Der neue Chefcoach Bernd Ruhser hat ganz viel Arbeit vor sich

Elmshorn. Bernhard Schwarz und Bert Ehm wirkten entspannt, beinahe vergnügt. Der bisherige Trainer des FC Elmshorn und der ehemalige Sport-Direktor, beide am vergangenen Montag an der Krückau entlassen, genossen am Spielfeldrand in Pinneberg (Derby gegen die SV Halstenbek-Rellingen) ihr Feierabend-Bier.

So schön kann Oberliga-Fußball sein – wenn man selbst beim FC Elmshorn nicht mehr in der Verantwortung steht. Das Cheftrainer-Amt an der Krückau bekam nunmehr Bernd Ruhser, vorher Assistenzcoach, aufgebürdet. Ruhser verlor das Kellerduell auswärts beim Buxtehuder SV 1:2 (0:1). „Unter einem gelungenen Einstand stelle ich mir etwas anderes vor“, seufzte er nach dem Abpfiff.

Gerne hätte er das Team intensiv auf die schwere Aufgabe eingeschworen. Das war ihm nicht vergönnt. Wegen der Verkehrslage erschien kein Spieler pünktlich am Buxtehuder Sportplatz. „Das soll aber keine Entschuldigung für die mäßige Leistung der ersten 70 Minuten sein“, betonte Ruhser.

Das Aufbäumen zum Schluss brachte den Elmshornern nur noch den Anschlusstreffer von Patrick Ziller (85. Minute) und eine Großchance für Jürgen Tunjic, die der Routinier aber ungenutzt ließ (89.), ein. „Auf uns wartet viel, viel Arbeit“, sagt Ruhser, der doch angetreten ist, im Training wieder mehr Spaß zu vermitteln.

Vor allem müssen die Selbstverständlichkeiten im Spiel alsbald mit den Neuzugängen Tunjic, Manuel Kaladic und Goran Domazet, die in Buxtehude allesamt in der Startelf zum Einsatz kamen, abgestimmt werden. Insgesamt nahm Ruhser nach dem 0:3 gegen den SV Curslack-Neuengamme fünf Umstellungen vor. Patrick Ziller und Patrick Scheidt kehrten erwartungsgemäß ins Team zurück. Doch die Rädchen griffen noch längst nicht alle ineinander.

Stattdessen griff Keeper Björn Struckmann in die Beine eines Buxtehuders. Es gab Elfmeter, den Salim Aichaoi zum 1:0 der Gastgeber verwandelte (31.). Als die Elmshorner einen Eckball verschliefen, köpfte Alassane Sama das 2:0 (64.).

Die Aufsteiger aus Buxtehude feierten ihren ersten Saisonsieg und verdrängten den FCE auf den vorletzten Tabellenrang der höchsten Hamburger Spielklasse: Für den Meister der Saison 2012/2013 hat der Abstiegskampf begonnen.