Elmshorner Leon Koch ist Landesmeister in der U18. Hammerwerferin Kristin Böttcher feiert als Zweite ihr Comeback

Elmshorn. Kurz nach der Landung auf der Matte riss Leon Koch freudestrahlend die Arme in die Höhe. In diesem Moment wusste der Jugend-Hochspringer der Leichtathletik-Gemeinschaft (LG Elmshorn), dass er es geschafft hatte – die Qualifikation für die deutschen Jugendtitelkämpfe vom 8. bis 10. August in Bochum-Wattenscheid (Nordrhein-Westfalen). Der 17 Jahre alte Schüler übersprang bei den gemeinsamen Landestitelkämpfen der Verbände von Hamburg und Schleswig-Holstein in der Jahnkampfbahn in der U18-Altersklasse als Sieger mit 1,95 Metern exakt die Höhe, die vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) als DM-Norm vorgegeben war. Die Qualifikation für die nationalen Titelkämpfe hatte zuvor auch schon die LG-Athletin Lina Reumann im Weitsprung-Wettbewerb der U20-Athletinnen mit 5,80 Metern erreicht.

Vorbereitungsarbeit mit Trainer Troper lohnt sich für Leon Koch

Für Leon Koch, Schüler der Elmshorner Bismarck-Schule, der kürzlich bei den Landesmeisterschaften in Lübeck (U20) mit 1,93 Metern im Titelkampf noch knapp gescheitert war, klappte es nunmehr auf den letzten Drücker. Viel Zeit bleibt bis zu den deutschen Meisterschaften nämlich nicht mehr. Allenfalls bei den norddeutschen Meisterschaften für die Altersklassen U20 und U16, die am 2. und 3. August im Berliner Stadtteil Lichterfelde ausgetragen werden, könnte Koch noch einmal alle Kräfte mobilisieren. Für ihn hat sich die intensive Vorbereitungsarbeit mit Richard Troper, Leichtathletik-Übungsleiter des Elmshorner MTV, aber schon jetzt gelohnt. Viermal pro Woche bittet der Coach seinen Schützling auf den Trainingsplatz, um mit ihm an individuellen Stärken und Schwächen zu arbeiten.

Am Wochenende ist die Hamburger Jahnkampfbahn erneut ausgebucht, wenn am Sonnabend, 12. Juli, und am Sonntag, 13. Juli, die besten Athleten der Verbände von Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Berlin und Niedersachsen in den Altersklassen Frauen, Männer und A-Jugend (Mädchen/Jungen) ermitteln. Für die Spitzenathletinnen und -athleten sind diese Titelkämpfe eine Durchgangsstation auf dem Weg zum Treffen der nationalen Elite vier Wochen später in Bochum-Wattenscheid (Nordrhein-Westfalen).

Für die LG Elmshorn am Start ist neben Leon Koch auch Benjamin Ellerbrock (Jahrgang 1985), der sich im Hoch- und Weitsprung der Männer mit der Konkurrenz misst. Dritter Elmshorner Athlet in der Jahnkampfbahn ist am Wochenende Marco Feldmann (Jahrgang 1998), der die 800-Meter-Strecke in Angriff nehmen will.

Aus den Reihen der LG Wedel-Pinneberg scheint Kristin Böttcher wieder Gefallen am Hammerwurf gefunden zu haben, nachdem sie zuletzt beruflichen Verpflichtungen den Vorrang gegeben hatte. Bei den norddeutschen Titelkämpfen begibt sie sich erneut in den Ring, nachdem sie bei den gemeinsamen Landesmeisterschaften an gleicher Stätte ein gelungenes Comeback nach längerer Wettkampfpause gab.

„Kristin absolviert zur Zeit eine Ausbildung zur Außenhandelskauffrau in der Hamburger Speicherstadt und muss unter der Woche täglich von neun bis 17Uhr arbeiten“, sagt Vater und LG-Trainer Klaus Böttcher, der die ehemalige Lehramtsstudentin jahrelang als Coach betreute. Obwohl sie kaum zum Trainieren kommt, meldete sich Kristin Böttcher im Hammerwurf-Wettkampf zumindest auf Landesebene zurück. Im zweiten Versuch schleuderte die Athletin das Sportgerät 44,06 Meter weit.

In zurückliegenden Jahren wäre dies gleichbedeutend mit dem Gewinn der Hamburger Meisterschaft gewesen, nach den nunmehr geltenden Wertungskriterien aber musste sich die SHLV-Werferin mit Platz zwei hinter der schleswig-holsteinischen Konkurrentin Mareike Becker vom LSV Phönix Lübeck begnügen, deren bester Wurf bei 46,92 Metern landete. „Dafür, dass Kristin nur zweimal pro Woche trainieren kann, sind Weiten zwischen 44 und 45 Metern in Ordnung, aber für mehr reicht es auf gehobenem Niveau bei diesem Pensum nicht.“

Ohnehin trumpften gerade die LG-Hammerwerfer bei den Titelkämpfen in Hamburg auf. In der U14-Klasse siegten Leonie Müller (35,42 Meter) und Joshua Fock (28,43) jeweils mit neuer persönlicher Bestleistung. In den Laufwettbewerben erreichte Chantal Boubakeur über 1500 Meter als Zweitplatzierte das Ziel, Luca Beermann folgte auf dem Bronzerang. Über die 800 Meter wurde Boubaceur ebenfalls Dritte, dieselbe Platzierung erreichte Kugelstoßer Philipp Henke.