„In unserer Kalkulation haben wir 600 zahlende Zuschauer berücksichtigt“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Bernd Enderle. Gelächter.

Uetersen. Tatsächlich können die Landesliga-Fußballer des TSV Uetersen bei nicht zu unfreundlichen Witterungsbedingungen von der dreifachen Zahl im Freundschaftskick am 29. Juli um 18.30 Uhr gegen den FC St. Pauli ausgehen.

Für die Zweitliga-Profis vom Millerntor ist es der letzte Test vor dem Punktspielauftakt am 2. August gegen den FC Ingolstadt. Bei Eintrittspreisen von fünf und acht Euro werden die Fans den Uetersenern die Bude einrennen. Schon zum Vorbereitungsspiel der Kiezkicker am 22. Juni beim TuS Holstein Quickborn (16:1) waren über 2300 Besucher erschienen.

Zahlreiche Sponsoren engagieren sich, das hat Bernd Enderle entspannt. Vor allem sind die Uetersener Ralf Krüger, 65, zu Dank verpflichtet. Der Rellinger Geschäftsmann (Objekt- und Büroeinrichtungen) trägt nicht nur freiwillig einen Teil des finanziellen Risikos. Er holte den FC St. Pauli überhaupt erst ins Rosenstadion. „Vor fünf Jahren hatte ich einige Räume im Stadion am Millerntor mit Teppichböden versehen und zwei Séparées eingerichtet“, erzählt der Unternehmer. Ende 2013 durfte er das Muli-Funktionsgebäude des Kult-Clubs auf dem vier Millionen teuren Trainingsgelände an der Kollaustraße komplett einrichten.

„Außer geschäftlichen Beziehungen sind auch Freundschaften entstanden“, sagt Krüger, der sich vier gepolsterte Sitze bei den Heimspielen des FC St. Pauli auf der Haupttribüne, Block H, reservieren ließ. Als früherer Uetersener Handball-Torwart und Rechtsaußen der TSV-Fußballer fiel ihm die Wahl nicht schwer, als der Vorschlag kam, einen Freundschaftsvergleich mit einem Gegner nach seinem Geschmack zu bestreiten. Die Lacher auf seiner Seite hatte Bernd Enderle dann auch, als er seinen Lieblings-Italiener ins Spiel brachte: „Wenn wir gewinnen, lädt er die Mannschaft mit Frauen und Kindern zum Essen ein.“