Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg trennen sich in einer wenig unterhaltsamen Oberliga-Begegnung 1:1 vom Niendorfer TSV

Pinneberg. Als die Nachwuchskicker aus der F-, D-Jugend- und F-Mädchenmannschaft des VfL Pinneberg kurz vor Spielbeginn zusammen mit den Oberligakickern auf den Rasen des Stadion 1 liefen, hörten sie vor Aufregung kaum den ermunternden Beifall der Zuschauer. Wenigstens die Jugendlichen ernteten Applaus, muss man wohl sagen. Was die Teams von Gastgeber VfL Pinneberg und Niendorfer TSV dem Publikum über 90 Minuten boten, löste nämlich nicht gerade Anerkennung und Emotionen auf den Rängen aus. In einem über weite Strecken äußerst mäßigen Spiel trennten sich die beiden Kontrahenten 1:1 (0:0).

Wie hatten die Schützlinge von VfL-Coach Michael Fischer in den vergangenen Wochen ihren Anhang doch mehrfach verzaubert. Ganz mutige und verwegene Fans hatten dem VfL schon eine Spitzenposition auf Dauer zugetraut. Von derlei Ambitionen und Elan war am Sonntagnachmittag wenig zu spüren. „Einfach grausam“, ließ sich Michael Fischer zur Pause einen kurzen und trockenen Kommentar entlocken. Hätten Kapitän Tim Vollmer und Steffen Maaß die Deckung vor dem Seitenwechsel nicht so umsichtig organisiert, wäre die personell geschwächte Pinneberger Mannschaft möglicherweise schon früh in Rückstand geraten.

Zwei mickrige Chancen durch Thorben Reibe mit einem Lupfer (43.) und ein Freistoß von Sascha Richert (39.), der knapp neben das Tor ging, sind doch eine reichlich magere Bilanz. Zudem löste eine Gelbe Karte für Artur Frost wegen zu harten Einsatzes (36.) allgemeines Kopfschütteln aus.

Gleichwohl schlichen die VfL-Akteure nach 45 Minuten noch mit relativ entspannten Gesichtern in die Kabine, was sich aber spätestens nach einigen mahnenden Worten von Coach Fischer ändern sollte. So ging es nicht weiter – und tatsächlich: Der VfL wurde nach Wiederanpfiff aggressiver, agierte in der Folgezeit geordneter und schwungvoller. Sechs Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, da durften die VfL-Anhänger endlich Freudengesänge anstimmen. Saschas Richert fasste sich ein Herz und brachte sein Team mit einem unhaltbaren Flachschuss von der halblinken Seite in Führung.

Die Gäste aus Niendorf wirkten vorübergehend geschockt, verwanden die Enttäuschung allerdings schnell. In der 66. Minute ließ Malte Wilhelm VfL-Torhüter Tim Brüggemann mit seinem Schuss keine Chance – das 1:1. Brüggemann stand auch in der 85. Minute noch einmal im Brennpunkt, als er einen Schuss im Getümmel gerade noch mit dem Fuß abwehren konnte. In der Schlussminute wäre dann sogar noch der Pinneberger Siegtreffer möglich gewesen: Sascha Bernhardt traf nur das Außennetz (90.)

„Meine Mannschaft hat diesmal Seniorenfußball gezeigt“, analysierte Michael Fischer nach dem Spiel. Der Coach betonte zudem, dass er sich innerlich angesichts des langweiligen Kicks vor der Pause überwiegend mit den begeisterten und mitfiebernden Kindern beschäftigt habe. „Wenn wir den Jungen und Mädchen eine Freude bereiten können, wollen wir das gerne tun“, sagte Fischer.

In medias res ging der Trainer bei der abschließenden Bewertung seines Teams. „So schlecht hat die Mannschaft zuletzt nur im Pokal gegen Rugenbergen gespielt.“ Bezeichnend war, dass der im internen Mannschaftskreis gewählte „Spieler des Tages“ der Verteidigung angehört: Jan-Philipp Zimmermann. Und dann war da doch noch jemand, der sich richtig freuen durfte. Auf der Liste von insgesamt acht Zuschauern, die den Spielausgang von 1:1 bei einem Tippspiel richtig vorausgesagt hatte, stand auch der Name von Melanie Schultze. Die Pinnebergerin erhielt zwei Eintrittskarten für ein Heimspiel der Hamburg Freezers in der DEL. Thorsten Meyer gewann zwei VIP-Karten für ein Heimspiel des VfL. Das wird dann hoffentlich attraktiver verlaufen.