Für den Kameruner César Emmanuel Ndedi M´Boma ist Bönningstedt bereits die 18. Station seiner Karriere

Bönningstedt. Wie und zu welchen Rahmenbedingungen genau die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen an César Emmanuel Ndedi M´Boma, 35, geraten sind, will Trainer Ralf Palapies nicht verraten. Nur so viel verrät der Coach: „Wir haben unsere Kontakte und unsere Möglichkeiten.“ Der SV Rugenbergen präsentiert einen der größten Wandervögel, den man sich überhaupt nur vorstellen kann.

Die höchste Hamburger Spielklasse ist die 18. Station des früheren U21-Nationalspielers Kameruns, der in Frankreich aufwuchs und die fußballerische Ausbildung des SM Caen durchlief. Im Heimtreffen gegen den FC Elmshorn, das am Sonnabend 23. August wegen eines Lehrgangs des Hamburger Verbandes an der Ellerbeker Straße erst um 18 Uhr angepfiffen wird, kann M’Boma allerdings noch nicht mitwirken. Palapies geht aber davon aus, dass alle Formalitäten spätestens in der darauf folgenden Woche erledigt sind. Der Trainer freut sich auf den nur 1,68 Meter großen Stürmer. „Er ist extrem stark und ruhig am Ball. So einen wie ihn hatten wir bislang nicht in unserem Kader.“

Als 18-Jähriger habe M’Boma 1997 mit dem FC Sion das Schweizer Double gewonnen haben, behauptet „Wikipedia“. In der offiziellen Spielerliste des FC Sion der Saison 1996/97 ist sein Name allerdings nicht zu finden. Aber M’Boma kann andere Geschichten erzählen, die das Leben so schreibt. 2009 verhalf er dem FC Oberneuland zum Aufstieg in die Regionalliga Nord. In einem entscheidenden Spiel erzielte er drei Treffer. Als die Bremer gleich darauf den TuS Koblenz (2. Bundesliga) im DFB-Pokal ausschalteten, bot er eine so überzeugende Leistung, dass die Koblenzer ihn drei Wochen später unter Vertrag nahmen. Nach nur drei Einsätzen war der Spaß in der zweithöchsten Spielklasse aber rasch vorbei. VfL Bochum II, Göttingen 05, Jahn Regensburg, Chemnitzer FC, VfL Wolfsburg II, Waldhof Mannheim, 1. FC Eschborn, SG Sonnenhof Großaspach, FC Falke Markt Schwaben, zuletzt Nordmark Flensburg: M´Boma hat ganz Fußball-Deutschland von Nord bis Süd einen Kurzbesuch abgestattet. Von 2010 bis 2013 kickte er zudem in Indonesien.

Ralf Palapies beobachtete den Spieler, der in Hamburg eine kaufmännische Ausbildung begonnen hat, zwei Wochen lang im Training ganz genau. Dann fällte er seinen Entscheidung. „Wisst ihr was? Den nehmen wir.“

Die personelle Lage des SV Rugenbergen entspannt sich schließlich nur unwesentlich. Immerhin sind jetzt Stürmer Pascal Haase nach seiner Schulteroperation und Innenverteidiger Dennis Schmidt soweit wieder hergestellt, dass sie auf der Bank Platz nehmen werden. Einen Volltreffer landeten die Bönningstedter offenbar mit der Verpflichtung von Heiko Ansorge, der bei seinem Einstand (3:1 in Niendorf) gleich zu den Torschützen zählte. Wie Milos Ljubisavjlevic, der schon im Winter wechselte, hatte Ansorge nicht mehr ins Konzept der Elmshorner gepasst. Von beiden erwartet Palapies gegen den Ex-Club besondere Anstrengungen.

Auf dem Spielermarkt sind aber auch noch die Gäste von der Krückau aktiv. „Wir haben einen Regionalliga-erprobten Innenverteidiger aus Bayern an der Angel“, sagt der sportlicher Leiter Bert Ehm. Die Hoffnungen, Zählbares aus Bönningstedt mitzubringen, ruhen auf Stürmer Ahmet Osmanov, der wegen einer Zahn-Operation beim 0:1 gegen Germania Schnelsen aussetzte. Offensivkraft Ömer Solmaz wird den Beweis antreten wollen, dass es ein Fehler des SVR war, ihn gehen zu lassen. Spielbeginn: Sonnabend, 18 Uhr. HA-Tipp: 1:1.

Oberliga Hamburg

VfL Pinneberg – SC Condor

Nur Tim (Jeske) und Tim (Vollmer) fehlen noch. Alexander Borck, der beim 0:2 in Dassendorf aus privaten Gründen eine Pause eingelegt hatte, steht wieder im Kader. Das gegnerische Team schätzt VfL-Trainer Michael Fischer hoch ein, nachdem er die Farmsener beim 5:0 über den SC Vier- und Marschlande beobachtete. Dabei verzichten die „Raubvögel“ zurzeit auf Mittelfeld-Ass Stefan Winkel, das mit einem Profi-Engagement in Finnland liebäugelt und sich vor dem Ende der Wechsel-Periode (1. September) nicht der Gefahr von Verletzungen aussetzen will. Spielbeginn: Freitag, 18.30 Uhr. HA-Tipp: 2:1 für den SC Condor.

SC Victoria – SV Halstenbek-Rellingen

Das junge Team der Spielgemeinschaft, das auch das Oddset-Pokalspiel der dritten Runde beim Wedeler TSV dank der Treffer von Robert Hermanowicz und Niklas Siebert 2:0 gewann, steht vor der Reifeprüfung. Regionalliga-Absteiger SC Victoria mit dem früheren Profi Marius Ebbers gilt neben der TuS Dassendorf als heißester Titelanwärter. Erschwerend für die Halstenbeker kommt der Ausfall von Innenverteidiger Vincent Ermisch dazu. Wie eine genaue Untersuchung erst jetzt ergab, hat sich der Senkrechtstarter im Pokalspiel am 6. August bei TBS Pinneberg einen Schultereckgelenk-Bruch zugezogen. Spielbeginn: Sonnabend, 13.30 Uhr. HA-Tipp: 3:0 für Victoria.

Landesliga, Hammonia-Staffel

Blau-Weiß 96 – Teutonia 05

Spielbeginn: Freitag, 19. 30 Uhr. HA-Tipp: 1:1.

SC Sperber – TBS Pinneberg

Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 4:2 für TBS.