Team aus Pinneberg siegt 3:2 und bringt dem bisherigen Tabellenführer die erste Saisonniederlage in der Fußball-Oberliga bei

Pinneberg . Sie haben es tatsächlich hinbekommen. Die Oberliga-Fußballer des VfL Pinneberg fügten dem bisherigen Tabellenführer Meiendorfer SV die erste Saisonniederlage zu. Nach einem Konter über Artur Frost machte Sören Badermann in der 84. Minute mit einem Lupfer vorbei an Torwart Tobias Sävke das 3:2 (2:1) an der Bundesstraße 75 perfekt. Der Rest war Jubel, Jubel, Jubel.

Trainer Michael Fischer vermied den Auftritt in Feldherren-Pose. „Soll ich ‘mal ehrlich sein?“ fragte der VfL-Coach. „Wenn Robert Subasic in der 48. Minute das 3:2 für den MSV erzielt, sind wir erledigt.“ Subasic brachte aber in höchst aussichtsreicher Position nur einen harmlosen Roller in die Arme von Torwart Norman Baese zustande.

So entkamen die zu diesem Zeitpunkt nervös wirkenden Pinneberger dem Meiendorfer Rollkommando. Die Fischer-Schützlinge sammelten sich anschließend wieder. Die mehr als 400 Zuschauer im schmucken MSV-Stadion freuten sich über eine sehenswerte Partie, die der Bezeichnung Spitzenspiel gerecht wurde.

Es begann alles mit dreifachem VfL-Pech. Als ein Querpass von Badermann vor seinen Füßen landete, traf Steffen Maaß nur den Pfosten. Die Kugel prallte zu Flemming Lüneburg, der sich artistisch in der Luft verrenkte – Fallrückzieher, Latte-Unterkante. Maaß kam zum Kopfball, der aber in Sävkes Hände landete. Das ging in der fünften Minute ja gut los im Duell des Tabellenersten (MSV) mit dem Tabellenfünften aus Pinneberg.

Aber es wurde aus Sicht der Gäste noch viel besser. Nach einem abgefälschten Lüneburg-Freistoß erzielte Maaß dann doch das 1:0 (31. Minute). Frost und Thorben Reibe setzten die MSV-Abwehr per Doppelpass schachmatt. Genau so, wie es Fischer vermutet hatte: „Meiendorf ist in der Innenverteidigung etwas schwerfällig.“ Badermann, oft pfiffig, traf zum 2:0.

Mit einem Ballverlust im Mittelfeld verschuldete Sören Lühr noch vor der Halbzeit das 1:2 von Ardian Sejdiu (43.). Das VfL-Herz bekam Rhythmusstörungen. In der 46. Minute schlug derweil der Puls der MSV-Fans höher. Jephter Antwi erwischte die Gäste eiskalt direkt nach der Pause – 2:2.

Es blieb ein tolles Kampfspiel, das schon frühzeitig ein Opfer gefordert hatte. VfL-Verteidiger Alexander Borck verletzte sich in der 17. Minute so schwer an der linken Schulter, dass er (vom ebenfalls verletzten Angreifer Tim Jeske) ins Krankenhaus gefahren wurde. Angeblich soll sich Borck das ausgekugelte Gelenk vor dem Eintreffen in der Klinik selbst eingerenkt haben. Sein Trainer Michael Fischer kommentierte den martialischen Akt: „Alexander heißt bei uns nicht zufällig `Schlächter´“.