Die Basketballer des SC Rist treten am Freitag zum letzten Testspiel der Vorbereitung gegen Pro-A-Club Cuxhaven an

Wedel. Es war das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, dass Michael Brandon Claxton, damals 27, wieder einmal auf der Bank in der Wedeler Steinberghalle Platz genommen hatte. Seinerzeit, in der Saison 2003/04, verhalf der US-Amerikaner den Basketballern des SC Rist mit seinen Körben zum kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt in der drittklassigen Regionalliga Nord. Jetzt ist der Familienvater wieder da, betrachtet das Spielgeschehen aber in seiner neuen Funktion als Headcoach aus einer gänzlich anderen Perspektive.

Vieles von dem, was er während des gemeinsam mit den Regionalliga-Damen des SC Rist ausgerichteten Saison-Vorbereitungsturniers von seinem Team in Duellen mit Regionalligist Herzöge Wolfenbüttel (105:99 nach Verlängerung), Værløse BBK aus Dänemark (64:56) und Pro-B-Nachrücker SC Itzehoe (83:87) zu sehen bekam, gefiel Claxton, anderes weniger. „Wir haben in keinem der drei Spiele einen guten Start erwischt“, monierte der neue Coach. Nicht unlieb war es ihm aber, dass sein Team gegen Wolfenbüttel eine Sonderschicht einlegen musste. „Solche Situationen warten auch in der Saison auf uns, und schon allein deshalb war es gut, diesen Test gehabt zu haben.“

Mit Værløse BBK trafen die Wedeler auf einen körperlich robusten Gegner, den Claxtons Team niederkämpfen musste, während sie im abschließenden Duell mit dem Holsteiner Rivalen und Turniersieger aus Itzehoe nicht für ihre rasante Aufholjagd belohnt wurden. „Wir haben vor allem in der Defensive einige Dinge gesehen, die wir verbessern müssen, etwa in der Eins-gegen-eins-Verteidigung“, sagte Claxton, der auch beim Rebound Verbesserungsmöglichkeiten sieht.

Trotz der einzigen Turnierniederlage war der US-Coach, der in Kürze die Ankunft seiner deutschen Ehefrau und der gemeinsamen Tochter in Wedel erwartet, vor allem mit der Partie gegen Itzehoe zufrieden. „In der Schlussphase haben wir den Kampfgeist und den Einsatz gezeigt, den wir von Spielbeginn an konstant brauchen.“ Das Training will Claxton in den nächsten Tagen noch intensivieren. „Wir müssen alles geben und als Mannschaft zusammenspielen – das sind die Dinge, auf die ich achte und die in der Saison wichtig sein werden.“ Am Freitag, 19. September, steigt um 19Uhr am Steinberg der Höhepunkt der Vorbereitung mit dem Gastspiel von Pro-A-Club Cuxhaven BasCats, die Claxtons Team vor kurzem in der Hafenstadt besiegte.

Wedeler Regionalliga-Damen bleiben beim Vorbereitungsturnier sieglos

Kein Erfolg war unterdessen beim Vorbereitungsturnier den Wedeler Regionalliga-Basketballerinnen vergönnt. Gegen Zweitliga-Aufsteiger BG Zehlendorf kam die Mannschaft des neuen Coaches Bernardo Velarde, dem die bisherige Trainerin Gundula Laabs auf der Bank assistierte, beim 52:56 einem Sieg noch am nächsten. Gegen den dänischen Erstligisten Lemvig Basket verloren die Gastgeberinnen 64:82, gegen Zweitliga-Vizemeister Eintracht Braunschweig 52:64. „Das Spiel gegen Zehlendorf hätten wir gewinnen müssen“, sagte Gundula Laabs, aber Bernardo Velarde war trotz dreier Misserfolge nicht unzufrieden und sprach lieber von wichtigen Erkenntnissen. „Unsere Zonenverteidigung funktioniert schon sehr gut, aber unter dem Korb und beim Rebound hatten wir Defizite“, sagte der Coach.

Viel Vorfreude auf die Saison 2014/15 erzeugte beim gebürtigen Bolivianer das couragierte Auftreten der jüngsten Spielerinnen im Rist-Kader. „Sie waren in der Verteidigung sehr aggressiv." Intensives Training wird den jungen Rist-Damen bis zum späten Saisonbeginn am 12. Oktober nicht erspart bleiben. „Ich bin ein Fan des schnellen Basketballs, und der kostet viel Kraft“, sagt Velarde.

Zudem müsse das Team weiter zusammenwachsen. „Wir konnten bisher selten gemeinsam trainieren, aber das wird sich ändern. Die Mannschaft hat eine Menge Potenzial.“ Weitere Testspiele absolvieren die Wedelerinnen gegen Bundesliga-Aufsteiger BG Rotenburg/Scheeßel sowie den Kieler TB und Rotenburgs zweite Mannschaft (beide 2. Regionalliga Nord).