TSV-Handballer lassen Hamburger Verbandskonkurrenten zum Oberliga-Start keine Chance. Esingen verliert 20:27

Ellerbek/Tornesch. Die zurückliegende Saison war die bislang erfolgreichste für die Männer des TSV Ellerbek in der Handball-Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Erst am letzten Spieltag 2013/14 kostete eine Niederlage beim VfL Bad Schwartau II die Mannschaft von Trainer Michael Bollhöfer Platz zwei der Abschlusstabelle. Zu Beginn der aktuellen Spielzeit zeigte sich das Team des Gymnasiallehrers, der seit der Saison 2012/13 auf der TSV-Bank sitzt, gleich wieder torhungrig und fertigte zum Auftakt in der heimischen Harbig-Halle mit der SG Hamburg-Nord, einen von fünf HHV-Verbandsrivalen, mit 35:29 (17:11) ab.

Einem Etappenziel sind die Ellerbeker damit allemal nähergekommen. „Wir wollen wieder alle Punktspiele gegen Hamburger Teams gewinnen“, hatte Kapitän Dennis Lißner kurz vor dem Saisonstart angekündigt. Etwas dagegen hatte gegen Hamburg-Nord vor allem Nils Frenzel im Gästetor, an dem die Ellerbeker Schützen in der Anfangsphase reihenweise scheiterten. Aus den Paraden ihres besten Akteurs schöpften die Hamburger den Mut und verkürzten kurzfristig auf 10:11. Auf die Dauer aber hatten die Gäste aus Poppenbüttel und Sasel dem Heimteam zu wenig entgegenzusetzen. Ein Zwischenspurt ließ die Ellerbeker auf 15:10 (26. Minute) enteilen, die Vorentscheidung führte dann Linkshänder Tim Blunck mit drei Toren in Folge zu Beginn der zweiten Halbzeit herbei.

„Tim hat seine beste Leistung gezeigt, seitdem er bei uns spielt“, lobte Bollhöfer. An Effizienz übertroffen wurde der 22-Jährige nur von Neuzugang Bennet Kretschmer (zuvor FT Wift Neumünster), der elfmal traf, und Torhüter Tobias Laupichler, der bei seinem Comeback im Oberliga-Team etliche Großchancen vereitelte und einen Siebenmeter parierte. Dass der mit 36 Jahren älteste Ellerbeker Akteur gleich 60 Minuten hochkonzentriert durchspielte, wunderte Bollhöfer nicht. „Er hat so gehalten, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Am kommenden Sonnabend, 13. September (20Uhr, Budapester Straße) gastieren die Ellerbeker zum nächsten Derby beim FC St. Pauli.

Noch leichteres Spiel hatten Ellerbeks Oberliga-Frauen beim 28:19 (12:7) über Aufsteiger FC St. Pauli in der Harbig-Halle. Vom Anpfiff weg trug das von Trainer Timo Jarama in der Vorbereitung einstudierte Abwehrverhalten Früchte. Der nun von Nadine Cramer und Maren Sicks gebildete neue Innenblock stand sicher, den Rest erledigte Lena Thürich, die sichtbar von der Arbeit mit Torwarttrainer Torsten Kolb profitiert, fast die Hälfte (45 Prozent) der gegnerischen Würfe parierte und erst nach 15 Minuten das erste Gegentor hinnehmen musste.

Im Angriff lenkte Melina Dahms das Ellerbeker Spiel aus der Rückraum-Mitte geschickt, und auch auf den den Halb- und Außenpositionen wurde mit und ohne Ball viel gearbeitet, sodass immer wieder klare Chancen entstanden. Verbesserungswürdig erscheint Ellerbeks Coach das Angriffsspiel. „Zum Glück sind 23 Fehlwürfe am Ende nicht ins Gewicht gefallen.“ Selbst die Bedenken, dass das nur aus zehn Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen bestehende Aufgebot im Spielverlauf schwächeln könnte, erwiesen sich als unbegründet. „Unser kleiner Kader ist zusammengerückt. alle arbeiten hart, ob im Training oder Spiel.“

Diese Trümpfe sollen nun auch am kommenden Sonnabend, 13. September, im Oberliga-Kreisderby bei Aufsteiger TuS Esingen (Spielbeginn: 15.30Uhr, Klaus-Groth-Straße), stechen. Für die Tornescherinnen stand das Oberliga-Debüt unter keinem guten Stern. Beim 20:27 (7:12) auswärts gegen den Lauenburger SV musste der neue Männertrainer Markus Risch für den verhinderten Frauencoach Jan-Henning Himborn einspringen, in der Halle störte dann ein enormer Lärmpegel die Kommunikation. Gleichwohl stemmten sich die Gäste, allen voran Anna-Cathleen Theel, gegen die drohende Niederlage, lagen allerdings bisweilen mit neun Toren zurück. „Ich bin froh, das sich die Mädchen so gut gehalten haben“, sagte Himborn, der davon überzeugt ist, dass sich sein Team nun auch gegen Ellerbek gut präsentieren wird, „auch wenn wir dafür über an unsere Leistungsgrenzen gehen müssen.“