Wegen schlimmer Erinnerungen an das erste Pokalduell gegen HR wirken die TBS-Spieler wie gelähmt und verlieren 1:4

Pinneberg . Einzige Verletzung war diesmal eine blutende Risswunde von Ümit Karakaya (SV Halstenbek-Rellingen) am linken Unterarm, die Physiotherapeut Victor Elwein mit einem blauen Verband versah. Die Landesliga-Fußballer von TBS Pinneberg und die Halstenbeker Oberligaspieler gingen Konfrontationen aus dem Weg. Zu frisch ist noch die Erinnerung an den schrecklichen Sportunfall am 6. August, als sich TBS-Verteidiger Bilel Ouerfelli im Oddset-Pokalspiel an der Müssentwiete schwerste Bein- und Fußbrüche zuzog. Das Wiederholungsspiel gegen ein phasenweise wie gelähmt wirkendes TBS-Team gewannen die Halstenbeker 4:1 (3:0). In der dritten Runde des Wettbewerbs treten sie nun am Dienstag, 19. August, um 18.15 beim TBS-Staffelkonkurrenten Wedeler TSV an.

„Diese Leistung darf man uns nicht verdenken. Die Spieler sind in ihren Gedanken doch noch ganz woanders“, entschuldigte TBS-Manager Enrico Kieselbach den vergleichsweise emotionslosen Auftritt der Gastgeber, die im Vergleich zum 1:1 eine Woche vorher nicht wiederzuerkennen waren. Zudem mussten die Pinneberger nicht nur auf Ouerfelli und Ruben Drobo-Ampen, der wegen einer Knieverletzung schon längere Zeit ausfällt, sondern auch auf Abwehrorganisator Rafat Waseq (Muskelfaserriss) verzichten. Ehe sie sich halbwegs sortiert hatten, führte der Gegner dank Toren von Mladen Tunjic (10., 13.) und Enrik Nrecay (17.) schon 3:0. Der eingewechselte Aytac Erman, der aus beruflichen Gründen den Anpfiff verpasste, sorgte für frischen Wind.

Letztlich geriet der Halstenbeker Erfolg auch nach dem schönsten Treffer des Tages von TBS-Spieler Roberto Rodriguez (20-Meter-Schuss in die rechte Ecke/61.) nicht mehr in Gefahr. Die Gäste boten noch Lattenschüsse von Tunjic (59.) und Karakaya (70.), ehe Serhat Ecek in der 86. Minute aus stark abseitsverdächtiger Position (4:1) alle Restzweifel am Weiterkommen ausräumte. Versöhnlich reichte HR-Manager Detlef Kebbe TBS-Spielern nach dem Abpfiff die Hand. Zuvor hatte Marlo Steinecke, am 6. August in den folgenschweren Zweikampf mit Ourfelli verwickelt, dem schwer verletzten Gegenspieler einen Besuch im Pinneberger Klinikum abgestattet. „Es war ein Unglück. Wir machen Steinecke keinen Vorwurf“, betonte Enrico Kieselbach.

HR-Trainer Thomas Bliemeister musste auf Yannick Sottorf (Arbeit) verzichten und schonte Patrick Hoppe sowie den angeschlagenen Vincent Ermisch. Seine ideale Mannschaft hat er erst gefunden, wenn eines Tages auch Jan-Marc Schneider (Urlaub), Sebastian Krabbes und Timo Wieckhoff, die verletzungsbedingt noch wochenlang fehlen werden, zur Verfügung stehen. „Mit sechs Punkten nach zwei Spielen lässt es sich aber angenehm arbeiten“, sagt der Coach. Interessant wird das Heimspiel gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst, der am zweiten Oberliga-Spieltag mit einem 3:0 gegen Altona 93 überrascht hatte. Spielbeginn: Sonntag, 14 Uhr. HA-Tipp: 3:1 für BU.

FC Elmshorn – Germania Schnelsen Bert Ehm, sportlicher Leiter des FCE und im Winter als Coach bei Germania ausgeschieden, fragte Helge Werner Melzer um Rat. Hat der Ex-Präsident vielleicht noch einen Vorschlag, wie Ehm den Kader verbessern kann? Viele Spieler sind verletzt, das 0:4 in Niendorf gibt Anlass zur Befürchtung, dass die Elmshorner jetzt in den Sog nach unten geraten. Spielbeginn: Freitag, 19.30 Uhr. HA-Tipp: 2:1 für Germania.

TuS Dassendorf – VfL Pinneberg Ohne Verteidiger Alexander Borck (privat unterwegs) ist der VfL beim Meister auf die erste Saisonniederlage eingestellt. Trainer Michael Fischer ist Realist. „Alles andere wäre nicht normal, so, wie sich die Dassendorfer verstärkt haben.“ Spielbeginn: Freitag, 19 Uhr. HA-Tipp: 4:2 für Dassendorf.

Niendorfer TSV – SV Rugenbergen Beim gemeinsamen Törn im Hamburger Hafen schworen sich Trainer und Mannschaft auf stürmische Zeiten ein. In Niendorf fehlen dem punktlosen SVR auch noch die Urlauber Kevin Beese, Timo Vanselow und Dennis Radzuweit sowie Sven Worthmann (sechswöchiger beruflicher Aufenthalt in Spanien) und Dennis Schmidt (erkrankt). Das Debüt von Neuzugang Heiko Ansorge zeichnet sich ab. Spielbeginn: Sonntag, 14 Uhr. HA-Tipp: 3:1 für den Niendorfer TSV.