Die Landesliga-Fußballer von TBS Pinneberg lagen sich in den Armen.

Pinneberg . Mit Zehn gegen Elf drehten sie das 0:2 gegen Blau-Weiß 96 in einen 3:2 (0:2)-Erfolg. Andreas Jeschke war es nicht mehr vergönnt, sich darüber zu freuen. Zwei Tage vor dem Spiel hatte ihm Manager Enrico Kieselbach eröffnet, dass seine Trainerdienste bei TBS nicht mehr gefragt sind. Gegen die Schenefelder amtierten Kieselbach und der verletzte Kapitän Ruben Drobo-Ampen an der Seitenlinie.

„Vier Punkte in zwei Spielen waren eine gute Ausbeute. Aber der Erfolg übertüncht nicht immer alles“, sagt der Manager. Vor allem die jungen Spieler hätten sich unzufrieden über Jeschke geäußert. Intern rumorte es, „dem mussten wir Einhalt gebieten“. Andreas Jeschke traf die Beurlaubung nach eigener Darstellung vollkommen überraschend und hart. „Ich weiß nicht, was man mir vorwirft“, erklärte der frühere Zweitliga-Profi des VfL Bochum und des FC St. Pauli. Am Tag vor dem Spiel gab dann sein Sohn Nico, Torwart, bekannt, TBS nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Das führte im Spiel zu der kuriosen Situation, dass Mittelfeldspieler Fatih Ertürk nach Roter Karte für Zakaria Chergui wegen eines Fouls an Timm Thau zwischen die Pfosten musste. Patrick Wolst verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:0 der Gäste (25.).

Nach dem 2:0 von Hüsnü Turan (43.) schien die Partie entschieden, doch dann steigerten sich die Pinneberger im selben Maße, wie die Schenefelder nachließen. „Ich bin stolz auf dieses Team“, jubelte Enrico Kieselbach. Abdullah Yilmaz per Kopf nach Ecke von Mutlu Ozan (1:1/47.), Salih Koperan nach Bilderbuchangriff über Wojciech Krauze und Berkay Kilinc (2:2/52.) sowie unfreiwillig Lars Hartmann per Eigentor bei Krauzes Flanke (3:2/58.) verwandelten den Sportplatz an der Müssentwiete in ein Tollhaus.