Beim Stadtwerke Pinneberg Cup locken attraktive Geldpreise, hohe Temperaturen sind aber eine Belastung. Gastgeber PTC registriert gute Resonanz

Pinneberg. Irgendwo auf den hinteren Plätzen am Voßbarg rief jemand mit hochrotem Kopf „schnell her mit dem Wasserwerfer, diese Affenhitze hält ja keiner aus.“ Ob Tennis bei den gegenwärtigen Temperaturen Sinn macht, könnte man mit Recht fragen. So manche Akteure dürften es möglicherweise sogar bereut haben, für den 5. Stadtwerke Pinneberg Cup gemeldet zu haben.

Das Groß der knapp 100 Teilnehmer ist jedoch ganz heiß darauf, in diesen Tagen beim lukrativsten Tennis-Meeting in der Region am Ball zu sein. Schließlich ist die Veranstaltung, die noch bis Sonntagnachmittag andauert, mit 5300 Euro dotiert, zu einem großen Teil abgedeckt vom Hauptsponsor und Namensgeber. Und das Renommee des Turniers wächst von Jahr zu Jahr.

Turnierdirektor Toni Meinhardt, Sportwart des gastgebenden Pinneberger TC, hatte es sich derweil in einem Strandkorb gemütlich gemacht und blinzelte in die grelle Mittagssonne. „Wie Urlaub ist das ja“, sagt er. „Vor allem freut mich, dass das Event so gut ankommt. Man beobachtet immer wieder neugierige Tennisanhänger, die gespannt zur Anlage kommen, und es sind nicht nur Vereinsmitglieder.“

Nach rund 25 Jahren ist ein früheres Clubmitglied wieder Zuschauer

Zu denen gehörte vor über zwei Jahrzehnten einmal Frederike von Hohenthal. Die pilgerte ganz entspannt entlang der Voßbarg-Plätze – so wie sie es seinerzeit, kurz vor Ende der 80er Jahre tat, ehe sie mit ihrem Mann nach Südafrika zog. Seit einiger Zeit lebt sie nun wieder in Pinneberg. „Dem Tennissport gehört mein Herz noch immer, auch TV-Übertragungen lasse ich mir nicht nehmen“, sagte die rüstige Dame zum zweiten PTC-Vorsitzenden Jörn Hellfritsch, der den ungewöhnlichen Gast entdeckt und daraufhin angesprochen hatte.

Hellfritsch gehört ebenfalls zur Organisation, spielt aber auch aktiv. Gestern bestritt er in der Herren-30-Konkurrenz – 16er Feld, bei den Damen und Herren jeweils ein 32er Feld – seine erste Begegnung (das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor). Er freute sich über die Erfolge seiner Tochter Pauline, 13, und Lucas, 16. Hellfritsch’ Tochter überstand die letzte Qualifikationsrunde durch einen 6:2, 6:1-Erfolg gegen Julia Maaß vom TC Aue Wedel, stand gestern abend gegen Nordligaspielerin Celine Brooks (TC an der Schirnau/Kaltenkirchen) allerdings vor einer äußerst schwierigen Bewährungsprobe. Zu was Pauline fähig ist, hatte sie unlängst mit dem Einzelsieg bei den Jugend-Bezirksmeisterschaften unter Beweis gestellt.

Bruder Lucas brauchte am Voßbarg nicht in die die Qualifikation, angesichts des doppelten Gewinns der Landesmeisterschaft kürzlich in Kiel (Einzel und Doppel in der U16) auch gerechtfertigt. In der Auftaktrunde bekam es Hellfritsch junior gestern mit Benedict Moerl (Uhlenhorster HC) zu tun und bezwang diesen nach einem schweißtreibenden Match über fast zwei Stunden mit 6:3, 1:6 und 10:3 (Match-Tiebreak). Auch PTC-Talent Julia Rados, ebenfalls zweifache Landesmeisterin im Einzel und Doppel (U14) hat sich in die Hauptrunde vorgekämpft und trifft dort auf Svea Crohn von der SV Blankenese.

PTC bietet an zwei Tagen ein Schnuppertraining

Tennisbegeisterte Frühaufsteher können sich am Sonnabend bereits kurz vor 9 Uhr am Voßbarg einfinden, wenn die Hauptrunden in den drei Konkurrenzen voll in Gang kommen. Die Viertelfinals finden im weiteren Verlauf des Nachmittags statt (etwa 16 Uhr). Halbfinals und Endspiele schließlich sind am Sonntagnachmittag vorgesehen. Der Gewinner bei den Herren erhält 1000 Euro, die beste Dame 700 Euro.

Das Rahmenprogramm beim Stadtwerke Cup lässt (wie berichtet) keine Wünsche übrig. Am Wochenende bietet der PTC ein Schnuppertraining in zweifacher Ausfertigung an. Am Sonnabend von 14 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 12 Uhr haben Interessenten die Möglichkeit, unter Anleitung lizensierter Trainer zu testen, ob sie Faszinierendes am weißen Sport entdecken.