Zugkräftigstes Tennis-Turnier der Region um den Stadtwerke Pinneberg Cup ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Hauptsponsor bleibt am Ball

Pinneberg. An der Südwestküste Mallorcas lässt es sich blendend aushalten. Nicht allzu weit entfernt von der Hauptstadt Palma liegt der malerische Ort Port Andraitx, in dem Luxusjachten vor Anker gehen und Touristen die Ruhe genießen können – einfach ein Superambiente entlang der wunderbaren Hafenpromenade mit seinen exklusiven Restaurants. Genau dieses Urlaubsfeeling haben Toni Meinhardt und Jörn Hellfritsch gewählt, um nach einem Wochenende hohen persönlichen Engagements zu relaxen. Der Sportwart des Pinneberger Tennis-Clubs und stellvertretende Clubvorsitzende flogen zwölf Stunden nach Ende des Stadtwerke Pinneberg Cups und einer nur kurzen Nacht ab in den Süden.

Auf der Terrasse ihres Hotels ließen Meinhardt und Hellfritsch, die mit ihren Familien angereist sind, beim gemeinsamen Frühstück die Turniertage am Voßbarg noch einmal Revue passieren. „Es ist einfach fantastisch gelaufen“, sagte Sportwart Meinhardt. „Und das betrifft sowohl das Niveau der Spiele als auch das, was am Rande der Veranstaltung passierte.“ Das positive Echo basiert auf der Resonanz von Turnierteilnehmern und Gästen, die sich begeistert in diese Richtung äußerten.

Turnier-Organisator Jörn Hellfritsch kämpft sich ins Halbfinale vor

Dabei schien der äußere Rahmen so, als würde das alles bei den aktuellen Witterungsbedingungen gar nicht gehen. Sengende Sonne und durchgehend Temperaturen über 30 Grad, „das war zum Teil wirklich grenzwertig“, befand Herren-40-Spieler Jörn Hellfritsch. Der PTC-Routinier muss es wissen, denn er stand selbst aktiv auf dem Platz. In der Herren 30-Konkurrenz kämpfte sich Hellfritsch bis ins Halbfinale vor, ehe er an dem fast zehn Jahre jüngeren, früheren Vereinskameraden Oliver Warncke-Wittekind (jetzt Schenefelder TC) mit 2:6, 5:7 scheiterte. Der wiederum verlor das Endspiel 3:6, 2:6 gegen den früheren Tennisprofi Sebastian Fitz (TC Doggenburg Stuttgart). Mit jenem spielte sich die langjährige belgische Weltklassespielerin Justine Henin bei internationalen Turnieren im Training warm. Die Siegprämie für den Stuttgarter betrug 350 Euro.

Einige hundert Euro mehr zu verdienen gab es bei der fünften Auflage des nunmehr mit 5300 Euro dotierten Meetings in den Hauptwettbewerben der Damen und Herren. Nachdem die zweimalige Siegerin Lisa Ponomar (Club an der Alster) im Viertelfinale gegen Johanna Silva vom THC Horn Hamm mit 5:7, 6:3, 5:7 ausgeschieden war, kam die große Zeit der stark agierenden, im Kreis eher unbekannten Tennis-Exotin. Die schlug im Halbfinale die Rellingerin Vivienne Kulicke (Großflottbeker THGC) 6:4, 6:0 und ließ sich danach auch von der an Nummer zwei gesetzten Carina Litfin (RW Bremen) nicht mehr aufhalten. Die ungesetzte Johanna Silva setzte sich mit 6:4, 6:3 durch und strich ein Preisgeld von 700 Euro ein. Beachtlich hielt sich die junge Julia Rados (PTC), die schon in der zweiten Runde auf die spätere Gewinnerin traf, beim 0:6, 0:6 dann nicht unerwartet chancenlos blieb.

Bei den Spielen der Herren gab es einen Erfolg Jan Greve, der zum zweitenmal nach 2012 beim Stadtwerke Cup triumphierte. Im Finale hatte der an zwei gesetzte Topmann vom Uhlenhorster HC eigentlich alles im Griff und bezwang Flemming Peters (TC Rot-Weiss Wahlstedt/Nr. 3) mit 6:3, 6:3 (Siegprämie 1000 Euro). Zuvor besiegte Greve zwei Rivalen aus dem Kreis: Im Viertelfinale den stark auftrumpfenden, für RW Wahlstedt antretenden Elmshorner Tomas Charlos (7:5, 6:2) und in der Runde zuvor Alexander Todorov (SG TuS Holstein/TC an der Schirnau) 6:2, 6:1. In der ersten oder zweiten Runde war Schluss für Jannik Kumbier (TuS Holstein), Christian Matic (Pinneberg/Polo Club Hamburg), Alexander Roggenkamp (SV Halstenbek-Rellingen), Lucas Hellfritsch, Florian Schiller, Lukas Brückner (alle PTC) sowie Maciej Skorka (LTC Elmshorn).

Die Kombination zwischen einem sportlichen Topereignis in Verbindung mit einem bunten Familienprogramm weckte erneut das Interesse vieler Bürger aus der Region. Auch wenn die Anlage am Voßbarg am letzten Turniertag nicht mehr ganz so stark wie an den Vortagen besucht war, konnte Turnierchef Toni Meinhardt in der Sonne Spaniens eine überwiegend positive Bilanz ziehen. „Wir haben vor allem in den Viertelfinals, Halbfinals und den Endspielen teilweise packende Matches gesehen, und das bei diesen Hitzegraden.“

Rothenbaum-Asse fehlten diesmal im Teilnehmerfeld

Einzig die Tatsache, dass das parallel laufende Turnier am Rothenbaum keine interessierten Spieler für den Stadtwerke Cup „abwarf“, bedauern die Veranstalter. In den Jahren zuvor waren wenigstens hin und wieder ein paar in der Qualifikation von Hamburg gescheiterten Akteure noch zu einem kurzfristigen Abstecher zur PTC-Anlage bereit, diesmal herrschte diesbezüglich Fehlanzeige. Toni Meinhardt: „Vielleicht war es aber auch besser so, denn unsere Felder waren proppevoll.“

Den Verantwortlichen der Stadtwerke hat das Geschehen offensichtlich auch wieder gut gefallen. Sie haben den Organisatoren vom PTC signalisiert, dass sie ihre finanzielle Unterstützung auch zukünftig fortsetzen werden.