Fußball-Oberligist SV Rugenbergen verliert 0:1 gegen Meiendorf und ist nach zwei Spielen ohne Tor und Punkt

Bönningstedt. „Wir sind zu dämlich. Hinten gibt es Löcher, vorne vergeben wir die Chancen“, ärgerte sich Sven Worthmann nach der 0:1-Heimniederlage gegen den Meiendorfer SV. Der Mittelfeldspieler des SV Rugenbergen reagierte auf Glückwünsche zu seinem 21. Geburtstag nur der Form halber höflich.

Zum etwa gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres standen für die Bönningstedter Oberliga-Fußballer 11:2 Tore und sechs Punkte aus den Partien gegen die SV Halstenbek-Rellingen und den Meiendorfer SV zu Buche. In der jetzigen Saison sind es nach den Auftaktspielen gegen eben diese Gegner nach zwei Spieltagen 0:3 Tore und null Punkte.

Zur anschließenden Mannschaftsfeier auf einer Barkasse trudelten die Akteure entsprechend geknickt ein. Rechtsaußen Sebastian Munzel, der beim 3:0 in der zweiten Runde des Oddset-Pokals auswärts gegen den VfL Pinneberg überragt hatte, sich diesmal aber wegen einer Reizung im linken Knie darauf beschränken musste, den Ball im Gebüsch zu suchen, verordnete sich diese Therapie: „Vier, fünf Longdrinks. Dann sieht die Welt schon wieder etwas freundlicher aus.“

Das Spiel würde kippen. Davon waren die 160 Zuschauer auf der Anlage des SV Rugenbergen eigentlich in der 63. Minute überzeugt. Der Meiendorfer Milad Ahadi sah wegen einer Notbremse an Worthmann einen Meter vor der Strafraumlinie die Rote Karte. Doch auch in Überzahl gelang es den Bönningstedtern kaum einmal, die gut sortierte MSV-Defensive vor Probleme zu stellen. Alles wirkte zu überhastet, wie in der 80. Minute bei einer Zufallschance für den eingewechselten Max Scholz, der an Keeper Tobias Sävke scheiterte. Die zweite Minute der Nachspielzeit lief, als Dennis von Bastian mit seinem „Lupfer“ das Ziel verfehlte. Zwischendurch hatte sich Schiedsrichter Marco Kulawiak Kritik von beiden Seiten gefallen lassen müssen. Als Worthmann bei einer Flanke von Scholz gerempelt wurde, verweigerte der Unparteiische von Teutonia 10 den möglichen Elfmeterpfiff (76. Minute).

SVR-Stürmer Milos Ljubisavljevic legte sich mit Schiedsrichter-Assistent Felix Köppe an: „Du bist nicht nur dafür da, die Seitenauslinie zu bewachen.“ Erinnerungen an den 12. April kamen auf. Beim 1:3 gegen den SV Curslack-Neuengamme hatte Kulawiak SVR-Manager Andreas Lätsch wegen gewisser Kommentare hinter die Barriere geschickt. In der 89. Minute meinte es der Referee allerdings gut mit den Gastgebern. Im Mittelfeld pfiff er ein angebliches Foul an Ljubisavljevic. Meiendorfs Correia Junior hätte sich sonst allein auf den Weg in Richtung von SVR-Torwart Jannis Waldmann gemacht. Um es klar zu sagen: Es lag ganz gewiss nicht am Schiedsrichter-Gespann, dass die Bönningstedter diese Partie verloren.

Kevin Beese hatte sich übrigens ein bisschen Brimborium ausgedacht. Der handwerkliche begabte „Sechser“ bastelte einen etwa ein Meter hohen Sockel aus Holz, von dem Marco Kulawiak vor dem Anpfiff den Spielball pflückte und in den Anstoßkreis trug. So zauberten sich die Gastgeber noch einen Hauch von WM-Atmosphäre ins fußballerische Wohnzimmer.

An der Ellerbeker Straße sprang für Ghana gegen Deutschland allerdings mehr als ein Punkt als beim 2:2 am 21. Juni im brasilianischen Fortaleza heraus. Der im westafrikanischen Staat zur Welt gekommene MSVer Jephter Agyei Antwi, während der Saison 2012/2013 bei der SV Halstenbek-Rellingen unter Vertrag, ließ Jannis Waldmann mit seinem Flachschuss in die linke Ecke keine Abwehrchance (0:1/22.).

Bazier Sharifi (27.) und Agyei-Antwi (54.) trafen in der Folgezeit frei vor Waldmann das Tor nicht. Bei einem Schrägschuss des Meiendorfers Lennard Bahn sprang der Ball vom linken Innenpfosten ins Feld zurück (52.).

Mit Elf gegen Elf hatten die Gastgeber da weniger zu bieten. Ljubisavljevic und Melich prüften nacheinander Gäste-Keeper Sävke (32.), das war es an zwingenden Aktionen vor dem Seitenwechsel.

Nicht jedes Mal läuft es so rund wie in Pinneberg. Dann wiegt der Ausfall von Pascal Haase, der auch schlechte Spiele einmal mit einem Geistesblitz entscheiden kann, besonders schwer. Der Torjäger kehrt nach einer Schulteroperation offenbar viel später als geplant ins Mannschaftstraining zurück, auch Neuzugang Heiko Ansorge kam noch nicht zum Einsatz.