegen mussten weitgehend auf den einzigen Akteur verzichten, der den Berlinern am Netz hätte Paroli bieten können. Mittelblocker Florian Krage (17/2,02 Meter) kam aufgrund einer Knöchelverletzung nur zu Kurzeinsätzen, Sebastian Rieck plagte eine Erkältung, und Tobias Kranich, von Beruf Polizist, rief nach dem zweiten Satz die Nachtschicht.

Derart geschwächt hatte das Heimteam den Volleyball-Teenagern wenig entgegenzusetzen, zumal die Berliner in Block, Feldabwehr, Aufschlag und Angriff Vorteile hatten. Trotzdem gewannen die Pinneberger zwei Satzgewinne, bäumten sich im Tiebreak trotz eines 2:10-Rückstandes noch einmal auf. Nächster Gegner des VfL ist am Sonnabend, 4. Oktober (18 Uhr, Jahnhalle), der USC Magdeburg.