Höhepunkt der Turniersaison: Warendorf ruft bundesweit die Besten der Elite im Pferdesport

Elmshorn. Atmosphäre, Flair und die besten Nachwuchspferde Deutschlands – das zeichnet das Bundeschampionat für fast eine Woche bis zum 7. September Jahr für Jahr in Warendorf (Münster) aus. Dressur-, Springe-, Vielseitigkeits- und Fahrpferde treffen auf ein hochkarätiges Niveau.

Alle Vierbeiner mussten sich zuvor bundesweit an unterschiedlichen Orten qualifizieren, und mit hohen Wertnoten lohnt sich jetzt die Reise nach Warendorf. „Wir fahren immer zum Auftakt einen Tag nach Warendorf, damit wir alle Pferde sehen, um ein komplettes Bild zu bekommen, “ sagt Karin Lüneburg aus Hetlingen. In der deutschen reiterlichen Hochburg Warendorf zu reiten, ist ein Event der Extraklasse.

„Der Parcours ist für die jungen Pferde sehr anspruchsvoll aufgebaut, technisch schwer zu reiten, es ist nicht einfach. Das Starterfeld ist in allen 57 Prüfungen voll mit guten Pferden und Reitern,“ sagt Springreiter Thomas Konle aus Elmshorn. Die Chancen für das Finale sehen für Konle gut aus.

Neben den Besuchern ist es auch für die meisten qualifizierten Teilnehmer ein Höhepunkt in der Turniersaison und ein internationaler Treffpunkt. Über 35.000 Zuschauer, Reiter-, Züchter- und Präsidenten verschiedener Institutionen werden erwartet. Etliche Kenner reisen aus dem Kreis Pinneberg an. Im Springsport präsentiert der Holsteiner Verband vier Nachwuchshengste und einen Wallach. Da wird über Abstammung, Anpaarungen gefachsimpelt und gestaunt.

Mit jedem Tag werden die Prüfungen anspruchsvoller, und die Toppferde bleiben in den verschiedenen Disziplinen bis zum Finale am Sonntag. In diesem Jahr fallen die Weltreiterspiele zeitlich mit dem Bundeschampionat in Warendorf zusammen. Damit die Besucher in Warendorf nichts verpassen, werden die Weltreiterspiele live auf Großbildleinwand übertragen. Die Erwartungen in Warendorf sind im Dressurviereck, im Parcours oder auf dem Vielseitigkeitsplatz, nach den bisherigen WM-Golderfolgen hoch angesiedelt.

Den neuen Titel als Vizeweltmeisterin in der Dressur holt sich Helen Langehanenberg, 36, aus Billerbeck (bei Münster). Vor knapp zehn Wochen kassierte Langehanenberg mit der Leistungsstarke sechsjährigen Holsteiner Stute aus dem Besitzt und Zucht Annabelle von Brillenoptiker Fielmann in Elmshorn mit Bestnote den Sieg. „Wir reisen mit unserem Dressurnachwuchs Annabelle bewusst nicht nach Warendorf. Von der Qualität unserer Stute sind wir restlos überzeugt und verfolgen den Aufbau der S-Dressur, zudem steht das Pferd nicht zum Verkauf,“ sagt Carsten Thiesieg, Gestütsleiter von Fielmann.

Warendorf ist ein internationaler Pferdemarkt und Gradmesser für Zuchtinformationen. Schweizer, Belgier, Amerikaner, Dänen, Schweden, Holländer, Polen und Letten kommen hier zusammen. Ein Interesse verbindet alle, welcher Vierbeiner könnte der Hoffnungsträger von Übermorgen sein? Deutschland ist für den Reitsport und für die Pferdetrainer ein internationaler hoch bezahlter Exportschlager geworden.